Serbi-Arte im Frauenmuseum

Künstler aus Serbien gastierten am Samstag 17.5. im Frauenmuseum.

Das Leben dreier serbischen Roma-Frauen und das Coming-Out des Transvestiten Goca, waren am Samstag Mittelpunkt des Filmabends im Frauenmuseum.

Im Rahmen des Serbi-Arte Festivals, dessen Ziel es ist, den VorarlbergerInnen die serbische Kunst näher zu bringen, waren die Künstler Samstag Abend Gast im Frauenmuseum. „Das Festival dauert vom 15.5. bis 9.6. Gezeigt werden Bilder, Skulpturen und Fotografien und Dokumentarfilme, die sich teilweise mit der Vergangenheit, teilweise mit der Gegenwart auseinander setzen.“, erklärt Projektkoordinator Bruno Winkler. Zu Gast sind momentan 16 Künstler aus Belgrad, die zwischen 7 Tagen und 3 Wochen in Vorarlberg verbringen. Der Projektschwerpunkt ist im Raum Montafon, Workshops und Filmpräsentationen gibt es auch im Vorarlbergmuseum, im Frauenmuseum und in Feldkirch.

Im Frauenmuseum Hittisau wurden zwei Filme gezeigt. „Flucht“, von Srdan Keca, beleuchtet das Leben von 3 Roma-Frauen, die versuchen ihrem Schicksal in ihrer patriarchalen Gesellschaft zu entkommen. Der zweite Film „Als ich ein Junge war, war ich ein Mädchen“ beleuchtet das Leben des Transvestiten Goca und seinem Coming Out vor Publikum auf einer Theaterbühne. Beim Gespräch mit der Regisseurin Ivana Todorovic, geführt von Ingrid Bertel, bekamen die Besucher einen Einblick in das Schaffen Todorovics und das Entstehen des Films. Der Regisseurin gelang es dokumentarische Aufnahmen aus dem Alltag Gocas zu liefern. Er gab intime und emotionale Einblicke in das Leben des Transvestiten aus Belgrad, der sich zwei Träume im Leben verwirklicht – auszusehen wie eine Frau und ein Kind groß zu ziehen. Goca zieht seine 18-jährige Nichte, wie seine Tochter auf.

Die in NY lebende Ivana Todorovic erzählte den Besuchern, mit welchen Schwierigkeiten Goca in Belgrad konfrontiert war. Schwierigkeiten, wie Zensur und Bedrohungen gab es auch im Vorfeld der Filmpräsentation in Serbien. Der Film sollte eigentlich eine Revolution und Umdenken in Serbien bewirken, immerhin verbietet das Land Teilnahmen an Gayparaden. Todorovic ist überzeugt, dass der Film zumindest eine kleine gesellschaftliche Veränderung gebracht hat. Goca ist dank der erlangten Bekanntheit durch den Film, zur Repräsentantin und Botschafterin der serbischen Homosexuellen und Transvestiten geworden.

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