Alphornbauer aus Leidenschaft - Mit Bildern

Der Sibratsgfäller Wolfgang Maurer pflegt ein fast vergessenes Handwerk.

Sibratsgfäll. Viel Handarbeit wie sägen, hobeln, drechseln, bohren und schleifen ist notwendig, bis einem neuen Alphorn die ersten Töne entlockt werden können. Zwischen 70 bis 80 Stunden arbeitet Wolfgang Maurer an einem Instrument, bis es den letzten Schliff erfahren hat. Er ist einer der wenigen, der in Vorarlberg Alphörner nach traditionellem Verfahren herstellt. Durch seine große Leidenschaft für Musik, aber auch für den Rohstoff Holz ist es dem 52-jährigen Alphornbauer aus Sibratsgfäll besonders wichtig, seine Instrumente sowohl musikalisch als auch optisch in bester Qualität herzustellen.

Ein gewisses Händchen

„Für den Bau von Alphörnern sollte man natürlich schon mit Holzarbeiten vertraut sein und ein gewisses Händchen dafür haben. Seit meiner Jugend arbeite ich gerne mit Holz. Als gelernter Schreiner bin ich im Umgang mit Holz sehr vertraut“, erläutert Wolfgang Maurer. Daneben ist aber sehr viel Ausdauer und genauestes Arbeiten wichtig. Durch seine Leidenschaft zur Musik, Wolfgang Maurer spielt Zugposaune und Bariton und war mit den Rubachtalern viele Jahre im Musikgeschäft tätig, hat ihn das Alphorn in seinen Bann gezogen. „Das Verarbeiten von edlen Hölzern und die daraus entstehenden Klänge sind eine Leidenschaft und machen süchtig“, so der Alphornbauer.

Richtige Mondphasen

Für die Herstellung von Alphörnern eignet sich Fichtenholz, im Speziellen die Haselfichte, besonders gut und ist als Resonanzholz bei Alphornbauern gefragt. Am wichtigsten ist es, neben der Schlägerung, Einlagerung und der schonenden Lufttrocknung stets auf die richtigen Mondphasen zu achten. Dann lagert das Holz mindestens ein Jahr vor der Werkstatt im Freien, bis es bearbeitet wird. Für Wolfgang Maurer ist besonders interessant, dass jedes Instrument anders klingt, auch wenn es aus demselben Baum gefertigt wird. Aber auch handgefertigte gedrechselte Einzelstücke fertigt er in seiner kleinen Werkstatt auf Wunsch individuell an.

Hölzernes Blasinstrument

Ursprünglich wurde das Alphorn als Kommunikationsmittel verwendet: damit die Hirten auf den Alpen ihr Vieh zusammentreiben oder Bewohner auf benachbarten Alpen und im Tal kommunizieren konnten. Inzwischen gilt das Alphorn aber vor allem als traditionelles Musikinstrument. Genau genommen gehört es aufgrund seiner Anblastechnik allerdings zu den Blechblasinstrumenten und das, obwohl es überwiegend aus Holz gefertigt wird. Das Holzinstrument kommt zwar ohne Klappen und Ventile aus – leicht zu spielen ist es aber dennoch nicht. Allein mit der Lippenspannung und Atemtechnik entlockt der Alphornbläser dem Instrument die Naturtöne über vier Oktaven. Nähere Infos: www.alphornmanufaktur.at ME

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Kommentare zu diesem Artikel

  • So lebt altes Handwerk weiter, was sehr wichtig ist !

    Hoffentlich kann der Herr Maurer , dieses Wissen an die nächste Generation weiter geben !

    Bleiben sie gesund und machen sie mit den Tönen dieses Instrumentes, vielen Menschen
    eine Freude !

    Danke !