Durch die „Hölle“ gehen

Nichts zu Lachen haben derzeit die Wälder Eishockeycracks.

Sie gehen wahrlich durch die Hölle. Im gestrigen Spiel zeigte das Team zwei Gesichter. Das Team marschierte vom ersten Pulli weg nach vorne, agierte aber zu unkonzentriert in den ersten Minuten in der Defensive. So konnte Lustenau mit Ihrem Atomsturm bei 4 gegen 4 nach 2.55 min. und im 5 gegen 4 Powerplay nach 3.33 min. unterstützt von viel Scheibenglück mit 0:2 in Führung gehen. Wälder Coach Sturm reagierte mit einem frühen Time Out. Dies rüttelte die Wälder wach und fortan marschierte im ersten Drittel nur mehr der EHC-Bregenzerwald nach vorne, Lustenau lief hinterher. Dies macht auch deutlich dass Lustenau im ersten Drittel nicht weniger wie 6 Stück zwei Minutenstrafen ausfasste, 5 davon wegen Hacken, Beistellen oder Halten.
Lediglich jedoch ein Powerplay konnten die Wälder bei 4.55 min. durch Lindberg zu einem Torerfolg nutzen und auf 1:2 verkürzen.

Im zweiten Spielabschnitt brachte sich das Wälder Team dann selbst in die Hölle. Man wurde zu ungeduldig. Die Spieler hielten die Scheibe zu lange, man wurde zu offensiv, verlies das defensive Spielsystem und lief prompt in die brandgefährlichen Konter des Lustenauer Atomsturm mit Vanhanen, Saarinen und Foster die in dieser Saison das erstemal gestern wieder gemeinsam agierten. Ein unglaubliches und verbotenes „pintschen“ eines Wälder Verteidigers brachte den Konter für Foster der sich noch aussuchen Konnte wohin er einschießt zum 1:3 für Lustenau. Im Powerplay konnte abermals Foster auf 1:4 erhöhen und Saarinen setzte noch eines drauf zum 1:5.

Im letzten Abschnitt besinnte sich das Team wieder etwas auf das einhalten des Spielsystems und die Spieldisziplin. Im Powerplay war es Dominik Bereuter der das Team in der 50 min. auf 2:5 heranbrachte. Ein Fehler in der Offensive leitete einen weiteren Konter der Lustenauer ein, als dann auch noch ein Verteidiger patzte war der Endstand mit dem sechsten Treffer für Lustenau perfekt.

Auf den Punkt gebracht:
Im ersten Drittel bestimmten die Wälder das Tempo. Das Wälder Powerplay ist derzeit jedoch zu harmlos und nicht effizient, sonst hätte man nach dem ersten Abschnitt mit ein oder zwei Toren in Führung liegen müssen. Im Mitteldrittel hat man dann das Hirn wieder ausgeschalten, ist teilweise blind nach vorne gelaufen, die Verteidiger haben viel zu viel nach vorne gepinscht und so hat man einen Konter nach dem anderen eingefangen. Die Topstürmer Saarinen, Foster und Vanhanen von Lustenau ließen sich nicht zweimal bitten um diese Geschenke zu nutzen. Im letzten Abschnitt hat man sich dann wieder halbwegs besinnt und diesen ausgeglichen gestaltet.

Schedler Guntram:
Wir haben derzeit drei große Mankos. Erstens, unser Powerplay ist zu harmlos. Zweitens, unsere Chancenauswertung ist schlecht, es fehlt ein Goalgetter. Drittens, jedes Mal wenn wir eigentlich besser sind, unsere Chancen jedoch nicht nutzen oder in einen Rückstand geraten, schalten zu viel das Eishockeyhirn aus, verlassen das Spielsystem und ermöglichen dem Gegner so zu leichte Tore die dann die Entscheidung bringen.
Wir bräuchten dringend ein, besser zwei starke Verteidiger. Wir haben nur mehr vier – das ist zu wenig. Leider finden wir derzeit keinen.
Wir müssen jedoch weiter arbeiten. Das Powerplay muss stärker werden und das Spielsystem muss besser eingehalten werden, jeder ist gefordert mehr taktische Disziplin in sein Spiel zu bringen. Vor allem letzteres ist eine schwere Aufgabe.
Positiv ist, dass wir Chancen haben und jetzt einfach noch um einen Tick cleverer werden müssen. Der sportliche Unterschied ist um das vielfache kleiner wie der finanzielle und Infrastrukturelle Unterschied zu den anderen Vereinen. Fact ist, dass die siebner Liga mit der Konzentration der Kräfte auf die sechs reichsten Vereine für uns ein extremer Nachteil ist. Dennoch hoffen wir dass die Zuschauer die ehrliche und sehr harte Arbeit sehen, dass Sie die zahlreichen Eigenbauspieler sehen und die kampfbetonten, leidenschaftlichen Spiele.
Wir werden weiter unser bestes geben, natürlich ist klar dass jetzt endgültig die Wälderhalle kommen muss. Ohne diese hat das Eishockey und der Eissport im Bregenzerwald keine Chance. Wir müssen hier noch in diesem Jahr etwas positives erreichen.

Statistische Daten:
EHC-Bregenzerwald : EHC Lustenau (1:2 / 0:3 / 1:1) 2:6
Eisarena Alberschwende: 325 Zuschauer; Schiedsrichter: Grabner; Stöckel, Rapatz

Tore Bregenzerwald:
4.55 Lindberg (1:2) Assist: Backlund, Gmeiner (5/4 PP); 49.48 Bereuter (2:5) Assist: Peter, Jonsson (5/4 PP).

Tore Lustenau:
2.55 Schönberger F. (0:1) Assist: Vanhanen, Saarinen (4/4); 3.33 Saarinen (0:2) Assist: Foster, Schönberger (5/4 PP); 26.23 Foster (1:3); 31.54 Foster (1:4) Assist: Vanhanen, Saarinen (5/4 PP); 37.09 Saarinen (1:5) Assist: Schönberger F.; 43.06 Dullnig (2:6) Assist: Kalb.

Strafen Bregenzerwald:
Backlund 3 mal 2 min.; Stadelmann, Pohl, Beiter je 2 min.; Mitgutsch B. 2 plus 10 min. Disziplinarstrafe.
GESAMT: 24 Min.

Strafen Lustenau:
Schönberger 2 puls 10 min. und 2 min.; Penker, Urban je 2 mal 2 min.; Staudach, Foster, Tschemernjak, Vanhanen, Kosnjak je 2 min.
GESAMT: 32 Min.

Aufstellung Bregenzerwald:
Eriksson (60 min.) Schwendinger; Gruber P., Purkhard, Lindberg, Stadelmann, Eberle; Backlund, Mitgutsch B., Pohl G., Gmeiner, Peter, Beiter, Schedler, Gruber D., Schneider, Jonsson, Bereuter.

Aufstellung Lustenau:
Machreich (60 min.), Fritz; Dullnig, Kalb, Eiler, Kosnjak, Urban, Lissek, Penker; Schönberger F., Staudach, Grabher-Meyer, Tschemernjak, Riedmann, Vanhanen, Kainz, Zeilinger, Foster, Saarinen, Schönberger M.

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