Vorarlberg: 17.000 Arbeitsplätze gesichert

Bregenz Die Zunahme der Arbeitslosigkeit im März um rund 80 Prozent auf momentan 15.788 Personen hat die Vorarlberger schockiert, doch es gibt auch Lichtblicke am Arbeitsmarkt. „Was trotz der schwierigen Situation Hoffnung macht, ist die Anzahl der Wiedereinstellungszusagen“, sagt AMS-Geschäftsführer Bernhard Bereuter. Und auch die Zahl der geretteten Arbeitsplätze kann sich sehen lassen. Knapp 17.000 Menschen sind in Vorarlberg derzeit in Kurzarbeit und weitere Firmen werden diesen Weg durch die Krise wählen, denn mit Stand gestern Nachmittag wurden weitere 400 Anträge von Firmen bearbeitet. Damit sei die Kurzarbeit das wichtigste Mittel, um zu gewährleisten, dass die Wirtschaft anläuft, sobald dies in den einzelnen Branchen möglich sei.

Wettbewerbsfähig bleiben

„Mit der Kurzarbeit bleibt das Wissen und Können der Mitarbeitenden im Betrieb und das Unternehmen bleibt für die Zukunft wettbewerbsfähig“, gibt der AMS-Chef zu bedenken. Unterstützung erhält er für das Kurzarbeitsmodell auch von der Arbeiterkammerjuristin Tamara Thöny-Maier, und zeigt, wie so etwas gehen kann.  Die AK hat für ihre Mitglieder und Unternehmer eine Anleitung ausgearbeitet hat, wie man bereits erfolgte Kündigungen wieder rückgängig machen kann. ÖGB-Vorarlberg-Vorsitzender Reinhard Stemmer stößt in dasselbe Horn, wenn auch mit einem rigoroseren Vorschlag: „Arbeitgeber, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kündigen wollen, sollten verpflichtet werden, eine Beratung über das Corona-Kurzarbeitmodell in Anspruch zu nehmen.“

Wiedereinstellungszusagen

Hoffnung geben aber auch die Zahlen zur Wiedereinstellung, diese betreffen jene Personen, die mit ihrem Arbeitgeber bereits eine Einstellung für die Zukunft vereinbart haben. Der Anteil an vorgemerkten Arbeitslosen mit einer solchen Zusage beträgt aktuell 21,6 Prozent, das entspricht 3411 Personen. Bei Arbeitslosen, die im Tourismus arbeiteten, liegt der Anteil sogar bei 45 Prozent oder 1572 Personen, heißt es seitens des AMS.

Derzeit sei man im AMS auf die Existenzsicherung der Arbeitslosen sowie auf die Arbeitsplatzsicherung durch das Kurzarbeitsmodell fokussiert, sagt Bereuter, doch man werde wieder ins Kerngeschäft wechseln, sobald es eine Perspektive dafür gibt. „Dann werden wir wieder Arbeitsplätze vermitteln, auch die derzeit ausgesetzten Schulungen können schnell wieder gestartet werden“, darüber habe man sich mit den involvierten Bildungseinrichtungen bereits verständigt. Im Arbeitsmarktservice sei man für den Neustart der Wirtschaft jedenfalls gut vorbereitet, versichert er. Auch für die 15.788 Personen, die arbeitslos gemeldet sind, hat er wichtige Informationen, die in der jetzigen Situation etwas Sicherheit geben.

Arbeitslosengeld wie gewohnt

Personen, die sich infolge der Corona-Krise beim AMS Vorarlberg arbeitslos gemeldet haben, bekommen die finanziellen Leistungen bis 8. April 2020 ausbezahlt. Sollte der Antrag auf Arbeitslosengeld nicht vollständig ausgefüllt worden sein oder Unterlagen fehlen, meldet sich das AMS bei den Arbeitsuchenden, um Allfälliges abzuklären. „Persönliche Anrufe sind nicht notwendig. Alle Anträge werden rasch bearbeitet und das Geld zeitnah überwiesen“, versichert Bereuter. Arbeitslosengeld kann über das eAMS-Konto, online über die AMS-Webseite, mittels E-Mail oder telefonisch beantragt werden. Ein persönlicher Kontakt ist aufgrund von gesundheitsprophylaktischen Gründen derzeit nur in Ausnahmefällen möglich. VN-sca

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