Umweltschutz über den Tellerrand

Gemeinsame Präsentation von Projekten zur Umweltwoche in den Bezauer Wirtschaftsschulen.

Bezau, Hard, Wolfurt. (stp) „Über den Tellerrand hinaus sehen“ war das Motto für eine außergewöhnliche Präsentation von Projekten, die an drei Schulen im Rahmen der Umweltwoche erarbeitet wurden: Die Mittelschulen von Wolfurt und Hard erläuterten die Ergebnisse von Kreativität und innovativen Ideen gemeinsam mit den Bezauer Wirtschaftsschulen in der Wälder Marktgemeinde.

Überregional vernetzt

Vertreter der beteiligten Schulen und Abordnungen der Schülerinnen und Schüler verblüfften dabei die prominenten Gästen – an der Spitze LSth. Mag. Karlheinz Rüdisser – mit eindrucksvollen Projekten und deren überregionalen Vernetzung, denn „Präsentationen und eine kleine Ausstellung ermöglichen es, auch von den Erkenntnissen der anderen Schulen zu profitieren“, wie Rüdisser betonte. Dazu passe auch das gemeinsame Mittagessen, dessen Zutaten von den Schülerinnen und Schülern ganz bewusst in den Standortgemeinden besorgt wurden. Im Rahmen dieses Langzeitprojekts geht es um die regionalen Lebensmittel als Schwerpunkt im Kochunterricht.

Wichtige Kontaktaufnahme

„Als die Idee einer gemeinsamen Präsentation an unserer Schule an uns herangetragen wurde, haben wir sofort mitgemacht, denn es ist für uns auch eine große Chance, ,ganz nebenbei‘ die Wirtschaftsschulen zu präsentieren“, so Dir. Andreas Kappaurer, der in der Veranstaltung auch eine Möglichkeit zur Eigenwerbung sah. „Derzeit besuchen 19 Schülerinnen und Schüler aus Wolfurt die Bezauer Wirtschaftsschulen – bei Hard haben wir noch Luft nach oben, von dort kommen nur vereinzelt Schulkinder zu uns. Wir hoffen, dass wir mit dieser Veranstaltung vielleicht Interesse wecken konnten und in Hinkunft auch mehr Eltern aus Hard ihre Kinder in den Bregenzerwald schicken werden.“

Ideale Lokation

Die Aula der Bezauer Schule erwies sich einmal mehr als ideale Plattform für einen Event, bei dem erstaunliche Projekte präsentiert wurden. „Dabei“, so LSth. Rüdisser, „haben die klima:aktiv-Schulen den Mobilitätsbegriff breit gefasst und ihn in Verbindung z. B. mit Energie oder Gesundheit gesetzt.“ Die gemeinsame Präsentation hat die Aktivitäten zusätzlich vernetzt und den Anspruch des „Über-den-Tellerrand-hinaus-Denkens“ verstärkt.

Mehr geht nicht

Das Highlight der Verkehrsvermeidung präsentierten dabei die Wirtschaftsschulen. Sie begnügten sich nicht nur damit, Individualverkehr zu reduzieren, sondern reduzierten sogar den Öffentlichen Personennahverkehr. Das wurde mit einer generellen Überarbeitung der Stundenpläne erreicht, damit ein sogenannter „Verstärkerbus“ in Richtung Bregenz/Dornbirn/Vorderwald eingespart werden konnte. „Wir haben eine große Anzahl von Fahrschülern, die nach dem vierstündigen Nachmittagsblock gemeinsam mit dem Bus in Richtung Rheintal/Vorderwald unterwegs sind. Dazu reicht die Kapazität eines Busses nicht aus, weshalb ein zusätzlicher Bus eingeschaltet werden musste – jetzt nicht mehr“, erläutert Dir. Andreas Kappaurer.

Regionale Lebensmittel

Ein weiteres Langzeitprojekt der Bezauer zielt auf den bewussten Einsatz von regionalen Lebensmitteln im Kochunterricht ab. Dieses Thema wurde den Gästen nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch beim abschließenden Mittagessen kulinarisch erläutert. Ein ähnliches Thema wählten die Harder Mittelschüler, die unter dem Slogan „Lebensmittel aus Hard“ u. a. auch bei den Erzeugern Informationen sammelten. Exkursionen zu Händlern, aber auch zum Abfallwirtschaftszentrum Häusle oder in die inatura standen auf dem Projektprogramm. Im Abfallwirtschaftszentrum sammelten sie Ideen für Recycling. Beispiele gab es u. a. beim „Homo plasticus“, einem mit Kleidungsstücken aus Wiederverwertung ausgestatteten Skelett. Schnitzeljagd mit Bus und Bahn, die Teilnahme der „halben Schule“ (sechs von zwölf Klassen) an der Landesaktion „Schoolbiker“, ein Projekt zum Stromverbrauch im Haushalt oder Fahrradreparatur bildeten weitere Themen.

Bis Peking geradelt

Die Wolfurter beteiligten sich ebenfalls aktiv am „Schoolbiker“ und hatten die Radreparatur in der Handwerkerschule noch ausgebaut. Erfrischend die Präsentation dazu durch den „Fahrraddoktor“. Der verstärkte Einsatz von Bus und Bahn bei Schulveranstaltungen und das heiße Thema Lebensmittel im Abfall „taste the waste“ war ebenfalls ein Schwerpunkt. Eindrucksvoll die Leistungen der Wolfurter Mittelschule bei der Vermeidung von Individualverkehr: zu Fuß wird an der Schule insgesamt eine Wegstrecke von Wolfurt bis Süditalien, per Fahrrad sogar von Wolfurt bis Peking eingespart.

Bewerte diesen Artikel

  •  
  • (3)
  •  
  • (2)

Kommentar verfassen

* markierte Felder sind Pflichtfelder.