EHC - Adrenalin pur bis zur letzten Sekunde

Was für ein Spiel, was für Action, Was für Dramatik, Was für Tore und Was für Fights….alles was Eishockey soviel spannender und atemberaubender macht wie andere Mannschaftssportarten wurde gestern in der Eisarena geboten….was zum Schluss fehlte war das „Glücksvogerl“ das nicht auf der Wälder Seite landete.

Die Wälder boten dem Millionenclub aus der Mozartstadt bis zum Schluss Paroli, brachten nach Innsbruck den nächsten Topfavoriten ins wanken doch wieder fehlten ein paar cm um ihn zu stürzen.

Von Beginn an machten die Salzburger mächtig Druck. Die Wälder zogen jedoch Ihr Spielsystem wie vorgenommen durch. Sich versuchten das Tempo der Salzburger an der roten bzw. blauen Linie zu brechen und „das Haus“ (Torgefährlicher Bereich) dicht zu machen. In den Ecken lies man die Salzburger laufen. Dies funktionierte recht gut. In der zehnten Minute hatten die Wälder durch Jonsson eine große Chance, doch die Stange rettete für Salzburg. Es war ein rasantes erstes Drittel bei dem Salzburg Druck machte und die Wälder mit cleveren Kontern dagegenhielten. In Unterzahl musste man dann den Gegentreffer zum 0:1 durch den Kandier Aubin Brent hinnehmen. Mit diesem Spielstand ging es in die erste Pause.

Zur Überraschung vieler bleib das Wälder Team auf der Bank – ging nicht in die Kabine. Coach Sturm wollte einmal etwas anderes probieren, da man in den letzten Spiele oft die Anfangsphase im zweiten Drittel „verschlief“.
Zu Beginn des zweiten Spielabschnittes kamen die Wälder zu tollen Chancen. Backlund Per war es vorbehalten der aus einem unmöglichen Winkel mit einem Bakhand – „Kunstschuss“ den Ausgleich zum 1:1 für die Wälder erzielte. In folge begann man jedoch zwei folgenschwere Fehler. Einerseits spekulierte man oftmals zu offensiv und andererseits wollte man die Scheibe immer mit einem tollen Pass aus dem eigenen Drittel befördern, anstelle auch manchmal diese einfach rauszuschießen und so die Situation zu bereinigen. Dadurch kam Salzburg zu zwingenden Chancen und konnte viel Druck aufs Tor ausüben. In Folge musste man Strafen nehmen und konnte so das Spiel nicht beruhigen. Durch diese Fehler konnte Salzburg in der 28. Minute durch den Kanadier Beckett auf 1:2 und in der 30 Minute durch Ecker auf 1:3 stellen. In Überzahl konnte dann der Kanadier Beckett gar das 1:4 für Salzburg in der 37 Minute erzielen. Mit einem 1:4 Rückstand ging es in die letzte Pause.

Das Spiel das von den Salzburgern davor schon mit härte gewürzt wurde, wurde im letzten Abschnitt zusehends aggressiver. Die Wälder warfen nochmals alles in die Schlacht, mussten jedoch abermals in Unterzahl in der 47. Minute gar den Gegentreffer zum 1:5 durch Mairitsch hinnehmen. Kapitän Gmeiner Christian war es, der nach einer rüden Attacke durch den Salzburger Korner sich nichts gefallen lies und den Fight nahm. Er weckte nochmals alle Lebens- und Kampfelexsiere seiner Wälder. Es folgten nun unglaubliche 13 Minuten. Die Wälder erhöhten Ihre Schlagzahl und kämpften die Salzburger zurück in deren Verteidigungszone, ließen Ihnen keine Luft. Salzburg half sich teilweise nur noch mit rüden Fouls und Attacken. So fassten die Salzburger jede Menge Strafen wegen „Raufens und Faustschlägen“ aus. Die Wälder erkannten Ihre Chance, warfen alles nach vorne und konnten im 5 gegen 3 Powerplay in der 49. Minute auf 2:5 durch Jonsson verkürzen. 20 Sekunden später startet Peter Patrick bei 5 gegen 4 einen Sololauf übers ganze Spielfeld, vernaschte drei Salzburger und den Torhüter und konnte auf 3:5 stellen. Die Arena stand Kopf, die Arena tobte. Die Wälder erzeugten Dauerdruck. In der 51. Minute, abermals im Powerplay, erzielte Bereuter mit einem Blueliner genau ins Kreuzeck den Anschlusstreffer zu 4:5. Die Wälder waren innert 133 Sekunden zurück im Kampf um den Sieg. Es rollte weiterhin eine Angriffswelle nach der anderen aufs Salzburger Tor. Pohl Gebi und Gmeiner Christian hatten zwei Großchancen. Eine Unachtsamkeit in der 57. Minute ermöglichte den Salzburgern einen Konter und da ein eigener Verteidiger dem Wälder Torhüter die Sicht nahm stand es 4:6 für Salzburg. Die Wälder steckten nicht zurück, sie witterten den Braten. Jonsson Daniel brachte den EHC-B bei 58.18 wieder auf 5:6 heran. Darauf nahm Salzburg ein Timeout. Eine Minute vor Schluss dann Timeout für die Wälder. Man nahm den Torhüter vom Eis und wollte mit sechs Mann noch zum Ausgleich kommen. Zwei Pullis die klar in der Verteidigungszone der Salzburger hätten sein müssen wurden nach außerhalb verlegt. Hektik, Dramatik, Kampf, Schüsse doch der Ausgleich wollte nicht mehr gelingen.

