Alberschwende: 60 Jahre Zusammenhalt

Es war Liebe auf den ersten Blick, als sich Hermi Kainz aus Wolfsberg in Kärnten und Fritz Leissing, ein waschechter Alberschwender, im August 1962 beim Schwimmen in Neu Amerika in Bregenz kennenlernten.

Diese Liebe begleitet das Paar inzwischen 61 Jahre und ist es wert, gebührend gefeiert zu werden. Bevor es am Samstag zu einem guten Mittagessen mit den geladenen Gästen geht, besuchen die Jubilare um 10 Uhr in der Merbodkapelle eine Messe.

Ruhestand

Das Leben des Jubelpaares war geprägt von Arbeit, der Erziehung der Kinder Jürgen, Uwe, Joachim und Yvonne und dem Wohl des Ehepartners. Nach arbeitsreichen Jahren genießen Hermi und Fritz nun den Ruhestand, gehen gerne miteinander spazieren, meistern gemeinsam den Alltag und widmen sich ihren Hobbys. „Einige uns lieb gewordene Tätigkeiten haben wir auch aufgeben müssen. Fritz war ja lange Chef beim Babylift und hat diesen mit viel Freude betreut. Überhaupt sind wir viel und gerne Skifahren gegangen, man konnte uns im Winter immer am Brüggelelift finden, der ist ja leider jetzt abgebaut und wir haben das Skifahren inzwischen auch aufgegeben“, berichten die Jubilare.

Ein Hobby begleitet Fritz schon seit 72 Jahren. Er ist ein begeisterter Modelleisenbahner und zeigt Besuchern stolz seine selbstgestalteten und raumfüllenden Aufbauten im ehemaligen Ladenlokal und auf dem Dachboden. Von der Kleinstspurbahn bis zu verschiedensten Spurweiten fahren die Züge durch Orte, Städte und Berge, die der Jubilar gemeinsam mit seinem Sohn Uwe gebastelt hat – ein Spielparadies, in dem die Erwachsenen und auch die Jungen gerne verweilen. Hermi steht nicht so sehr auf Eisenbahnen und beschäftigt sich lieber mit ihrem Tablet, das ihr die Kinder geschenkt haben und das sie inzwischen ausgezeichnet beherrscht. Sie surft mit Begeisterung durch das World Wide Web, informiert sich über dies und das und interessiert sich als gute Köchin auch für die vielen Rezepte. Ihr selbstgemachter Holundersirup ist ein Gedicht, den selbst der begeisterte Mosttrinker Fritz lobt.

Familienmenschen

Ein gutes Verhältnis verbindet die Jubilare mit den Kindern, Schwiegerkindern und den sechs Enkeln. Hermi steht in regem Kontakt zu ihrer Verwandtschaft in Kärnten. Einmal wird sie besucht, das andere Mal fährt sie mit dem Autoreisezug in die alte Heimat. Zudem liebt sie es, wenn ihre Patenkinder sie überraschend mit Kärntnermusik besuchen. „Rückblickend können wir sagen, dass wir doch einiges im Leben geleistet haben. Wir haben die Gemischtwarenhandlung geführt, das Haus hergerichtet und die Kinder zu verantwortungsvollen Erwachsenen erzogen. Hermi hat den Haushalt und das Geschäft gemanagt, war 21 Jahre eine leidenschaftliche Chorsängerin beim Bildsteiner Chor und beim Kärntner Doppelsextett. Fritz war viele Jahre bei der Bregenzer Rettung in leitender Position, hat sich für das Rote Kreuz eingesetzt, mit dem Leissing-Trio begeistert und mit der Familie Hausmusik gepflegt. Langweilig war uns wirklich nie“, schließen die Jubilare ihren Lebensbericht.

Bei zufriedenstellender Gesundheit freuen sich Hermi und Fritz auf noch viele schöne glückliche Jahre, getreu dem Motto „Die Liebe zwischen zwei Menschen lebt von den schönen Augenblicken. Aber sie wächst durch die schwierigen Zeiten, die beide gemeinsam bewältigen“ (Rainer Haak).

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