Handwerk trotz Corona auf gutem Weg

(VN)KMU-Forschung sieht Aufwärtstendenz bei Aufträgen.

Feldkirch Von goldenem Boden zu reden, wäre in Bezug auf das Handwerk allerdings auch in Vorarlberg vermessen, denn die Betriebe im Gewerbe und Handwerk bekamen auch in unserem Land die Coronakrise ordentlich zu spüren. Doch der Vergleich zeigt, dass sie die schwierigen Monate seit 16. März vergleichsweise gut gemeistert haben. Nur drei Prozent der Betriebe mussten (vorübergehende) Kündigungen in Erwägung ziehen, während dies bundesweit 18 Prozent waren, berichtet die KMU Forschung Österreich in ihrem jüngsten Bericht.

„Richtige Strategien“

48 Prozent der Vorarlberger Handwerks- und Gewerbebetriebe nutzten und nutzen das Kurzarbeitsmodell (österreichweit: 47 Prozent) und 44 Prozent setzten auf den Abbau von Urlaub und Überstunden (österreichweit: 50 Prozent). Spartenobmann Bernhard Feigl zieht aus den Zahlen den Schluss, dass die „Vorarlberger Handwerker während der Krise die richtigen Strategien und Maßnahmen verfolgt haben“. Und nun zeige sich bereits eine Aufwärtstendenz. „Der Neustart lässt viele Betriebe aufleben und das wird sich auch in den Auftragsbüchern wieder zeigen“, ist der Geschäftsführer von Glas Marte überzeugt.

Ein Teil der Betriebe gehört aur systemrelevanten Infrastruktur. Neben wichtigen Arbeiten und Aufgaben im öffentlichen Bereich stellen die heimischen Betriebe vor allem auch bei den privaten Kunden sicher, dass man sich auf eine funktionierende Infrastruktur und Versorgung verlassen könne. Erfreulich: Kein Vorarlberger Betrieb rechnet laut der Umfrage der KMU Forschung Österreich mit einer dauerhaften Schließung. In puncto Erwartung an die Rückkehr zu einem Auftrags- bzw. Umsatzniveau wie vor der Krise sagen sogar ganze 18 Prozent, dass sie keine Rückgänge erwarten. 22 Prozent rechnen damit, bereits im Zeitraum September bis November dieses Niveau wieder zu erreichen. Zwölf Prozent werden sich dahingehend auf den Zeitraum März bis Mai nächsten Jahres „gedulden“.

Thema Fachkräftenachwuchs

Der Neustart gelinge, wenn man die Betriebe „schaffa lot“. Dafür brauche es aber nicht nur einen fairen Umgang mit finanziellen Hilfen, damit alle Unternehmen die Chance haben, ihre unternehmerische Kraft wieder zu entfalten: „Wir halten weiter an einem passenden Rohstoff- und Deponiekonzept fest. Das betrifft insbesondere die Bauwirtschaft als bedeutenden Konjunkturträger im Land“, so der Spartensprecher. Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt werde das Thema Fachkräftenachwuchs bleiben: „Wir bleiben intensiv an der Attraktivierung der dualen Ausbildung dran.“ Wer zukunftsfähig sein wolle, muss sich auch künftig auf bestens ausgebildete Fachkräfte verlassen können. „Daher begrüßen wir nicht nur den Lehrlingsbonus als sinnvolle Maßnahme und interessanten Ansporn für die Betriebe selbst, sondern auch dessen rasche Umsetzung samt aller anderen von der Bundesregierung angekündigten Maßnahmen“, so Feigl. VN-sca

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