Mit der Schlusssirene streckt der Salzburger Beckett den Wälder Backlund Per von hinten mit einem rüden Stockschlag nieder. Die Salzburger stürmen das Eis und provozieren eine Teamfight. Die Wälder zeigen dass Sie hier zuhause sind und gewinnen diese von den Salzburgern provozierte Massenrauferei klar. Salzburg erhält aufgrund Ihrer schmutzigen Attacken nicht weniger wir drei Stück 5 plus Spieldauer Strafen.

Coach Sturm Franz:
Wieder nichts mit dem ersten Sieg. Zwar haben wir Aufopferungsvoll gekämpft, aber am Ende kam wieder nicht’s zählbares heraus. Wieder mit einen Tor unterschied verloren, die Gründe sind schnell erzählt.
Zu viele Strafen im ersten und zweiten Drittel, die nicht nur dem Gegner zu leichten Toren verhalfen, sondern unseren kleinen Kader sehr viel Kraft kosten.
Dazu Individuelle Fehler in der Verteidigung wo der Puck nicht schnell und einfach genug aus dem Drittel befördert wird, und so dem Gegner die Möglichkeit gibt enormen Druck zu erzeugen und Tore zu schießen.

Natürlich wussten wir dass Salzburg enorm Laufstark und Technisch sehr gut ist und wir sehr hart Arbeiten müssen um dagegen zu halten.

Das letzte Drittel haben wir wieder ins Spiel zurück gefunden, mit enormer Kampfkraft und Willen, und auch die Konfusion beim Gegner, der viele Strafen nehmen musste, sehr gut ausgenützt. Leider bekamen wir in unserer Druckphase das sechste Tor, dass wir bis zum Ende nicht mehr aufholen konnten.
Aber das war Wälderhockey auf Heimeis, und Werbung für die nächsten Heimspiele.

Jetzt gilt es die erste Runde zu Analysieren, über Fehler zu sprechen, und die nächsten Tage zur Regeneration zu nützen um mit neuer Energie in die zweite Runde beim Derby am Dienstag in Lustenau zu gehen.

Statistische Daten:
EHC-Bregenzerwald : EC Red Bull Salzburg (0:1 / 1:3 / 4:2) 5:6
Eisarena Alberschwende: 250 Zuschauer. Schiedsrichter: Graber; Dreier, Wallner

Tore Bregenzerwald:
25.04 Backlund (1:1) Assit: Jonsson, Gmeiner; 48.29 Jonsson (2:5) Assist: Stadelmann, Backlund (5/3PP); 48.49 Peter (3:5) Assist: Bereuter, Beiter (5/4 PP); 50.42 Bereuter (4:5) Assist: Gmeiner, Jonsson (5/4 PP); 58.18 Jonsson (5:6) Assist: Stadelmann, Gruber P..

Tore Salzburg:
16.09 Aubin (0:1) Assist: Ullrich, Schutte (5/4 PP); 27.34 Beckett (1:2) Assist: Ecker, Ullrich; 29.24 Ecker (1:3) Assist: Ullrich, Beckett; 36.14 Beckett (1:4) Assist: Ullrich, Schutte (5/4 PP); 46.08 Mairitsch (1:5) Assist: Schutte, Beckett (5/4 PP); 56.55 Maier (4:6) Assist: Korner, Beiter.

Strafen Bregenzerwald:
Lindberg 1 mal 2 Min., 1 mal 2+2 Min.; Gmeiner, Gruber P. je 2 mal 2 min.; Pohl, Peter, Stadelmann je 2 Min., Bereuter 5 plus Spieldauer.
GESAMT: 45 min.

Strafen Salzburg:
Schennach, Mühlstein, Aubin, Korner, Seewald je zwei Minuten. Becket 1 mal 2 min., 1 mal 2+2 min., 5 plus Spieldauer; Schutte 1 mal 2+2 min., 5 plus Spieldauer; Friedel 10 min., 5 plus Spieldauer.
GESAMT: 105 Min..

Aufstellung Bregenzerwald:
Eriksson (59 min.) Schwendinger; Purkhard, Gruber P., Stadelmann, Lindberg; Bereuter, Jonsson, Pohl G., Gmeiner, Peter, Beiter, Gruber D., Schedler, Mitgutsch B., Backlund, Schneider.

Aufstellung Salzburg
Höneckl (60 min.) Iberer; Mitterdorfer, Friedl, Beckett, Schutte, Isopp, Mühlstein, Trummer, Schwendinger; Ullrich, Seewald, Beiter, Korner, Aubin, Mairitsch, Ecker, Maier, Mayer, Schiller, Schennach,

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