Johannes Rupprechter arbeitet als Scout beim FSV Mainz - Jetzt der vollständige Bericht

(Markus Krautberger/RM)Vom Schwarzenberg in die deutsche Bundesliga: Ein Weg, den sich so mancher Wälder-Kicker wünschen würde. Für Johannes Rupprechter ging dieser Traum in Erfüllung.

Zwar nicht als Fußballer, dafür dreht der demnächst 40-Jährige (16. August) als Scout mit am Rad des Fußballgeschäfts in der deutschen Bundesliga. Seit 2019 ist der Schwarzenberger für den FSV Mainz als „Späher oder Spion“ im deutschsprachigen Raum unterwegs und auf der Suche nach neuen Talenten. „Es ist schon ein wenig ein Traumberuf für mich. Seit meiner Kindheit bin ich großer Fußballfan, habe selbst für meinen Heimatverein FC Schwarzenberg, SC Götzis und FC Lauterach gespielt. Aber für die ganz große Karriere hat es nicht gereicht. Deshalb bin ich umso glücklicher, einen anderen Weg in das Profigeschäft gefunden zu haben“, erklärt Rupprechter.

Vom Student zum Scout

Dieser Weg startete als Student der Sportwissenschaften und Trainingslehre in Salzburg. Dort traf er auf den deutschen Spielervermittler Sascha Empacher, Geschäftsführer der global agierenden spielerberater-Agentur SPOCS die unter anderem Kaliber wie ÖFB-Teamspieler Sasa Kalajdzic oder Junior Adamu unter Vertrag haben, der ihm seinen ersten Job als Scout möglich machte. „Ich war da Mitte 20 und sofort Feuer und Flamme für den Job“, so Rupprechter, für den es seitdem steil bergauf ging. 2012 kam der Anruf von Alfred Hörtnagel, damals Sportdirektor von Greuther Fürth. Vier Jahre lang spähte Rupprechter für die Franken, danach ging es zum deutschen Zweitligisten SV Sandhausen. „Dort konnte ich mich erstmals richtig entfalten und habe die Scoutingabteilung mitaufgebaut. Da wurde mir erstmals viel Verantwortung übertragen, eine sehr lehrreiche Zeit für mich“. erklärt der Vater einer fünfjährigen Tochter. 2019 kam dann der Lockruf aus der Pfalz. Seitdem verbringt Rupprechter viel Zeit im Auto, ist er doch verantwortlich für die Schweiz, Österreich und den süddeutschen Raum. Wobei sich mit Corona auch für den noch 39-Jährigen veränderte: „Normal bin ich über 30.000 km pro Jahr im Auto unterwegs, um Spieler zu beobachten. Während Corona haben wir aber umgestellt auf Video-Scouting. Seitdem habe ich viereckige Augen“, scherzt der Schwarzenberger.

Wieder in der Heimat

Seit dem Engagement in Mainz lebt Rupprechter wieder im Bregenzerwald in Egg, „das ist ideal für mich. Denn mit Blick auf mein Betätigungsfeld liegt Vorarlberg ziemlich im Zentrum. Ich kann von hier aus viel abdecken und komme gleichzeitig in den Genuss wieder in der Heimat zu leben.“

Fokus auf Körpersprache

Zehn Jahre blickt der Scout nun schon Talenten auf die Füße, kann dadurch auf viel Erfahrung zurückgreifen. „Dabei kommt es immer drauf an, welche Eigenschaften gerade für den Klub notwendig sind. Aktuell startet meine Suche bei den Unter-19-Jährigen. Da lege ich Wert darauf, welche Mentalität die jungen Burschen an den Tag legen. Dazu ist für uns als FSV Mainz die Körpersprache und auch die Widerstandsfähigkeit bei Spielern ein Kriterium. Wir suchen Spieler, die schon in jungen Jahren bereit sind, an die Leistungsgrenzen zu gehen – vor allem im körperlichen Bereich“, erklärt Rupprechter seine Arbeit als Angestellter des Tabellenachten der letzten Bundesligasaison. Seine letzten „Errungenschaften“ als Scout können sich sehen lassen. Auf Anraten von Rupprechter wechselte der Schweizer Teamspieler Silvan Widmer vom FC Basel sowie Anton Stach von Greuther Fürth nach Mainz. Letztgenannter wurde mittlerweile von DFB-Teamchef Hansi Flick ins Nationalteam einberufen.

Zitat: „Während Corona wurde auf Videostudium umgestellt. Seit da habe ich viereckige Augen“

Johannes Rupprechter
Scout FSV Mainz

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Kommentare zu diesem Artikel

  • Da kann ich nur gratulieren.
    Wäre für SCR Altach auch so an Scout wichtig….

  • Traumjob, gratuliere!

  • Nicht schlecht!