Der Mann hinter den Kulissen beim EC Bregenzerwald

Alexander Oss betreut seit neun Jahren die Wälder Eishockeycracks.

Alberschwende. Es ist Samstag, der EC Bregenzerwald bestreitet um 19.30 Uhr ein Heimspiel im Rahmen der Alps Hockey League in der Messeeishalle Dornbirn. Ein Mann ist schon um 16 Uhr vor Ort, um alles für die 22 Spieler, die am Abend im Einsatz sein werden, vorzubereiten. Alexander Oss, seines Zeichens Materialwart oder auf gut neudeutsch Equipment-Manager, hängt die von ihm gewaschenen Aufwärmleibchen, Dressen und Stutzen an die Plätze der Cracks in der Kabine, richtet die Stöcke und Trinkflaschen her und kontrolliert noch einmal die Eishockeystiefel. Diese hat er bereits am Vormittag auf Vordermann gebracht, sprich geschliffen. „Pro Paar bin ich etwa zehn Minuten an der Arbeit“, weiß der 35-jährige Alberschwender zu berichten.

Während der Partie fiebert er von der Trainerbank aus mit und versorgt die Cracks in den Drittelpausen mit Getränken, Bananen und Traubenzucker. Nach dem Spiel gilt es, alle Utensilien wieder zu verräumen beziehungsweise zu waschen. „Ossi“, wie er von allen genannt wird, ist der erste, der in die Halle kommt und der letzte der die „Katakomben“ zu später Stunde wieder verlässt.

Vom Fan zum Zeugwart

Angefangen hat alles vor neun Jahren, damals noch in der Alberschwender Freiluftarena. Oss war zu dieser Zeit beim Fanclub des EC Bregenzerwald, also zumindest bei jedem Heimspiel live dabei. „An einem Freitag war ich zufällig beim Abschlusstraining auf ein Bierchen vor Ort. Da kam der Präsident Guntram Schedler auf mich zu und fragte mich, ob ich nicht tags darauf anstelle des erkrankten Materialwarts mit zum Auswärtsspiel gegen den ATSE Graz fahren würde. Ich habe nach kurzem Überlegen zugesagt und diese Tätigkeit hat mir auf Anhieb gefallen“, erzählt der im Sommer begeisterte Tennisspieler.

Ab diesem Zeitpunkt war er der Gehilfe vom damaligen Betreuer, ein Jahr später übernahm er dann den Job im Alleingang. Im vergangenen Sommer ist „Lehrling“ Ivan Majic dazu gestoßen. Dennoch geht der Alberschwender von Ende Juli bis Ende März 30 bis 40 Stunden pro Woche in seiner Tätigkeit für den EC Bregenzerwald auf. Während dieser acht Monate bleibt natürlich wenig Zeit für andere Dinge, weil er hauptberuflich bei der Firma Haberkorn seinen Mann stehen muss.

Meistertitel als Highlights

Die sportlichen Highlights während seines Engagements im Wälder Eishockey waren die Meistertitel in den Saisonen 2012/13 – gleich nach dem Umzug von Alberschwende nach Dornbirn, was den Beginn der Kooperation mit den Bulldogs bedeutete – und 2015/16. „Den ersten Titel hat und keiner zugetraut, da wir in den Jahren zuvor immer ein Mauerblümchendasein gefristet haben. Das war natürlich ein Hammergefühl. Drei Jahre danach konnten wir im Halbfinale die VEU Feldkirch und im Endspiel vor ausverkauftem Haus den EHC Lustenau bezwingen, was natürlich auch etwas Besonderes war“, schwelgt „Ossi“ gerne in der Vergangenheit.

Für die Zukunft wünscht er sich, dass der EC Bregenzerwald in der „Wälderhalle“ in Andelsbuch bald eine eigene Heimstätte hat. „Wir sind ein eingefleischtes Team und es ist toll, ein Teil davon sein zu dürfen. Die Dankbarkeit der Spieler, Trainer und Funktionäre ist immer wieder eine Bestätigung dafür, dass ich meinen Job gut mache. Eine eigene Halle wäre das natürlich das Sahnehäubchen für uns alle“.

Zur Person:

Alexander Oss

Geboren: 10. September 1985

Wohnort: Alberschwende

Beruf: Angestellter bei der Firma Haberkorn

Familienstand: ledig

Hobbys: Eishockey, Tennis, Fußball

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Kommentare zu diesem Artikel

  • Was ist eigentlich der Stand mit der Wälderhalle? Hab noch keinen Bagger gesehen und eigentlich sollte die Halle ja sogar schon in Betrieb sein ;-)
    Ich hoff ihr erspart uns dieses Sparschwein ohne Boden.