60-m-Tunnel macht Piste kreuzungsfrei

„Dunkelschwarze“ Sunnegg-Abfahrt in Damüls überbrückt damit die leichtere, querende Piste.

Damüls. (VN-stp) „Es gibt in Vorarlberg nur wenig ähnlich anspruchsvolle Abfahrten, in der Einstufung in blaue, rote und schwarze Pisten – für leicht, mittel und schwer – kann man diesen Steilhang durchaus mit ,dunkelschwarz‘ anschreiben“, scherzt Geschäftsführer Markus Simma bei einem Lokalaugenschein auf der außergewöhnlichen Baustelle bei der Stütze 3 etwa auf halber Höhe der neuen Seilbahntrasse. Nach einem eher feuchten Sommer, der die Arbeiten vor allem während des Aushubs der Baustelle arg behinderte, trägt jetzt die Witterung sehr positiv zum guten Baufortschritt bei. „Wir sind zuversichtlich, dass wir nicht mehr unter Zeitdruck geraten, die Arbeiten sind weit fortgeschritten“, ist Simma erleichtert, dass der anfängliche Rückstand auf den Zeitplan von der ausführenden Firma HTB inzwischen wettgemacht werden konnte.

Pistenunterführung

Nicht nur die vor mehr als 30 Jahren gebaute Doppelsesselbahn war in die Jahre gekommen, auch die kritische Situation auf den Pisten am Sunneck bereitete den Verantwortlichen Kopfzerbrechen. Gelöst wurden beide Probleme jetzt mit dem knapp 7,5 Millionen Euro teuren Neubau der Bahn, der mit interessanten Korrekturen im Pistenbereich verbunden ist. „Wir mussten bisher mit der leichteren Abfahrt den Steilhang queren – das ist natürlich eine kritische Situation“, so Simma. Jetzt wurde die Trasse der Seilbahn leicht verschoben, was eine noch direktere und steilere Führung der schwarzen Piste ermöglichte. Durch die Modernisierung der Sunneggbahn ist zudem mit einer stärkeren Frequenz zu rechnen – und mehr Skifahrer verstärken das Problem auf der Kreuzung. „Da mussten wir uns etwas einfallen lassen“, so Simma. Die Lösung ist eine elegante – die querende Piste verläuft im Steilhangbereich nun in einem Tunnel. 7,5 Meter breit und gut fünf Meter hoch (damit auch die größten Pistengeräte durchfahren können) und die Skifahrer kommen einander jetzt nicht mehr in die Quere. Verbunden ist damit auch eine Verbesserung der Situation im Steilhang, wo jetzt durch die Verschiebung der Seilbahntrasse eine bessere Pistenführung ermöglicht wurde.

Konsolidierungsphase

Mit dem Neubau der Sunneggbahn schließen die Damülser Seilbahnen eine gewaltige Investitionsoffensive ab. Seit dem Beginn der Baumaßnahmen für die Verbindung mit dem Skigebiet Mellau wurden in die neuen Bahnen rund 35 Millionen Euro investiert. Es begann 2007 mit den Sechserbahnen Elsenkopf und Hohe Wacht, die für die Verbindung zur Gipfelbahn notwendig waren und setzte sich mit dem Bau der Sechserbahn Ragazer Blanken fort. Gleichzeitig wurde ein Speichersee zur Versorgung der Pistenbeschneiung angelegt. In den 35 Mill. Euro Investitionskosten sind diese Maßnahmen nicht enthalten. Die Sunneggbahn, die ebenfalls als Sechserbahn ausgeführt wird, bildet den Abschluss der Investitionsphase. Jetzt, so Simma, werde man sich vor allem auf Konsolidierung konzentrieren und das Hauptaugenmerk auf kleine Verbesserungen im Pistenbereich und bei der Beschneiung konzentrieren.

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