Mobbing als brisantes Theaterthema

Theaterwerkstatt der Mittelschule Alberschwende begeistert mit „Nennt mich Ismael“.

Alberschwende. Ein restlos begeistertes Publikum bei zwölf Aufführungen: Mit ihrer neuen Produktion erwies sich die Theaterwerkstatt der Mittelschule Alberschwende einmal mehr als Garant für Theaterstücke mit Tiefgang. Insgesamt 24 jugendliche Schauspielerinnen und Schauspieler beteiligten sich an der mitreißenden Geschichte über Mobbing, Freundschaft und Zivilcourage. Mit viel Spielfreude agierten die Schüler unter der Regie von Anna Martina Meusburger und Klaus Dünser. Die beiden theatererfahrenen Pädagogen zeichnen auch für die ausgezeichnete Inszenierung verantwortlich

Macht der Sprache

„Nennt mich Ismael“. Mit diesen Worten beginnt eines der Hauptwerke der Weltliteratur: Herman Melvilles „Moby Dick“. Dieser Roman brachte die Eltern von Ismael Leseur auf die Idee, ihren Sohn ebenso zu nennen. Ein gefundenes Fressen für seine Klassenkameraden im St. Daniel’s College. Gerade aufgrund seines Namens wird Ismael gehänselt und heftig drangsaliert. Mehr und mehr wird er zum Außenseiter und wählt die Isolation. Bis der höchst intelligente Scobie neu in Ismaels Klasse kommt, der es schafft, sich allein mit Worten Respekt zu verschaffen. Vor allem beim Mobber Barry. Bald wird ein Debattier-Club gegründet, in dem sich alle Außenseiter der Schule wiederfinden. Als es zu einem ersten Wettbewerb kommt, fällt Scobie wegen Krankheit aus. Jetzt ist die Sache an Ismael, sich und seine Freunde endlich aus den Fesseln der Unterdrückung zu befreien. Die Macht der Sprache siegt am Ende gegen alle Widersacher und Ismael begegnet ein völlig neues Gefühl: die erste Liebe.

Aktuelles Thema

Mobbing in der Schule ist ein Thema, seit es diese Bildungseinrichtung für Kinder gibt. Hilflos den Bosheiten der Mitschüler ausgeliefert und oft ohne Chance auf Unterstützung durch die Lehrkräfte, müssen Schüler wie Ismael Leseur ums tägliche Überleben in der Klasse und auf dem Nachhauseweg kämpfen. Der Roman des australischen Autosr Michael Gerard Bauer ist ein Plädoyer für die Macht der Sprache und die Lust an intellektueller Herausforderung. Und er lässt alle mitleiden und mitfiebern, wenn Ismael am Ende dort steht, wo er nie hinwollte: am Rednerpult.

Zwei Besetzungen

„Aufgrund der vielen Talente in unserer Theaterwerkstatt haben wir uns für zwei komplette Besetzungen entschieden“, erläuterte Klaus Dünser. In der Besetzung BLAU agierten Tobias Bitschnau, Selina Bösch, Julia Flatz, Maja Hagspiel, Kobe Jonston, Joana Holzmann, Ruben Köb, Anton Metzler, Salome Rüf, Thomas Sohm, Esra Ünal und Elias Willam. Laurin Albrecht, Sabrina Feurstein, Lia Fischer, Tabea Hohenegg, Paula Lässer, Jakob Metzler, Stefan Metzler, Laura Meusburger, Daniel Schedler, Emi Schmidle, Luna Winder und Johannes Winder spielten in der Besetzung GRÜN. Bei allen zwölf Aufführungen zeigten sich die Besucher vom schauspielerischen Talent sowie der deutlichen Sprache und der treffenden Gestik der Alberschwender Theaterwerkstatt hellauf begeistert. ME

Bewerte diesen Artikel

  •  
  • (14)
  •  
  • (0)

Kommentar verfassen

* markierte Felder sind Pflichtfelder.

Kommentare zu diesem Artikel

  • Schade nur, dass man von diesem Theater nichts wusste, hätte ich mir auch gerne angeschaut.