LH Wallner: „Unterstützen die Maßnahmen der Bundesregierung“

lhw5.jpgWarten auf die notwendigen Verordnungen und rechtlichen Grundlagen – 2. Todesfall zu verzeichnen

Bregenz (VLK) – Die Vorarlberger Landesregierung unterstützt die von der Bundesregierung heute (Montag) getroffenen, weiteren Maßnahmen gegen die Pandemie. Supermärkte dürfen demächst nur noch mit Mund- und Nasen-Schutz betreten werden, besonders gefährdete Gruppen werden von der Arbeit freigestellt und per Zufallstests soll eine realistische Zahl der Infizierten herausgefunden werden.

„Wir müssen die weitere Ausbreitung eindämmen“, betont Landeshauptmann Markus Wallner: „Die Maßnahmen sind richtig und aus unserer Sicht notwendig. Es geht um die Gesundheit der Menschen.“ Seitens des Landes warte man nun auf die rechtlichen Grundlagen und Verordnungen. Indes ist in Vorarlberg der 2. Todesfall aufgrund des COVID-19 Virus zu beklagen.

Ansprache Landeshauptmann Markus Wallner

Der Besuch im Supermarkt soll in Zukunft nur noch mit einem sogenannten Mund-Nasen-Schutz möglich sein. Dieser soll vor den Supermärkten ausgeteilt werden. Ohne eine solche Maske wird der Zutritt verwehrt. „Es geht hier nicht um den Eigenschutz, sondern darum, das Anniesen oder Anhusten zu vermeiden und damit die Ansteckung anderer zu verhindern“, informiert Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher. Auch Kinder sind von dieser Maßnahme erfasst. Das Abstandhalten im Supermarkt soll genauer geregelt werden, vor allem in den Stoßzeiten.

Risikogruppen sollen künftig noch besser geschützt werden - etwa jene, die Vorerkrankungen haben oder Personen über 70 Jahren. Diese sollen aus dem Arbeitsprozess herausgenommen werden und ins Home Office wechseln. Ist dies nicht möglich, sollen sie vom Arbeitgeber verpflichtend freigestellt werden. Den Arbeitgebern sollen in diesen Fällen die Lohnkosten abgegolten werden.

Mittels repräsentativer Stichprobentests will sich die Regierung einen besseren Überblick über die Infektion der Gesamtbevölkerung verschaffen. Dazu sollen 2.000 Testungen vorgenommen werden, Ende der Woche soll das Ergebnis vorliegen. Darüber hinaus werden Stichprobenkontrollen bei bestimmten Gruppen durchgeführt, etwa bei medizinischem Personal, Polizisten oder Supermarkt-Angestellten.

Geschlossen werden sollen alle Hotels, Pensionen und sonstige Quartier-Geber (etwa auch Vermietungen über Plattformen wie AirBnB) für “touristische Zwecken”. Dabei zielt die Regierung vor allem auf die anstehenden Osterferien ab - man will verhindern, dass es hier zu Reisetätigkeiten kommt.

Rechtliche Bestimmungen noch in Ausarbeitung
Um über die genauen Bestimmungen der heute präsentierten Maßnahmen informieren zu können, wartet die Landesregierung die dazu notwendigen gesetzlichen Bestimmungen ab. Erst dann ist eine seriöse Information möglich.

2. Todesfall aufgrund von COVID-19
Indes ist in Vorarlberg der 2. Todesfall aufgrund des COVID-19 Virus zu beklagen. Der 88-jährige war einer jener Bewohner des Hauses Klostertal in Innerbraz, der vergangene Woche positiv getestet wurde. Er litt an einem multimorbiden Krankheitsbild und war schon längere Zeit in schlechtem Gesundheitszustand. Er ist heute Vormittag im LKH Bludenz verstorben.

Positiver Test im Pflegeheim St. Josef in Schruns
In der Zwischenzeit wurde auch ein Mitarbeiter im Pflegeheim St. Josef in Schruns, der über leichte Symptome klagte, positiv auf das Virus getestet. Vier weitere Mitarbeitende, die als Kontaktpersonen gelten, begaben sich freiwillig in Quarantäne – bisher alle ohne Symptome. Die zwei Wohnbereiche im Heim wurden separiert. Bisher sind alle BewohnerInnen symptomfrei. Seit 10 Tagen werden sie und die Mitarbeitenden zweimal täglich mittels Temperaturkontrolle überprüft. Der Betrieb im Pflegeheim kann aufrechterhalten werden.

Aktueller Bericht der Landessanitätsdirektion
Die Landessanitätsdirektion gibt den aktuellen Stand im Zusammenhang mit Coronavirus bekannt: In Vorarlberg sind bisher (Stand Montag, 30. März, 17.00 Uhr) 3.445 Verdachtsfälle aufgetreten, davon sind 2.815 negativ getestet worden, 630 Personen waren positiv. 49 Patientinnen und Patienten sind hospitalisiert, davon 13 in Intensivbehandlung. Zwei Personen sind verstorben.

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