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Auf den Tag genau vor 50 Jahren wurde im Beisein der damaligen Landesregierung in Bezau die Markterhebung des Ortes gefeiert.

Bezau. (ak) Vor mehr als 50 Jahren wurde von der Gemeindevertretung von Bezau mit dem damaligen Bürgermeister Erich Schäffler einstimmig der Beschluss gefasst, bei der Vorarlberger Landesregierung den Antrag einzubringen, das Dorf künftig „als Marktgemeinde“ bezeichnen zu dürfen. Diesem Antrag wurde stattgegeben und so wurde Bezau am 6. Februar 1962 aufgrund seiner  Struktur und Stellung, welche die 1400 Einwohner zählende Gemeinde als Hauptort des Bregenzerwaldes damals schon inne hatte sowie der überörtlichen Einrichtungen wie Bezirksgericht, Notariat, Kloster und Schulen zur Marktgemeinde erhoben. Die entsprechende Urkunde ist mit 24. April 1962 datiert. In der Festschrift aus dem Jahr 1962 geht hervor, dass der damalige Landeshauptmann Ulrich Ilg Bezau als „Hauptstadt“ des Bregenzerwaldes bezeichnete. Nicht zuletzt, weil Bezau auch die  Endstation des „Wälderbähnle“ bedeutete, auf dessen 40 Kilometer langen Geleisen, die Bregenzerwälderbahn mehrmals täglich von Bezau nach Bregenz und retour pendelte und somit eine wichtige Verkehrsverbindung an´s „Land“ darstellte.

Lebendiges Miteinander

Mit einem Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Jodok und einem Festakt im Bezeggsaal wurde das  50-Jahr-Jubiläum gebührend gefeiert. In seiner Eröffnungsrede konnte der der Bezauer Bürgermeister Georg Fröwis zahlreiche Ehrengäste begrüßen. Weiters hob der Gemeindechef die Bedeutung einer intakten Dorfgemeinschaft hervor. Diese sei geprägt von engagierten Menschen, die sich bereitwillig für ein lebendiges und gutes Miteinander einsetzen würden. “Dies war vor 50 Jahren nicht viel anders als heute”, so der Bürgermeister. Die gemeinsamen Leistungen, auch in kultureller und wirtschaftlicher Hinsicht, hätten aus Bezau das gemacht, was es heute ist, machte Fröwis deutlich: “Eine lebens- und liebenswerte Heimatgemeinde sowie ein begehrtes Feriendorf und attraktives Ausflugsziel im schönen Bregenzerwald”.

Bezau und Egg als Rivalen

Altbürgermeister Erich Schäffler erzählte als Zeitzeuge vom Festakt vor 50 Jahren und erinnerte sich in seinen launigen Ausführungen an eine gelungene Episode: Seit jeher habe zwischen Bezau und dem weit mehr Einwohner zählenden Egg eine gewisse Rivalität bestanden. Und so sei der damalige Bürgermeister von Egg, Hans-Peter Sutterlütty, an ihn herangetreten und habe betont, dass man in Egg mit der Markterhebung Bezau`s nicht einverstanden gewesen sei und nur die Tatsache, dass er, Erich Scheffler, eine Eggerin zur Frau genommen habe, schließlich zu einer Zustimmung geführt habe. Damals überreichten Kinder in der Wäldertracht den Ehrengästen Blumen und trugen Gedichte von Heimatdichter Leopold Bischof vor. In Erinnerung an den verstorbenen Poeten überbrachte dessen Tochter Ingrid Troy ihrerseits ein Gedicht aus eigener Feder. Auch Toni Innauer erwies seiner Heimatgemeinde die Ehre und betonte, welch großen Stellenwert Bezau in seinem Leben immer noch einnähme.

Dynamische Entwicklung

Landeshauptmann Markus Wallner überbrachte Grüße des Landes und verwies auf die dynamische Entwicklung der Kommune in den vergangenen 50 Jahren. Die gut ausgebaute Infrastruktur sowie das gelebte Miteinander im Ort sind aus seiner Sicht die Hauptgründe für die hohe Lebensqualität, die Bezau auszeichnet. Auf dem Titel “Marktgemeinde” hätte sich die Kommune zu keiner Zeit ausgeruht. Im Sinne der Menschen seien vielmehr sehr engagierte Vorhaben umgesetzt worden, mit denen sich die Marktgemeinde gut für die Zukunft gerüstet habe, zollte der Landeshauptmann der umsichtigen Gemeindearbeit Respekt und Wertschätzung. “Das Land wird auch weiter ein verlässlicher und starker Partner von Bezau bleiben”, versicherte Wallner. Als Festredner konnte  der Wolfurter Altbürgermeiste Erwin Mohr gewonnen werden. Der Festakt wurde von der Bürgermusik Bezau unter der Leitung von Josef Fink musikalisch umrahmt, für die geschmackvollen Blumenarrangements zeichneten die Gartenfreunde Bezau-Reuthe verantwortlich. Durch den Vormittag moderierte Josef Schneider.