Bergbahnen “Diedamskopf” in Wälderhand?

20070228_106849534.jpgVerkauf des Skigebiets “Diedamskopf” ist fixiert.

Seit Anfang Mai beitet die Bank für Tirol und Vorarlberg die Bergbahnen Diedamskopf zum Verkauf an. Welchen potenziellen Inves­toren am Ende tatsächlich von der BTV der Zuschlag erteilt wird, ist zu einem Ratespiel geworden, dessen Ausgang für die ganze Region von großer  Bedeutung sein wird. Vor kurzem hat der Aufsichtsrat der den Verkauf des Skigebiets Diedamskopf endgültig beschlossen.Bis jetzt wird ein Geheimnis um die möglichen Interessenten gemacht. Für den Kauf der Bergbahnen Diedamskopf in Schoppernau gibt es nach Angaben der Silvretta-Montafon-Gruppe zehn Bietergemeinschaften und Investoren aus dem In- und Ausland.

 

Wälder Lösung?

 

“Aus den zehn Interessenten wurden drei für die Endrunde ausgewählt”, erklärte Silvretta-Montafon-Sprecher Frank Staud. Namen wollte er keine nennen. In der Dreiergruppe dürfte sich ein Konsortium aus dem Bregenzerwald befinden. Die neuen Eigentümer sollen bis spätestens Mitte September bekannt gegeben werden. Die Entscheidung könnte aber schon früher fallen, da mit 1. September das neue Wirtschaftsjahr beginnt.

 

Bewegte Geschichte

 

Kaum eine andere Vorarlberger Bergbahn hat eine derart bewegte Geschichte wie der „Diedams“. Mitte der 60er- Jahre errichtet, hatten viele Einheimische Anteile gezeichnet, ein deutscher Unternehmer (Krups) sicherte sich in den Folgejahren nach und nach mehr Einfluss und besaß Ende der 80er- Jahre, als die Bergbahnen Diedamskopf an Walter Klaus (Silvretta Nova) verkauft wurden, die Anteilsmehrheit. Klaus hat gewaltig inves­tiert, den „Diedams“ mit mehr als 20 Millionen Euro aufgerüs­tet, ein weiteres Projekt (Falzer Kopf) liegt in der Schublade, ebenso die Erweiterung der Beschneiungsanlage. Weitere Investitionen stehen also an – mit ein Grund, weshalb sich die BTV von den Anlagen trennt.

Zurück zu den Wurzeln

Für den Auer Bürgermeis­ter Pius Natter ist auf alle Fälle eine „Wälder Lösung“ erstrebenswert, weil „es dann wieder unsere Bahn wäre und wir wieder Mitsprachemöglichkeiten hätten.“ Wie sein Schoppernauer Amtskollege Pius Simma schränkt Natter jedoch ein, dass der finanzielle Spielraum der Gemeinden für eine solche Lösung nicht gegeben sei. Denkbar aber auch, dass eine andere Vorarlberger Liftgesellschaft „einsteigt“. Dieser „Kandidatenkreis“ ist überschaubar und hat auch eine interessante Perspektive. Sollten nämlich die Kleinwalsertaler ihre Liebe zu einer Verbindung „zum Ländle“ entdecken, könnte ein Traum vieler Touristiker in Au und Schoppernau doch noch Realität werden: ein Skigebiet, das von Oberstdorf bis Schoppernau reicht. Für viele ohnehin mittelfristig eine Notwendigkeit, denn Mellau- Damüls wird zu Weihnachten in Betrieb gehen und an Lech- Schröcken/Warth wird nach wie vor geplant. Da kommt der Diedams unter Zugzwang – und expandieren kann man hier wohl nur ins Kleinwalsertal, auch wenn dies verschiedentlich immer wieder heftig dementiert wird.

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