Vorarlberger Wirtschaft schreibt neue Rekorde im Außenhandel

land.pngLH Wallner, LR Tittler und WK-Präsident Hopfner informieren über Außenhandelsbericht für erstes Halbjahr 2022: „Export- und Importzahlen höher als je zuvor“

Bregenz (VLK) – Gemäß dem aktuellen Außenhandelsbericht der Landesstelle für Statistik zum ersten Halbjahr 2022 sind die Rekorde in Sachen Export und Import neuerlich gebrochen worden. Landeshauptmann Markus Wallner und Wirtschaftslandesrat Marco Tittler sowie der Präsident der Vorarlberger Wirtschaftskammer, Wilfried Hopfner, zeigen sich höchst erfreut über diesen klaren Beleg für Vorarlbergs Wettbewerbsfähigkeit. In den ersten sechs Monaten des Jahres sind nach vorläufigen Ergebnissen Güter bzw. Waren im Gesamtwert von fast 6,9 Milliarden Euro ausgeführt worden – der Wert der Einfuhren betrug rund 5,4 Milliarden Euro. Landeshauptmann Wallner: „Trotz aller Widrigkeiten bleibt Vorarlbergs starker Außenhandel auf Erfolgskurs!“

   Schon im Vergleichszeitraum des Vorjahres war von Höchstständen bei Ein- und Ausfuhren zu berichten gewesen. Die vorläufigen Ergebnisse vom 1. Halbjahr 2022 bilden laut Landeshauptmann Wallner und Landesrat Tittler die „konsequente Fortsetzung dieser Erfolgsgeschichte“. Einerseits konnten die Exporteure ihr letztjähriges Resultat um 761 Mio. Euro auf 6.895 Mio. Euro erhöhen, wie Tittler betonte: „Das zeigt, dass die heimischen Angebote und Produkte auch auf dem internationalen Markt geschätzt und stark nachgefragt sind.“ Auf der anderen Seite wurden Güter und Waren im Wert von 5.399 Mio. Euro importiert, das sind um 964 Mio. Euro mehr als im Jahr davor. Das deutlich stärkere Plus bei den Einfuhren (21,7 Prozent) gegenüber dem „kleineren“ Plus bei den Ausfuhren (12,4 Prozent) führt zwar zu einem niedrigeren Handelsbilanzüberschuss wie im Vorjahreszeitraum, wie Landesrat Tittler erklärt: „Dennoch erreicht dieser mit 1.496 Mio. Euro den stolzen zweiten Platz aller vorläufigen Halbjahresergebnisse.“ WKV-Präsident Wilfried Hopfner erklärte: „Trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen in Folge der Corona-Pandemie sowie des Kriegs in der Ukraine erweist sich Vorarlbergs Exportwirtschaft bislang als sehr robust, auch wenn die hohe Inflation, die steigenden Energiekosten, die fehlenden Arbeitskräfte sowie brüchige Lieferketten zunehmend belasten. Die AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA der Wirtschaftskammer steht auch in schwierigen Zeiten mit Rat und Tat an der Seite der Unternehmen und bietet für das Jahr 2023 wieder ein umfangreiches Informationsangebot und Veranstaltungsprogramm.“

Vorarlbergs Außenhandelsbeziehungen
Die Vorarlberger Wirtschaft pflegt aktive Außenhandelsbeziehungen mit rund 217 Ländern und Territorien weltweit und exportiert deutlich mehr Güter als sie importiert. Die Handelsbilanz mit dem Ausland ist deshalb positiv. Im 1. Halbjahr 2022 lag das Exportvolumen um erheblich mehr als ein Viertel (27,7 Prozent) über dem Importvolumen – österreichweit der Spitzenwert. Annähernd zwei Drittel aller Ex- und Importe betreffen die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU-27). Der unangefochten größte Handelsverbündete Vorarlbergs bleibt Deutschland mit einem Anteil von 27 Prozent am Gesamtvolumen der Exporte und 37,6 Prozent bei den Importen. Die Ausfuhren betrugen 1.863 Mio. Euro (+8,6 Prozent), die Einfuhren 2.032 Mio. Euro (+27 Prozent). Innerhalb der EU-27 ist Italien die zweitwichtigste Handelspartnerschaft, danach kommen Frankreich, Polen und Tschechien. Die EFTA mit den Nachbarländern Schweiz und Liechtenstein ist der zweitwichtigste Wirtschaftsraum für Vorarlbergs Außenhandel. Das Exportvolumen betrug 910 Mio. Euro (+13,2 Prozent), das Importvolumen 679 Mio. Euro (+1,7 Prozent).

Auswirkungen des Krieges
Die Auswirkungen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine spiegeln sich ebenfalls in den Handelszahlen mit Vorarlberg wider. Bei den GUS-Staaten ist ein deutlicher Rückgang um mehr als 55 Prozent bei der Ausfuhr (58 Mio. Euro), aber ein Anstieg um 27,5 Prozent auf 29 Mio. Euro bei der Einfuhr zu sehen. Die Exporte in die Ukraine sind um 64 Prozent eingebrochen, die Importe aus der Ukraine um 23 Prozent gesunken. Bei den Ausfuhren fiel die Russische Föderation von 90 Mio. (1. Halbjahr 2021) auf 42 Mio. Euro im 1. Halbjahr 2022 ab – ein Minus von 54 Prozent. Bei den Einfuhren vergrößerte sich das Handelsvolumen im selben Zeitraum von 11 Mio. auf 20 Mio. Euro – ein Plus von 80 Prozent. Ein Blick in die Warengruppen zeigt, dass der drastische Anstieg russischer Einfuhren in erster Linie auf „Mineralische Brennstoffe, Mineralöle und Erzeugnisse ihrer Destillation; bituminöse Stoffe; Mineralwachse“ zurückzuführen ist. Darunter fallen auch Erdöl und Erdgas. Das Einfuhr-Gewicht dieser Warengruppe allein aus der Russischen Föderation hat sich gegenüber dem Vorjahr zwar von über 26.000 Tonnen auf unter 12.000 Tonnen mehr als halbiert, der Warenwert hingegen von 6,4 Mio. auf fast 14 Mio. Euro mehr als verdoppelt.

Eisen- und Metallwaren
Die bedeutendste Warenobergruppe ist die Gruppe der Eisen- und Metallwaren. Im 1. Halbjahr 2022 wurden Waren daraus im Wert von 2.144 Mio. Euro (+27,0 Prozent) exportiert und für 1.472 Mio. Euro (+36,2 Prozent) importiert. Hauptprodukte dieser Obergruppe sind Beschläge, Rohre, Profile aus Eisen und Stahl oder Aluminium, Behälter, Bleche und dergleichen. Die Kessel- und Maschinenindustrie erzielte ein Ausfuhrvolumen von 1.137 Mio. Euro (-0,1 Prozent) und ein Einfuhrvolumen von 717 Mio. Euro (+10,8 Prozent). Diese beiden Warengruppen erzielen beinahe die Hälfte des Exportvolumens, zwei Fünftel des Importvolumens und tragen zu fast zwei Drittel des Handelsbilanzüberschusses der Vorarlberger Außenhandelswirtschaft bei. Die Nahrungs- und Genussmittelindustrie konnte Waren im Wert von 699 Mio. Euro (-1,2 Prozent) ins Ausland absetzen und importierte Waren im Wert von 552 Mio. Euro (+11,7 Prozent).

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