Intensiv-Kapazitäten der Spitäler werden ausgebaut

mar1.jpgLH Wallner: Alles tun, damit Spitalsversorgung für alle dringenden Fälle gesichert bleibt

Bregenz (VLK) – Die anhaltende hohe Corona-Infektionsrate in der Vorarlberger Bevölkerung stellt für die Spitalsversorgung eine ernsthafte Herausforderung dar. Landesregierung und Krankenhaus-Betriebsgesellschaft haben auf die dynamische Entwicklung der Erkrankungs- und Hospitalisierungszahlen rasch reagiert und die intensiv-medizinischen Kapazitäten in den Spitälern erhöht, so Landeshauptmann Markus Wallner und Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher im Pressefoyer am Dienstag, 10. November. Trotzdem könnten die Intensivbettenkapazitäten aller Vorarlberger Krankenhäuser (inkl. KH Dornbirn) bis zum Monatsende an ihre Grenzen geraten, wenn es nicht gelingt, die Kurve der Neuinfektionen zu brechen. Wallner und Rüscher appellierten daher einmal mehr an die Bevölkerung, die Schutzmaßnahmen konsequent und diszipliniert zu befolgen und soziale Kontakte zu reduzieren: „Wir müssen die Infektionszahlen senken, anders geht es nicht! Dabei kommt es auf jede einzelne und jeden einzelnen an.“

Insgesamt stehen in Vorarlberg aktuell 432 Normalbetten für Corona-Patientinnen und Patienten zur Verfügung, davon sind in den Spitälern noch 285 verfügbar. Die Zahl der Intensivbetten wurde in einem ersten Schritt von 51 auf 63 Plätze erhöht, dafür ist auch das für die intensiv-medizinische Betreuung eigens qualifizierte Personal sichergestellt. Aktuell sind noch 18 verfügbar. „Bei Bedarf können wir die Kapazität weiter aufstocken“, so Landeshauptmann Wallner.

Zudem wurde mit dem Wiederaufbau eines stationären Notversorgungszentrums bei der Dornbirner Messe begonnen, dort werden in Kürze weitere 200 Betten für COVID-19-Patientinnen und -Patienten zur Verfügung stehen. Dadurch können die stationären Betten in den Spitälern so gut wie möglich für schwere COVID-Fälle eingesetzt werden. Außerdem werden die normalen OP-Tätigkeiten in den Krankenhäusern auf die Hälfte zurückgefahren. „Notfälle und medizinisch dringliche Fälle werden aber natürlich weiter durchgeführt“, betonte KHBG-Direktor Gerald Fleisch.

Den Ärzten, Ärztinnen und Pflegekräften in den Spitälern sprachen Landeshauptmann Wallner, Landesrätin Rüscher und Direktor Fleisch einen besonderen Dank für deren enormen Einsatz aus. Das Personal steht vor einer doppelten Herausforderung: Zum einen steigende Patientenzahlen, zum anderen die Gefahr, sich selbst anzustecken. Derzeit sind 188 Mitarbeitende der Krankenhäuser infiziert oder als Kontaktperson in Absonderung.

Landesrätin Rüscher verwies auf die erfolgreich angelaufene digitale Übermittlung positiver Corona-Testergebnisse. Wer bei der Hausärztin bzw. beim Hausarzt einen Antigentest gemacht halt, erhält die Erstinformation über die eigene Absonderung und die damit verbundene Absonderung der Personen im gemeinsamen Haushalt direkt in der Ordination. Dadurch werden die Betroffenen rascher erreicht und die Nachverfolgung wird beschleunigt. Die digitale Sofort-Info gilt als empfohlene Handlungsanleitung, die Kontaktaufnahme durch das Infektionsteam von positiv getesteten Personen erfolgt im Nachgang und Kontaktpersonen werden nur noch in unklaren Fällen kontaktiert, erläuterte Rüscher: „Wir bitten unsere Wirtschaftsunternehmen, die digitale dringende Empfehlung des Landes anzuerkennen zwecks notwendiger Absonderungen sowohl für positiv Getestete als auch von deren Kontaktpersonen. Die offiziellen Bescheide können derzeit aufgrund der hohen Infektionszahlen erst im Nachgang erfolgen.“

Auch die Übersiedlung der stationären Probeentnahme vom Röthner Frutzpark ins Dornbirner Messequartier und damit unmittelbar an den Standort des Vorarlberger Infektionsteams wird zu einer weiteren Steigerung der Testkapazitäten beitragen und ermöglicht für das Personal des Roten Kreuzes bessere Arbeitsbedingungen.

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