Musikanten mit neuer Mission

Vermarktung von Fest-Fleischpaketen statt regionaler Festküche beim Sulzberger Musikfest.

Sulzberg. Ein ganz besonderes Bezirksmusikfest auf 1000 Meter Seehöhe mit besonderen Zutaten aus Sulzberg und der Region hätte es vom 26. bis 28. Juni 2020 werden sollen. Aber es kam anderes: Größere Festlichkeiten wurden im Zusammenhang mit der Corona-Epidemie behördlich untersagt.

Regionales Festküchenkonzept
Während der Festtage wären beim Sulzberger Bezirksmusikfest mehrere tausend Portionen über den Tisch gegangen, großteils Fleischgerichte. Die Veranstalter hätten das alles per Vertrag mit einem Catering-Unternehmer sehr sorglos und vergleichsweise preisgünstig haben können. Aber die Festverantwortlichen hatten den Entschluss gefasst, die Festküche selbst zu betreiben und alles was möglich ist, regional bzw. aus der eigenen Gemeinde zu beschaffen. Dabei handelt es sich um die stattliche Größenordnung von einem Dutzend Rindern, ebenso vielen Kälbern, Schweinen und 400 Hühnern.

„Oiges Fleisch“

Naheliegend war eine sehr enge Kooperation mit der Initiative „Oiges (eigenes) Fleisch”. Unter der Federführung von Klaus Maurer (Oiges Fleisch) und David Fink (Festküchenwirt) wurden die Lieferkapazitäten in Zusammenarbeit mit den Metzgereien Schmuck Sulzberg und Moosmann Doren vorbereitet. Das Festküchenkonzept der kurzen Wege basiert auf einer guten Partnerschaft mit Bauern und Lieferanten im Dorf und in der Region und nicht zuletzt auch auf der fortschrittlichen Klima- und Energiepolitik der e5-Gemeinde Sulzberg.

Hilfe bei der Vermarktung
Nach der Absage des Festes sehen sich die Musikanten in der Verantwortung, den landwirtschaftlichen Lieferpartnern bei der Vermarktung zu helfen. Die für das Musikfest ausgewählten Tiere werden in Mischpaketen (5 kg, 10 kg, Grillwürstle und Kalbsbratwürste) im Dorf angeboten. Ein solch großes Fest kann nur gelingen, wenn viele Menschen mithelfen, unter den derzeitigen Bedingungen nicht mehr bei der Durchführung des Festes sondern möglichst bei der Abnahme von „Festfleisch“.

Zusammenhalt funktioniert
Die erste Tranche der schlachtreifen Hennele fand komplett Abnehmer in Sulzberg, ein Großteil sogar innerhalb des Musikvereins. Auch etwa 500 kg Kalbfleisch sind über unkomplizierte Bestellwege im Dorf geblieben. Demnächst folgt die Vermarktung der Rinder und Schweine. So ist aus der regionalen Festküche 2020 eine regionale Vermarktung geworden. ME

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