Pfand auf Einweg: Studie des Bundes bestätigt Sicht der Vorarlberger Gemeinden

einweg_pfand.jpgGemeinsame Lösungen für weniger Einweg, weniger Littering und mehr Recycling sind gefragt

Dornbirn, 13. Februar 2020 – Pfand auf Einweg-Verpackungen macht mehrfach Sinn: Das ist eine der zentralen Aussagen einer Studie, die das Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus kürzlich vorgestellt hat.

Konkret weist die Studie nach, dass ein Pfandsystem „die höchsten Effekte gegen Littering erzielt und dass die höchste Materialqualität an Kunststoffgetränkeflaschen einem Recycling zur Verfügung steht. Auch Vorarlbergs Gemeinden sehen das so: Sie haben schon 2017 eine entsprechende Forderung an den Bund gerichtet.

15 Kunststoff-Getränkeflaschen – vor allem für Wasser und Limonade – und acht Getränkedosen, vorwiegend für Bier und Energy-Drinks, nutzt statistisch gesehen jede Österreicherin und jeder Österreicher pro Monat. Abgesehen vom Energie- und Ressourcenaufwand landen leider nicht alle dieser Getränkeverpackungen nach Gebrauch am richtigen Platz.

„Wegwerfen belastet Bürgerinnen und Bürger, Umwelt und Budget“

„Das Wegwerf-Problem belastet Bürgerinnen und Bürger, Umwelt und Budgets nach wie vor“, bestätigt die Vizepräsidentin des Vorarlberger Gemeindeverbands, Bürgermeisterin Andrea Kaufmann. Auch im vergangenen Jahr haben Vorarlbergs Gemeinden wieder Millionenbeträge aufgewendet, um an Straßen und Wegen, auf Plätzen und bei öffentlichen Infrastruktureinrichtungen „aufzuräumen“. Die gesetzten Maßnahmen wie die Littering-Verordnung oder die dauernde Bewusstseinsbildung zeigen zwar Wirkung, aber noch zu wenig.

Schon 2017 hat der Umweltverband im Auftrag der Städte und Gemeinden eine Resolution an das Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus verabschiedet. Die Forderung: Ein Pfandsystem für alle Getränkeverpackungen bei gleichzeitiger Erhöhung des Mehrweganteils, damit Ressourcen geschont und die negativen Auswirkungen von Littering reduziert werden.

Kunststoff: EU-weite Sammelquote auch für Vorarlberg eine Herausforderung

Inzwischen hat das Thema auch aus einem anderen Grund an Aktualität gewonnen: Europaweit wird intensiv daran gearbeitet, den Kunststoffverbrauch und speziell den Anteil an Einwegplastik zu verringern. Die von der EU vorgegebenen Quoten sehen vor, dass bis spätestens 2025 mindestens 50 Prozent der in Verkehr gesetzten Kunststoffmenge einem Recycling zuzuführen ist. „Diese Recyclingziele sind auch für das an sich vorbildlich sammelnde Vorarlberg eine Herausforderung“, stellt Bürgermeister Rainer Siegele, Mitglied des erweiterten Präsidiums des Vorarlberger Gemeindeverbands und Obmann des Umweltverbandes, fest.

„Gefragt sind möglichst breit getragene und auch wirklich funktionierende Lösungen, um die negativen Aspekte von Einwegplastik und Littering zu reduzieren“, fasst Siegele zusammen. „Eine Pfandlösung ist deshalb der richtige Weg. Alle Akteure sind gefordert, konstruktiv an einer pragmatischen Lösung mitzuarbeiten.“

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Kommentare zu diesem Artikel

  • Die Frage stellt sich nur wie das funktionieren soll!?

    Wo können Plastik-Flaschen und Dosen retourniert werden, um Pfand ein zu lösen? Bei Geschäften wird das wohl nicht funktionieren, außer sie bauen neue Lager dazu…