BORG Egg: Geschichts-Exkursion zur Elias-Brügel-Gedenkstätte

BORG-Schüler besuchten bei ihrem Streifzug durch die Geschichte von Seuchen die Elias-Brügel-Gedenkstätte.

Egg. Statt Homeschooling stand für die Schülerinnen und Schüler des BORG Egg im Rahmen des Wahlpflichtfachs Latein der Besuch der Elias-Brügel-Gedenkstätte oberhalb von Egg auf dem Programm. Die Exkursion war laut Lateinlehrer Walter Gasperi der Abschluss eines Streifzugs durch die Geschichte von Seuchen vom antiken Athen über das frühneuzeitliche Venedig und Spanien bis zu einer Scharlach- und Masernepidemie um 1900.

Seuchenzüge und Wallfahrten

Die Schülerinnen und Schüler erfuhren nicht nur, dass es zwischen 1349 und dem späten 17. Jahrhundert mehr als 30 Seuchenzüge in Vorarlberg gab, sondern auch, dass der erste Pestausbruch zu gewaltsamen Ausschreitungen und der Ermordung aller Juden in Feldkirch führte. Bevölkerungsrückgänge durch die Pest wurden durch vermehrte Heiraten immer wieder rasch wettgemacht. Das Heil suchte man aber auch in Wallfahrten und auch die Marienwallfahrt nach Bildstein kam beispielsweise in diesem Zusammenhang und in dieser Zeit auf. Als einziges Heilmittel ganz im Sinne des griechisch-römischen Arztes Galen galt die Flucht. „Cito longe fugas et tarde redeas!” Aus dem Lateinischen übersetzt: Flieh schnell weit weg und kehre spät wieder zurück!

Echter Hirte

Als weiteres Mittel gegen die Pest galt die Absonderung wie sie der Egger Pfarrer Elias Brügel 1635 mit 250 pestkranken Pfarrangehörigen auf sich nahm und in der Abgeschiedenheit starb. Jeder Egger kennt oder weiß um die Bedeutung dieser Gedenkstätte. Pfarrer Elias Brügel erwarb sich einen heiligmäßigen Ruf als „echter Hirte“ seiner ihm anvertrauten Pfarrgemeinde. In Egg wurden sowie in vielen anderen Orten, in denen die schreckliche Seuche ausbrach, die „Siechen“ von den Gesunden abgesondert. Aus Angst vor Ansteckung fand sich wahrscheinlich niemand, der die Kranken besuchte und pflegte, außer dem Pfarrer.

Neues Unterrichtsprojekt

„Im WPG Latein wird es aber nun mit einem leidenschaftlicheren Thema weitergehen, wenn in den nächsten Stunden Gott Apoll in den Flammen der Liebe aufgehen und der Nymphe Daphne nachstellen wird“, erläutert Lateinlehrer Walter Gasperi das nächste Unterrichtsprojekt Der klassische Fall eines antiken Stalkings wird dabei nach Übersetzung und Interpretation des Textes aus Ovids Metamorphosen in kreativer Bearbeitung mittels eines Kurzfilms aktualisiert. ME

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(Bild:ME)Die Gedenkstätte weist auf das Schicksal des mutigen Priesters hin - Zum vergrößern -> KLICK AUF BILD!

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