Wallner: „Spitzenposition als textiler ‚Innovation Leader‘ weiter festigen“

lhw1.jpgÜber 760.000 Euro in vier Jahren – Landesregierung hat für „Textile Competence Centre Vorarlberg 2 – TCCV2“-Projekt finanzielle Unterstützung in Aussicht gestellt

Bregenz (VLK) – Dank hoher Innovationskraft und starker Qualitätsorientierung der heimischen Textilwirtschaft zählt Vorarlberg in diesem Bereich schon heute zu den führenden Regionen Europas. „Gemeinsam sind wir gefordert, die Spitzenposition als textiler ‚Innovation Leader‘ durch Forschung und Entwicklung weiter zu festigen und auszubauen“, betonen Landeshauptmann Markus Wallner und Wirtschaftslandesrat Marco Tittler. Darunter fällt auch die jetzt zugesicherte Mitfinanzierung des „Textile Competence Centre Vorarlberg 2 – TCCV2“-Projekts, das im April 2021 anläuft. Über 760.000 Euro werden vom Land bis Ende März 2025 investiert, berichten Wallner und Tittler.

Ziel ist, das vom Institut für Textilchemie und Textilphysik der Universität Innsbruck in Dornbirn derzeit geleitete und umgesetzte „Textile Competence Centre Vorarlberg – TCCV“-Projekt zu vertiefen, zu erweitern und noch stärker zu internationalisieren. Es läuft bis einschließlich März 2021, TCCV2 schließt direkt an, wie der Landeshauptmann ausführt: „Über die gezielte Einbindung von internationalen Partnern mit spezifischer Expertise findet eine strategische Weiterentwicklung des Projekts statt. So erhält die Vorarlberger Textilindustrie durch Einbeziehung von zwei deutschen Faserherstellern z.B. strategischen Zugang zu innovativen Fasermaterialien“.

Vorarlberger Textilwirtschaft steuert über 250.000 Euro bei
Organisatorisch handelt es sich um eine Initiative im Rahmen des Kompetenzzentren-Programms „COMET“ (Competence Centers for Excellent Technologies), das ab 1998 zur Stärkung des österreichischen Forschungs- und Wirtschaftsstandorts aufgebaut wurde. Am künftigen Folgeprojekt sind neben Bund und Land etliche heimische Unternehmen sowie Firmen aus anderen Bundesländern und dem Ausland (Deutschland, Schweiz, Italien, Spanien und Großbritannien) sowie wissenschaftliche Partner beteiligt. In der Zusammenarbeit mit forschungsstarken ausländischen Partnern und in der weiteren Internationalisierung sieht Landeshauptmann Wallner einen zentralen Schritt, um auf längere Sicht als textiles COMET-Zentrum (K1) anerkannt zu werden. Für den gesamten Projektzeitraum 2021-2025 sind knapp 5,1 Millionen Euro an Kosten veranschlagt. Die Unternehmen stemmen davon 50 Prozent.

Fokus auf Nachhaltigkeit
„Zusätzlich zu den bisherigen Schwerpunkten wird in TCCV2 ein besonderer Fokus auf nachhaltige und innovative Technologien und Produkte gelegt“, informiert Landesrat Tittler. So liegt eine verstärkte Konzentration auf den Bereichen:
- technische Textilien (abbaubare Geotextilien, Aluminium-Hybride)
- nachhaltige und biologisch abbaubare Fasern für funktionale Textilien
- funktionale Textilien für Sport, Arbeitstätigkeit, Hygiene und medizinische Anwendungen
- textile Strukturen als elektrisch leitfähige Komponenten in E-Textiles, Sensoren und in der Energiespeicherung

„Ziel ist es, Spitzenforschung auf dem Gebiet der intelligenten Textilien zu betreiben. Das Zentrum ist eine der wichtigsten Forschungseinrichtungen Europas in diesem speziellen Bereich und ein Vorreiter in der Textilforschung“, so der Wirtschaftslandesrat. Mit dem Institut für Textil- und Faserforschung Denkendorf (DTIF), einer führenden Forschungseinrichtung auf dem Feld, habe die Netzwerkbildung erfolgreich fortgesetzt werden können, so Tittler. Im Bereich e-textiles tritt die Universität Barcelona mit dem Unternehmen Advanced Nanotechnologie als strategischer Partner bei der elektrochemischen Energiespeicherung durch textile Elektroden in den Forschungsverbund ein. „Klar ist: Die Forschungsintensität im Land wird mit dem neuen Projekt weiter zunehmen“, sagt der Landesrat. Neben dem Dornbirner Institut für Textilchemie und Textilphysik, das vom Forschungsbudget den größten Anteil erhält (über 66 Prozent), profitiert auch das textile Forschungs- und Entwicklungszentrum V-trion in Hohenems (ca. elf Prozent des Forschungsbudgets).

In Vorarlberg werden schon heute etwa 50 Prozent der textilen Wertschöpfung mit technischen Textilien erwirtschaftet werden. Hochtechnologische Faserverbundstoffe sind zum Beispiel eine wichtige Komponente in der Autoindustrie und im Flugzeugbau. Bei intelligenten Textilien sind der Sportbereich oder die Medizintechnik wichtige Anwendungsgebiete.

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