Ein Kleinod strahlt in neuem Glanz

Festliche Einweihung der sanierten Wendelinkapelle auf dem Lustenauer Ries in Sibratsgfäll.

Sibratsgfäll. Aus allen Richtungen ist die Wendelinkapelle gut sichtbar und stellt das Zentrum der Riesalpe dar. Der gewaltige Erdrutsch in Sibratsgfäll jährt sich heuer zum 20. Mal. Aus diesem Anlass wurde die Georunde erweitert und die kleine Wendelinkapelle saniert. Über 200 Besucherinnen und Besucher aus Sibratsgfäll und der ganzen Region ließen es sich nicht nehmen, der feierlichen Einweihung der sanierten Kapelle bei milden Temperaturen beizuwohnen.

Im Traum erschienen

Vor langer Zeit, erzählt man sich, sollen hier Hexen und Männlein gehaust haben, die Bewohner mit Erdrutschungen ängstigten. Im Traum habe der heilige Wendelin den Auftrag erteilt, eine Kapelle zu bauen, um diesem Treiben ein Ende zu machen. Bei der Rutschung 1999 ist der Hang unter der Kapelle angebrochen. Das Kirchlein wurde 40 Meter talwärts verschoben und stark beschädigt, hat aber den Naturgewalten getrotzt. Leider war die Kapelle aber in einem so desolaten Zustand, dass sie für Besucher und Betende nicht mehr begehbar war.

Komplettsanierung notwendig

Der Verein „Bewegte Natur Sibratsgfäll“ übernahm die Komplettsanierung des kleinen Gotteshauses. „Die Sanierungsarbeiten gestalteten sich natürlich schwieriger und umfangreicher als angenommen“, erläuterte Obmann Konrad Stadelmann. Morsche Balken, kaputtes Mauerwerk, einsturzgefährdete Wände galt es auszubessern. Neue, tragende Holzelemente und armierter Spritzbeton geben dem Gebäude jetzt eine bessere Statik. Der Glockenstuhl erhielt ein starkes hölzernes Fundament. Der Altar wurde saniert, die Wände verputzt und die Fenster neu bemalt. Die Schräglage der Kapelle wurde aber bewusst als Mahnmal und Erinnerung an die Rutschung erhalten.

Dankesworte

Den Segen Gottes erbat Dekan Mag. Hubert Ratz. Ein herzliches Vergelt’s Gott ging an Initiator Konrad Stadelmann sowie an die engagierten Mitglieder des Vereins „Bewegte Natur Sibratsgfäll“. Ebenfalls gedankt wurde der Gemeinde Sibratsgfäll für den finanziellen Beitrag, Carina Niedermair vom Naturpark Nagelfluhkette für die Abwicklung der Förderansuchen und Reinhard Hofer, Obmann der Lustenauer Alpgemeinschaft, sowie Nachbarn und Grundbesitzern, Handwerkern und Helfern.

Interessierte Besucher

Bürgermeister Martin Bereuter konnte unter den vielen Besuchern auch NR Norbert Sieber, LAbg. Bernhard Feurstein, Regio-Obmann Guido Flatz, seine Amtskollegen Annette Sohler, Gerhard Beer und Egmont Schwärzler sowie Dr. Bernadette Mennel und Johannes Schmidle (ORF), VN-Ombudsmann Dr. Gottfried Feurstein, Gerald Jäger (Wildbach- und Lawinenverbauung) und Altbürgermeister Reinhold Walser begrüßen. Für die feierliche musikalische Umrahmung sorgten ein Alphorn-Trio und eine Gesangsgruppe. Beim gemütlichen Ausklang trafen sich die Besucher in der Bergrast Wildries. MO

 

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