Möglichkeiten der Lebens- und Trauerbegleitung auch ohne pysischen Kontakt

Niemanden allein lassen – gerade nicht in schwierigen Zeiten

Bregenz (VLK) – Derzeit sind Begräbnisse aufgrund der COVID-19-Pandemie im engen familiären Kreis erlaubt. Diese Einschränkung ist zusätzlich zum Ableben eines geliebten Menschen für viele Trauernde eine große emotionale Herausforderung. Nahe sein, obwohl Distanz gewahrt werden muss, ist gerade für Menschen, die sich in schwierigen Situationen befinden, weil ein krankes oder betagtes Familienmitglied stationär behandelt wird oder bei Verlust eines/einer Angehörigen, ein wichtiges Anliegen. Institutionen wie der Hospizverband Österreich oder der Verein „Abschied in Würde“ geben Anregungen und Vorschläge für den Umgang mit Sterben, Tod und Trauer. „Es geht darum, der emotionalen Verbundenheit trotz der physischen Trennung Ausdruck verleihen zu können“, sagt Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker. Auch die Vorarlberger Bestatterinnen und Bestatter sind wie immer für die Menschen da und unterstützen in dieser persönlich schwierigen Zeit.

Wir sind aktuell in einer Situation, die für die meisten von uns neue Erfahrungen und Gefühle beinhaltet. Die damit verbundenen und zum Erhalt der Gesundheit notwendigen Einschränkungen im Alltag wirken sich auf unser gesamtes Leben aus. Dazu gehören auch Tod und Sterben und damit verbunden sind Trauerfeiern und -rituale. In einer Verordnung des Gesundheitsministers wird geregelt, dass Begräbnisse nur im engen Familienkreis stattfinden dürfen. Die Verordnung legt keine genaue Personenzahl fest. Wir bitten deshalb die Bevölkerung, dass sie den TeilnehmerInnenkreis so klein wie möglich hält. Auch beim Begräbnis sollten die derzeit geltenden allgemeinen Regeln eingehalten werden:

• Abstand von mindestens einem Meter bei Personen, die nicht im selben Haushalt leben
• Älteren Personen oder Menschen mit Vorerkrankungen wird empfohlen, zu Hause zu bleiben.
• Wenn möglich, sollte ein Mund-Nasen-Schutz verwendet werden

„In diesen schwierigen Zeiten tun alle ihr Bestes, damit niemand allein sein muss“, betont die Landesrätin. Die wichtigsten Anregungen für Menschen in schwierigen Situationen lauten:

- Treten Sie aktiv, regelmäßig und verlässlich in persönliche Beziehung mit den betroffenen Menschen - telefonisch, SMS, per Messenger-Dienste Videotelefonie, E-Mail, Briefe, etc. Befindet sich ein krankes Familienmitglied in stationärer Behandlung: Machen Sie den Angehörigen und Vertrauenspersonen Vorschläge für vielfältige Kommunikationsmöglichkeiten, unterstützen Sie beim Einrichten technischer Hilfsmittel, organisieren Sie die Übergabe kleiner Präsente (Briefe, Fotos, etc. …) der Angehörigen an Kranke
- Ermutigen Sie Angehörige, Nachrichten für Sterbende als Audionachricht aufzunehmen und zu verschicken.
- Legen Sie betroffenen Menschen ein paar Blumen aus dem Garten, eine Karte mit persönlichen Worten, eine Zeichnung, die von Ihren Kindern gemalt wurde, ein Stück Kuchen, etc. als kleines Geschenk und Zeichen der Anteilnahme sowie
Verbundenheit vor die Türe.
- Suchen Sie Lieder, Texte, etc., die den Betroffenen gefallen könnten.
- Nutzen Sie alle kreativen Möglichkeiten – der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt: Lassen Sie Kinder als Angehörige Abschiedsgeschenke zeichnen, basteln, Küsse mit Lippenstift auf Stofftaschentücher machen, Händeabdrücke von Angehörigen zu Hause auf Polsterbezüge machen, Foto-Collagen erstellen, u.v.m.

Weitere Informationen, Beratung und Tipps bieten finden Sie auf:

Hospiz Vorarlberg
Begleitung von Menschen in der letzten Lebensphase und Hilfe für Trauernde:
Montag bis Freitag von bis 9 bis 18 Uhr, Tel 0676 88420 5115

Bewerte diesen Artikel

  •  
  • (3)
  •  
  • (0)

Kommentar verfassen

* markierte Felder sind Pflichtfelder.