Piercing und Juppe – Aufregung im “Would”

Krumbach. Ein Werbeplakat für das Bezirksmusikfest in Krumbach sorgt derzeit im Bregenzerwald für Aufregung. Der Grund? Das Plakat zeigt ein junges Mädchen mit Nasen- und Zungenpiercing, das die traditionelle Wäldertracht trägt. Bei vielen Wäldern gehen deshalb die Wogen hoch und sie beschwerten sich bereits bei den Organisatoren.

Ein junges gepierctes Mädchen, das eine Wälder-Juppe trägt, ist das Gesicht zu einer großen Werbekampagne für das Bezirksmusikfest in Krumbach. Doch das ist offensichtlich zu viel für manch traditionsbewussten Wälder und lässt auch an den Stammtischen die Wogen hochgehen.

“Juppe” modisch tragen

Doch ganz bewusst wurde von den Veranstaltern dieses Motiv gewählt. Es soll gezeigt werden, dass die traditionelle „Juppe“ auch von der jungen Generation ganz modisch getragen werden kann. Dabei wurde großes Augenmerk darauf gelegt, dass die Tracht korrekt getragen wird, wie Karin Steurer vom Musikverein Krumbach auf VOL.AT Nachfrage erklärt. Schließlich lege man großen Wert auf die korrekte Trageweise der Tracht. Die Kombination von frechen, jungen Trends und traditioneller Mode sollen sich nicht ausschließen.

Tracht lange verpönt

Gerade bei der jungen Generation war das Tragen der Tracht lange Zeit verpönt und galt als altmodisch. Mit diesem Plakat soll gezeigt werden, dass die Juppe und Jugend kein Widerspruch sind.  Außerdem wolle man auch niemanden vom Tragen der Tracht ausschließen. „Darf zum Beispiel ein Mädchen mit gefärbten Haaren dann auch keine Tracht tragen“, fragt Steurer weiter? Dass die Werbekampagne für einen derart großen Aufschrei sorgt, hätten die Organisatoren nicht gedacht und halten fest, dass die Plakate auf alle Fälle hängenbleiben.

An der alten Tradition festhalten oder ein Schritt in die Moderne wagen?  Diskutieren Sie im VOL.AT-Forum mit.

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Kommentare zu diesem Artikel

  • Ich kann diese Entscheidung nicht nachvollziehen. Allerdings kenne ich die Beweggründe auch nicht, warum die Fohrenburg Brauerei den Vorzug erhalten hat. Ich kann nur eines sagen, ich bin selber Nahversorger in einem kleinen Bergdorf und weiß deßhalb, wie wichtig es wäre, wenn die Einheimischen die Nahversorgung fördern und unterstützen. Es wird immer davon geredet die eigenen Unternehmen der Region Bregenzerwald zu unterstützen. Wieso sollen das andere Menschen tun, wenn es nicht einmal die Bregenzerwälder können. Es ist sehr schade, daß auf einem Bregenzerwäder Fest nicht Egger Bier den Vorzug erhalten hat.

  • Lieber Walter. Gebe Dir recht, Toleranz muss sein. Was meinst Du zum Bludenzer Fohrenburger in Krumbach?

  • Ich bin derselben Meinung wie Karin. Die Zeiten haben sich Gott sei Dank etwas geändert. Oder haben diejenigen, die hier die Wogen hochgehen lassen zur Fortbewegung noch Pferde im Stall. Ich und viele andere Menschen haben bereits ein Auto in der Garage!!! Wichtig ist doch, daß die Tradition des Trachttragens weiter geführt wird und da sind die jungen Mädchen und Burschen - egal ob Piercing oder Tätowierung - nun mal die diejenigen, die diese Tradition weiterführen sollen und auch müssen. Stellt Euch doch mal vor, alle Musikantinnen und Musikanten, die ein Piercing oder eine Tätowierung haben, würden beim traditionellen Festumzug nicht mitmachen dürfen, dann wären fast 40 % weniger Teilnehmer dabei!!!