Josef Ritter von Bergmann – Gedenkreihe zu seinem 150. Todestag

bergmann_quelle-vlm.jpgAls Josef Ritter von Bergmann am 29. Juli 1872 in Graz starb, verlautete sich die Kunde rasch in ganz Österreich. Die Wiener „Presse“ schrieb von einem herausragenden österreichischen Gelehrten, der zu Grabe getragen wurde. Wer war dieser Mann aus Hittisau, der mit Böllerschüssen und Glockengeläut in seiner Heimat empfangen wurde?

Die Gemeinde Hittisau veranstaltet in Zusammenarbeit mit der „Werkstatt Geschichte“ (www.werkstatt-geschichte.at) vom 01. bis 03. Juli 2022 eine Gedenkreihe zu seinem 150. Todestag. Ziel dieser Reihe ist es, sich der Person, seiner Bedeutung und Wirkung damals in Österreich und Vorarlberg zu nähern und ihn – mittlerweile schon aus einer bedeutenden zeitlichen Distanz – in den Kontext der Gegenwart zu rücken.

Am Freitagabend (01. Juli) hält der ehemalige Leiter der Landesbibliothek in Bregenz, Dr. Harald Weigel, den Festvortrag über Bergmann. Er wählte den Untertitel „Vater aller Vorarlberger“, ein Zitat von Franz Michael Felder, der damit auf die Bedeutung Bergmanns als Begründer einer modernen Geschichtsschreibung in Vorarlberg hinwies. Laut dem Referenten ist dieser als Urheber des „Narrativs Vorarlberg“ anzusehen.

Der Vortrag soll gemeinhin die wichtigsten Stationen Bergmanns vorstellen, aber auch unbekannte Episoden aus dessen Leben näher bringen. Weigel hat in den letzten Jahren den Bergmann-Nachlass, der im Felder-Archiv in Bregenz verwahrt ist, minutiös aufgearbeitet und in ganz Österreich Nachforschungen angestellt.

Der Samstag ist ganz dem Hittisauer Josef Bergmann gewidmet. Die „literarische Wanderung“ führt zu dessen Lebensstationen von Bolgenach, über den Weiler Rain ins Dorfzentrum. Dabei sollen ausgewählte Texte, Briefe und andere historische Zeugnisse von oder über Bergmann gelesen werden (Lektor: Michael Bartenstein). Die Wanderung wird von einem Ensemble des Hittisauer Musikvereins begleitet. Der Tag wird mit einer kulinarischen Reise in die Zeit Bergmanns im Gasthof Krone (Hittisau) seinen Ausklang finden.

Am Sonntag findet die Gedenkreihe mit einer Matinee ihren Abschluss. Sie steht unter dem Motto der engen Freundschaft Bergmanns mit dem Gelehrten und Musikhistoriker Ludwig Ritter von Köchel. Dieser schuf 1862 ein Gesamtverzeichnis der Werke von Wolfgang A. Mozart, heute bekannt als das „Köchel-Verzeichnis“. Ein Quartett aus jungen Musiker:innen spielen Stücke des berühmten Komponisten. Dabei werden Texte von Köchel und Bergmann gelesen (Lektor: Josef Maurer). Sie sollen Einblicke in das Leben und Schaffen der beiden sowie deren freundschaftliche Beziehung geben.

Bildquelle: VLM

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