Glockentürmchen erstrahlt in neuem Glanz

Historischer Turm auf dem Wohnhaus der Lebenshilfe wurde aufwändig rekonstruiert.

Lingenau. Das Glockentürmchen auf dem ehemaligen „Armenhaus“ in Lingenau gehört zum gewohnten Ortsbild der Vorderwälder Gemeinde. Der in die Jahre gekommene, morsche und beschädigte Turm konnte nicht mehr restauriert werden. Da das Haus unter Denkmalschutz steht, musste eine Lösung ausgearbeitet werden, um den Turm zu rekonstruieren. Zur Freude vieler Lingenauerinnen und Lingenauern wurde kürzlich der neue Turm wieder an seinem alten Platz aufgerichtet.

Viele fleißige Helfer

In Zusammenarbeit mit der Zimmerei Bilgeri und der Firma Hagspiel Dach wurde der Turm abmontiert. Von der HTL Rankweil wurde die Turmkonstruktion im Rahmen eines Schulprojekts in aufwändiger Arbeit neu hergestellt. Das Team 60+ übernahm gemeinsam mit Fridolin Bereuter ehrenamtlich die Tischlerarbeiten. Auch die Glocke wurde gereinigt und mit der noch intakten Glockenaufhängung wieder eingebaut. Die Holzläden wurden von Günther Ritter hergestellt. Harald Hagspiel und seine Mitarbeiter übernahmen die Verkleidung mit Eternitschindeln sowie sämtliche Spenglerarbeiten und Blecheinfassungen an Turm und Sockel.

Haus mit Geschichte

Das Haus wurde 1899 erbaut, wie die Jahreszahl am Eingangsportal dokumentiert. Der zweigeschossige Bau wurde ursprünglich als Arzthaus errichtet. Der Arztpraxis war aber kein langes Leben beschieden, denn der Gemeindearzt starb nach 22 Jahren. In dieser Zeit war die Gemeinde Lingenau auf der Suche nach einem geeigneten Haus, um arme Menschen aus dem Ort unterzubringen. Um den Anforderungen wie man sie damals an ein „Armenhaus“ stellte zu genügen, wurde das Haus erweitert und eine Kapelle eingebaut. Auch ein Glockentürmchen durfte nicht fehlen. Im Jahr 2002 wurde das Gebäude für die Lebenshilfe behindertengerecht umgebaut und wird seither als Wohnhaus genutzt. ME

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