LH Wallner: Vorarlberg zeigt großes Maß an Solidarität

Aktion Helfende Hände: Schon 560 VorarlbergerInnen haben sich gemeldet – Vorbereitungen in den Spitälern laufen

lhw2.jpgBregenz (VLK) – In Vorarlberg sind weiter steigende Coronavirus-Fallzahlen zu verzeichnen – aktuell sind 417 Personen positiv getestet, 29 davon befinden sich im Spital. Landeshauptmann Markus Wallner konnte bei seinem heutigen (Mittwoch) Lagebericht aber auch einige erfreuliche Nachrichten vermelden: Bereits 560 Vorarlbergerinnen und Vorarlberger haben sich im Rahmen der Aktion Helfende Hände zur Mitarbeit gemeldet.

Auch die Initiative Vorarlberger Unternehmer zur Produktion von Atemschutzmasken zeigt Früchte: Die ersten 12.000 Stück sind ab Samstag verfügbar.

Der Landeshauptmann richtete auch einen Appell an die Bevölkerung: „Halten Sie die sozialen Kontakte weiter so gering wie möglich.“

Die Aktion Helfende Hände ist auf gute Resonanz gestoßen: 560 Vorarlbergerinnen und Vorarlberger, viele davon mit einer Ausbildung im Gesundheitsbereich, haben sich bisher für eine Mithilfe gemeldet – Wallner dankte für „dieses große Maß an Solidarität. Wir suchen Gesundheitspersonal, das derzeit nicht oder nur teilweise in der Versorgung tätig ist. Bitte melden Sie sich weiterhin.“ Vorarlbergs Bevölkerung zeigt damit seine große Leistungsbereitschaft und sein großes Engagement, betonte der Landeshauptmann.

Ebenso großes Engagement zeigt die heimische Wirtschaft, konkret die Initiative zur Produktion von Vorarlberger Atemschutzmasken. Die ersten Mund-Nasen-Masken für den Gesundheitsbereich sind ab Samstag verfügbar. Die Produktion wird dann von täglich 12.000 Stück sukzessive bis auf 100.000 Stück hochgefahren. „Durch den Schulterschluss im Land Vorarlberg und durch das technologische Knowhow war es möglich, die Produktion dieser Produkte in kürzester Zeit hochzufahren. Das ist ein Beleg für die hohe Leistungsfähigkeit und Innovationskraft der heimischen Wirtschaft“, sagte Wallner. Neben vielen renommierten Textilunternehmen im Land konnten innert kürzester Zeit auch 80 Änderungsschneidereien für das Projekt gewonnen werden.

Der Landeshauptmann wiederholte seinen Appell an die Bevölkerung: „Reduzieren Sie Ihre sozialen Kontakte. Jetzt ist Disziplin und Durchhaltevermögen gefordert.“

Weitere Vorbereitungen in den Spitälern

Die Vorbereitungen in und außerhalb der Spitäler laufen weiter: „Die Bettenkapazität wird ausgeweitet. 420 Betten sind aktuell sofort verfügbar“, informierte Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher: „Wir rechnen nach heutigem Stand am Höhepunkt der Ausbreitung mit ca. 900 mit Covid-Patienten belegten Betten im Spital. Davon sind 100 Betten mit Beatmungsgeräten ausgestattet.“ Die Infektionsordinationen in Dornbirn und Bludenz laufen gut – „heute ist eine dritte im Kleinwalsertal in Betrieb gegangen“, sagte Rüscher.

Aktuell sind elf Spitalsmitarbeitende positiv getestet und 142 befinden sich in Absonderung.

Stabile Sicherheitslage in Vorarlberg

Die allgemeine Sicherheitslage ist stabil, informierte der Landeshauptmann. Alle Betretungsverbote in den verordneten Gebieten werden von der Polizei entsprechend überwacht. Die Lage an den Grenzen hat sich weitgehend normalisiert, die Grenzkontrollen durch die Polizei sind im Gange. Die Gesundheitskontrollen werden von den Beauftragten der Gesundheitsbehörden (Feuerwehr, Bezirkshauptmannschaften und andere Landesdienststellen) wahrgenommen. Das Bundesheer leistet einen Assistenzeinsatz im Auftrag der Polizei.

Verhalten im öffentlichen Verkehr und im freien Raum

„Wir wissen, dass die gesetzten Verhaltensvorschriften massive Einschränkungen in die gewohnten Tagesabläufe mit sich bringen“, sagte Mobilitätslandesrat Johannes Rauc: „Bitte halten Sie durch.“ Der öffentliche Verkehr ist aber weiterhin gewährleistet, die Garnituren werden täglich desinfiziert. Für notwendige Alltagswege, aber auch zum Luftschnappen, ist das Fahrrad nach wie vor bestens geeignet. „Genießen sie das Radeln, aber fahren Sie nicht in Gruppen“, betonte Rauch. Bewegung an der frischen Luft hält das Immunsystem fit. Der Sicherheitsabstand kann leicht eingehalten werden. Nicht erlaubt sind aber:

Gruppenfahrten mit Menschen, die nicht im selben Haushalt leben
Mehrstündige Einzelfahrten und Mountainbike-Touren, insbesondere in den Bergen
Mehrstündige Rennradfahrten oder Trainingsfahrten in hoher Intensität
Die Benützung von Bus und Bahn, um schöne Radstrecken zu erreichen

Ansonsten spricht nichts gegen kleinere Radausflüge, so der Landesrat: „Gehen Sie nach draußen, aber halten Sie sich bitte an die Spielregeln.“

Aktuelle Test- und Infektionszahlen

Nach aktuellen Angaben der Landessanitätsdirektion (Stand Mittwoch, 25. März, 16:00 Uhr) sind in Vorarlberg im Zusammenhang mit dem Coronavirus bisher 2.376 Verdachtsfälle aufgetreten, davon sind 1.611 negativ getestet worden, 348 befinden sich noch in Abklärung. Insgesamt 417 Personen wurden positiv getestet, 29 Patientinnen und Patienten sind hospitalisiert, davon zehn in Intensivbehandlung.

Die Verteilung auf Bezirksebene – Stand 17.00 Uhr: Bludenz und Feldkirch jeweils 127, Bregenz 100, Dornbirn 65. Etwa ein Dutzend Personen sind wieder gesund.

Weitere Informationen unter www.vorarlberg.at/corona und www.vorarlberg.at/helfen

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