Raub in Alberschwende: 13,5 Jahre Haft bestätigt


Strafberufung des Drittangeklagten blieb ohne Erfolg. Hohe Gefängnisstrafen für drei Bettler nach brutalem Raubüberfall auf 66-Jährigen.

Die strafrechtliche Aufarbeitung des brutalen Überfalls von drei rumänischen Bettlern vom Dezember 2018 auf einen hilfsbereiten Landwirt in Alberschwende wurde gestern abgeschlossen. Der Strafberufung des Drittangeklagten wurde am Donnerstag am Innsbrucker Oberlandesgericht (OLG) keine Folge gegeben. Das teilte auf Anfrage OLG-Sprecher Wigbert Zimmermann mit. Damit bleibt es bei den insgesamt 13,5 Jahren Gefängnis für den mit fünf Vorstrafen belas­teten 33-Jährigen. Der Strafrahmen für den begangenen schweren Raub, bei dem das Opfer schwer verletzt wurde, betrug 5 bis 15 Jahre Haft.

Nicht bekämpft wurden die im Juni ergangenen Urteile des Landesgerichts Feldkirch gegen die beiden anderen Angeklagten. Über den 26-jährigen Zweitangeklagten, der elf Vorstrafen hat, wurde eine Zusatzstrafe von neun Jahren und neun Monaten Haft verhängt. Die Richter hatten bei der Strafbemessung eine rumänische Freiheitsstrafe von vier Jahren und drei Monaten wegen Erpressung vom März abzuziehen.

Der 22-jährige Erstangeklagte kam beim Schöffenprozess mit einer Zusatzstrafe von sechs Jahren und vier Monaten Gefängnis davon. Der Vorbestrafte war der Fahrer seiner Komplizen. Der Bruder des Zweitangeklagten wurde ebenfalls im März in Rumänien wegen Erpressung verurteilt, zu einem Jahr und acht Monaten Haft.

Brutale Vorgehensweise

Als einen der Erschwerungsgründe führte Richterin Sonja Nachbaur als Vorsitzende des Feldkircher Schöffensenats die brutale Vorgehensweise an. Der Zweit- und Drittangeklagte fügten in einem Bauernhaus in Alberschwende dem 66-jährigen Hausbewohner mit Schlägen und Tritten mehrere Knochenbrüche im Gesicht zu. Die nächtlichen Eindringlinge raubten 280 Euro und ließen den Schwerverletzten liegen. Wenige Stunden vor dem Überfall hatte der Landwirt dem Zweit- und dem Drittangeklagten 250 Euro geschenkt. Schon zuvor hat er den rumänischen Bettlern mehrmals dreistellige Geldbeträge zukommen lassen. Trotzdem haben die Beschenkten ihn schwer verletzt und beraubt.

Umgezogen

Erst am nächsten Morgen ging der Schwerverletzte zu einem Nachbarn. Wegen der Gesichtsverletzungen wurde er vom Nachbarn zunächst nur an der Kleidung erkannt. Als Teilschmerzengeld müssen die Täter dem Opfer 10.000 Euro überweisen. Der überfallene Alberschwender sagte vor Gericht, er kehre zumindest bis auf Weiteres nicht mehr auf seinen Bauernhof zurück und lebe nun in einer Wohnung. „Ich war leider zu großzügig“, merkte er an.

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