Touristiker blicken mit Sorge in die Skisaison

(VN)Derzeit steigt die Quecksilbersäule beinahe täglich auf bis zu 34 Grad Celsius. Dennoch ist den Vorarlberger Touristiker bewusst: der nächste Winter kommt bestimmt. Und bereits der Gedanke daran treibt vielen in Zeiten von Corona die Sorgenfalten auf die Stirn. Antworten auf Fragen, wie man Wintersportfans sicheres Skilaufen anbieten kann oder wie Abstände in Anstell- und Kassenbereichen der Seilbahnen eingehalten werden können, sind noch nicht ausformuliert. Ganz zu schweigen vom Thema Après-Ski, das Ischgl im benachbarten Tirol weltweit negativ in die Schlagzeilen gebracht hatte. Vor diesem Hintergrund hat sich ein Skigebiet in der Schweiz bereits entschlossen, im heurigen Winter gar nicht erst zu öffnen.

Halligalli bald nur mehr im Freien?

In Tirol fordert LH Günther Platter (VP) vom Bund Regeln für das Après-Ski und die Kärntner Liftbetreiber bildeten eine Arbeitsgruppe, die Strategien entwickeln soll. Eine der Kernaussagen: Halligalli beim Après-Ski soll nur mehr im Freien möglich sein. Auch hierzulande sind sich die Liftbetreiber bewusst: es wird eine Wintersaison wie wir sie noch nicht erleben mussten. Dieser Meinung ist auch Hannes Jochum, Sprecher der Seilbahner und Geschäftsführer der Bergbahnen im Brandnertal. Für Jochum steht bereits fest, dass man darüber nachdenken muss, Après-Ski und Hüttenzauber nach dem Skilauf nur mehr im Freien zuzulassen. „Wenn auch extreme Vorsicht an den Tag gelegt werden muss: Unter bestimmten und strengen Regeln ist dies vorstellbar.“

Tourismusgipfel am 14. September

Freilich spiele auch das Gästeverhalten eine große Rolle, gibt Jochum im VN-Gespräch zu bedenken. Vor diesem Hintergrund habe die Landesregierung am 14. September 2020 zu einem Tourismus Wintergipfel ins Landhaus geladen. Für Jochum steht bereits jetzt fest: „Es wird betriebswirtschaftlich schwierig, wenn man uns Kapazitäten streicht.“

Die Verantwortlichen für den Wintertourismus in Vorarlberg hätten bereits mit den Vorbereitungen für die bevorstehende Wintersaison begonnen, betont Christian Gantner (VP) als Tourismuslandesrat. Die bevorstehende Saison stehe wegen der Pandemie unter besonderen Vorzeichen und stelle die Branche vor große Herausforderungen. „Dabei steht die Sicherheit in den Betrieben wie Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe, Seilbahnen sowie Skilifte und Skischulen und uach die Gesundheit der Gäste und Mitarbeiter im Fokus“, sagt Gantner auf Anfrage der VN. Die Ergebnisse dieser Vorarbeiten würden am 14. September im Rahmen des Gipfels im Landhaus in Bregenz der Öffentlichkeit vorgestellt, kündigte der Landesrat an.

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