SOS Mitmensch: Verhalten von LH Wallner in Sexismus-Affäre grenzt an Verharmlosung

SOS Mitmensch wirft Landeshauptmann Markus Wallner in der Egger “Sexismus-Affäre” beschwichtigendes Verhalten vor.

“Anstatt der Bürgermeisterkandidatin Carmen Willi sofort den Rücken zu stärken und das sexistische Polit-Mobbing scharf zu verurteilen, hat Wallner zuerst gar nicht Stellung genommen und später die sexistischen Anfeindungen und Drohungen lediglich als “keinen guten Vorgang” bezeichnet. Das grenzt an Verharmlosung”, kritisiert Alexander Pollak, Sprecher von SOS Mitmensch.

Pollak: “Mangelndes Problembewusstsein”

Erst nach Tagen des Zögerns und auch nur auf Journalistennachfrage hat Landeshauptmann Markus Wallner am Dienstag im Pressefoyer Stellung genommen. Wallner sagte: “Das was da gelaufen ist, war kein guter Vorgang. Sonst ist mir so etwas aber nicht bekannt. Im Gegenteil, es gibt genügend Beispiele, wo es anders praktiziert wird. Das in Egg ist sicher ein Einzelfall.”

Für SOS Mitmensch-Sprecher Pollak zeugt es von mangelndem Problembewusstsein, wenn angesichts von weniger als sieben Prozent Gemeinden in Vorarlberg, die von einer Frau geführt werden, von einem “Einzelfall” gesprochen wird. “Die geringe Anzahl an Frauen in politischen Spitzenämtern ist weder gut noch normal, sondern klarer Ausfluss mangelnder Gleichberechtigung. Es ist höchste Zeit, dass sich diese Einsicht durchsetzt”, erklärt Pollak.

SOS Mitmensch fordert Wallner zum Handeln auf

Pollak betont, dass das Problem von Sexismus und fehlender Gleichberechtigung in der Politik nicht allein Vorarlberg betreffe, sondern ganz Österreich. “Landeshauptmann Markus Wallner sollte die Affäre in Egg zum Anlass nehmen, um in Vorarlberg eine Offensive gegen Sexismus und für mehr Frauen in politischen Spitzenpositionen zu starten. Das könnte zu einem Vorbild für ganz Österreich werden”, fordert Pollak Wallner zum Handeln auf.

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Kommentare zu diesem Artikel

  • Gutes Kommentar egger.

  • hier wird ein völlig falsches Bild von Egg bzw. dem Bregenzerwald über die Medien vermittelt. Der Bregenzerwald stellt mit Handler bzw. Willi vier von sieben Bürgermeisterinnen in ganz Vorarlberg und hat landesweit mit Anna Franz in Bezau 1998 die erste Bürgermeisterin des Landes gestellt. Also von rückständig oder Sexismus kann hier keine Rede sein, sondern eher nimmt der BW eine Vorreiterrolle ein. Die schärfsten Kritiker sind meistens selbst vom weiblichen Geschlecht, hier spielt sicher der Neid auch eine gewisse Rolle. Ob es gut ist, die Betreuung Kleinkinder (auch Schulkinder) mehr oder weniger anderen zu überlassen, ist wieder ein anderes Thema, hier kann jeder seine eigene Meinung dazu haben.

  • Lieber Großdorfer ! Gemeinde Egg ist schon bei Weltnachrichten ZIB 2 & ZIB 1 newsflash gesendet geworden.

  • Ich finde es als beschämend, was sich hier in Egg abgespielt hat. Carmen wäre eine tolle Bürgermeisterin gewesen. Sehr schade, dass sie der Art beschimpft worden ist, dass sie das Amt nicht annehmen konnte. Aber jetzt reicht es auch wieder einmal. Wir kommen schon in den Weltnachrichten.