LH Wallner: Der Pandemie einen Schritt voraus

layout_set_logo5.pngSchlussfolgerungen aus der Modellregion: Pandemiebekämpfung mit kontrollierten Öffnungsschritten ist möglich

Bregenz (VLK) – Mit der COVID-19-Öffnungsverordnung des Bundes werden ab morgen, Mittwoch, in ganz Österreich die bisherigen pandemiebedingten Einschränkungen in weiten Teilen gelockert bzw. aufgehoben. Deshalb treten heute, Dienstag, um Mitternacht die seit dem 15. März geltenden Sonderbestimmungen für Vorarlberg als Modellregion außer Kraft. Im Pressefoyer zog Landeshauptmann Markus Wallner erste Schlussfolgerungen. Vorarlberg habe gezeigt, dass kontrollierte Öffnungen möglich sind, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Neben intensivem Testen und Impfen sei die laufende Begleitung durch die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) von wesentlicher Bedeutung. Die tägliche Beobachtung des Infektionsgeschehens ermögliche rasches Handeln und trage so entscheidend zum Erfolg bei. „Dadurch ist es gelungen, der Pandemie immer einen Schritt voraus zu sein“, sagte Wallner.

LH Wallner: Der Pandemie einen Schritt voraus

Vorarlberg konnte Mitte März dank der im Vergleich zu den anderen Bundesländern günstigen Ausgangslage als Modellregion mit ersten Öffnungen starten. Dieser eigenständige Weg war auch durchaus mutig, weil zu erwarten war, dass aufgrund der zeitverzögerten Verbreitung der britischen Mutation die Infektionszahlen steigen würden, so Wallner: „Ziel des Vorarlberger Modells war es aber nie, die geringste Inzidenz zu haben, sondern Hoffnung zu geben und zu zeigen, dass es auch einen anderen Weg gibt als einen erneuten Lockdown.“

Wichtig für den Erfolg der Modellregion Vorarlberg war, dass bei markanten regionalen Häufungen unverzüglich wirksame Maßnahmen gesetzt wurden. So wurde auf Clusterbildungen im Leiblachtal, im Bregenzerwald und im Rheindelta jeweils sehr rasch mit Ausreisetestpflicht und zusätzlichen Ausweitungen der Testangebote reagiert. Das entschlossene Handeln, ein gutes Contact-Tracing sowie intensives Testen und Impfen seien ausschlaggebend dafür gewesen, dass das Infektionsgeschehen insgesamt unter Kontrolle blieb und die coronabedingte Auslastung der Spitäler – insbesondere auf den Intensivstationen – nie in die Nähe der Kapazitätsgrenzen geriet, betonte Wallner.

Die wissenschaftliche Begleitung werde auch in den kommenden Wochen und Monaten beibehalten, zugleich werde es aber angesichts der steigenden Durchimpfung der Bevölkerung und der nun allgemeinen Zulässigkeit von Selbsttests möglich sein, die öffentlichen Testangebote zu reduzieren. „Diese können aber bei Bedarf sofort wieder hochgefahren werden“, sagte Wallner.

Auch Public-Health-Experte Armin Fidler und AGES-Expertin Daniela Schmid unterstrichen die Bedeutung einer ständigen wissenschaftlichen Beobachtung des Infektionsgeschehens. Dadurch konnten die regionalen Cluster im Leiblachtal, im Bregenzerwald und im Rheindelta rasch erkannt und eingedämmt werden und zugleich sei klar geworden, dass die Öffnungen in Gastronomie, Kultur und Jugendsport keinen nennenswerten Fallanstieg verursacht haben. „Für eine erfolgreiche Pandemiebekämpfung müssen täglich Fakten auf den Tisch kommen, um schnelle Entscheidungen treffen zu können“, erklärte Fidler. Die wissenschaftliche Begleitung wird in Form einer weiteren Studie mit der Medizinischen Universität Graz ausgedehnt, um den Wissenstand und die Haltung der Bevölkerung in Sachen Pandemie zu ergründen und damit auch künftige Maßnahmen eine möglichst hohe Akzeptanz finden.

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