Mellaus „Sonne“ nimmt wieder Fahrt auf

„Krisenmanager“ Gerhard Bischofberger entschied sich für seine Nichte Natalie Lässer als neue Chefin.

Mellau. (stp) Offiziell wird die Übernahme der Geschäftsführung am 1. Oktober erfolgen, doch die Familie Bischofberger will keine Zeit verlieren – seit einigen Tagen arbeitet sich Natalie Lässer in ihre neue Aufgabe ein – tatkräftig unterstützt von ihrem Onkel Gerhard Bischofberger, der seit 30. Juni als „Krisenmanager“ tätig ist, um das Tophotel wieder auf Kurs zu bringen. Schneller als ursprünglich geplant hat sich damit die Nachfolgefrage entschieden. Bis zum Beginn der Wintersaison hatte sich Gerhard Bischofberger dafür den Zeitrahmen abgesteckt. In den vergangenen Wochen wurden an der Gerüchtebörse eine Reihe von Nachfolgekandidaten gehandelt – auch deshalb ist der Interimsgeschäftsführer froh, dass mit der Bestellung von Natalie Lässer die Spekulationen beendet werden konnten.

Ziele nicht erreicht

Per Ende Juni war Klaus Riezler, der die „neue Sonne“ seit deren Wiedereröffnung im Dezember 2008 geleitet hatte, nach fünfeinhalbjähriger Tätigkeit abberufen worden. „Sonne“-Eigentümer Norbert Bischofberger hatte die Reißleine gezogen, nachdem es Riezler nicht gelungen war, die erhofften wirtschaftlichen Ziele hinsichtlich Auslastung und Ertrag zu erreichen. Auch habe es Riezler nicht geschafft, als „Gastgeber-Seele“ die sprichwörtliche Tradition des Hauses fortzusetzen. „Das war für mich in den vergangenen gut zwei Monaten ein zentrales Anliegen – ich habe mich bemüht, dieses Manko auszumerzen und die ,Sonne‘ wieder zu einem Haus zu machen, das nicht nur Top-Qualität bietet, sondern auch Gastlichkeit, die dafür sorgt, dass sich die Gäste bei uns wohlfühlen.“

Einheimische ansprechen

Mit „Gastlichkeit zum Wohlfühlen“ sollen auch einheimische Gäste wieder vermehrt angesprochen werden, denn „diesbezüglich sind in den vergangenen Jahren sicher Fehler gemacht worden“, meint Gerhard Bischofberger im Gespräch mit der VN-Heimat. Bei der notwendigen Kurskorrektur werde er die neue Geschäftsführerin mit seiner Erfahrung natürlich nach Kräften unterstützen. Als Pensionist seit wenigen Monaten habe er dafür zum Glück etwas mehr Zeit, meint er schmunzelnd. Der erfahrene Gastronom, der mehr als 20 Jahre lang (von 1980 bis 2001) die „Sonne“ als Inhaber und Geschäftsführer geleitet hatte, ist nach wie vor in der Lehrabschlussprüfungskommission tätig und arbeitet als Trainer der AMS-12-Wochen-Kurse.

Das Potenzial ausschöpfen

Dass im „Sonne Lifestyle Resort“ aus den vorhandenen Möglichkeiten „zu wenig gemacht wurde“, steht für Eigentümer Norbert Bischofberger außer Frage. Schließlich habe die „Sonne“ in den vergangenen fünf Jahren eine ganze Reihe von Auszeichnungen erhalten. Etwa für den Neubau (Vorarl­berger Holzbaupreis 2009), die Gastfreundlichkeit (Tripadvisor 2014, Holidaycheck 2013) oder die Küche (Gault Millau Haube 2013). Eine ideale Basis, das 90-Betten-Hotel gemeinsam mit den derzeit 35 Mitarbeitern auch finanziell zu jenem Erfolgs­projekt zu machen, das dem Eigentümer Norbert Bischofberger von Anfang an vorschwebte.

Mit großem Elan

„Ich hoffe, dass ich umsetzen kann, was ich mir vorgenommen habe“, geht Natalie Lässer mit großem Elan an ihre Herausforderung heran. Ihr Rüstzeug dazu hat sie an der Tourismusfachschule Bezau (Abschluss 1990) geholt. Nach ihrer Schulzeit war sie unter anderem im Hotel „Post“ in Bezau, in der Werbebranche und im Verkehrsamt Andelsbuch tätig. Nach der Babypause hatte sie unter anderem die Büroleitung am Golfplatz Riefensberg inne und arbeitete zuletzt bei der Regio Bregenzerwald.

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Kommentare zu diesem Artikel

  • Wir waren immer sehr zufrieden und sind sehr überrascht.
    Wir werden auch dieses Jahr wieder buchen und hoffen das wir weiterhin viel Freude haben werden.

  • Wellness in der Sonne und Wandern und Skilaufen rund um Mellau ist traumhaft nur ohne meinen Hund halb so schön… vielleicht beim Neustart überdenken.
    Viel Erfolg

  • Auslastungsprobleme? Bei fast jedem Besuch war das Haus ausgebucht und der Wellnessbereich überfüllt. Möglicherweise sind die Investorenerwartungen überhöht oder es gibt einen Deal mit der familiären Nachfolgeregelung. Klaus habe ich nie als unfreundlich oder arrogant erlebt.

  • Allen Mellauern und Gästen wünsche viel Spaß mit den neuen Gastgeber.
    „ Der Vorgänger war das mit Abstand nicht, unfreundlich und arrogant. “

  • Irgendwie war da schon das Thema, dass hier nur die “feinsten” Gäste erwünscht sind. Jedenfalls werde ich auch wieder einmal vorbei schauen. Wünsche einen guten Neustart!

  • wie kann man die den gastfrendlichkeitpreis 2014 gewinnen und
    trotzdem erwähnen dass der geschäftsführer zuwenig gastlich war????