Naturpark Nagelfluhkette im Fokus

Interessante Filmdokumentation über das Gebiet zwischen Bregenzerwald und Allgäu. 

Interessante Filmdokumentation über das Gebiet zwischen Bregenzerwald und Allgäu. 

Sibratsgfäll. Elf Tage lang war ein Kamerateam des BR (Bayerischer Rundfunk) Fernsehens bei Dreharbeiten zwischen dem Vorderen Bregenzerwald und dem Allgäu unterwegs. Die 45-minütige Dokumentation mit dem Titel „Im Naturpark Nagelfluhkette” – zwischen Allgäu und Bregenzerwald“ wird am kommenden Sonntag, 26. August um 19:15 Uhr im BR Fernsehen in der Sendung „Unter unserem Himmel” gezeigt.

Herrgottsbeton

Herrgottsbeton” sagt man im Volksmund zum Nagelfluh. Tatsächlich wirkt die Landschaft zwischen Immenstadt und Balderschwang auf den ersten Blick, als hätte jemand Betonbrocken in die Wiese geworfen. In Wirklichkeit hat die Natur dieses Gestein geformt, nach dem ein ganzer Landstrich benannt ist. Mittendurch verläuft die deutsch-österreichische Staatsgrenze, hier ist der Übergang zwischen dem Allgäu und Vorarlberg. Weil die ebenso schöne wie eigenwillige Landschaft eines besonderen Schutzes bedarf, der nicht an der Grenze aufhören darf, wurde 2008 der „Naturpark Nagelfluhkette“ eröffnet, der erste grenzüberschreitende Naturpark zwischen Deutschland und Österreich.

Gemeinsamkeiten über Grenzen

Die Filmemacherin Brigitte Kornberger, die selbst auch im Allgäu lebt, hat festgestellt, dass das gemeinsame Projekt die Menschen auf beiden Seiten der Grenze einander näher gebracht hat. Wobei sie ohnehin einiges verbindet: In ihrer traditionellen Lebensweise ähneln sie einander ebenso wie im Dialekt. Die Allgäuer wie die Vorarlberger nehmen das gemeinsame Projekt sehr ernst und bei einigen Einheimischen hat bereits ein Umdenken stattgefunden: Älpler, die hier seit Jahrhunderten ihr Vieh weiden lassen, sind bereit, ihre Wiesen schonend zu bewirtschaften und lassen sich auch in Aktivitäten einbinden.

Interessante Menschen

Der junge Lingenauer Älpler Florian Fuchs kümmert sich etwa gemeinsam mit der Naturpark-Rangerin Carola Bauer um den seltenen Apollofalter, der um seine Nagelfluh-Felsen flattert. Eine Bäuerin zeigt Allgäuer Schulkindern, wie aus Milch Käse wird, eine Art „Klassenzimmer in den Bergen”. Aber auch die Menschen, die hier Urlaub machen, sollen sensibilisiert werden für die Natur und verstehen, dass der Naturpark Nagelfluhkette viel mehr ist als nur ein Sport- und Freizeitparadies. Verschiedene Protagonisten sowohl auf Vorarlberger als auch auf Allgäuer Seite kommen ebenso zu Wort. Unter ihnen auch Konrad Stadelmann, der über die Rutschung von Sibratsgfäll informiert. Mit ihm war das Kamerateam in „Felbers schiefem Haus” in Sibratsgfäll. Das ehemalige Ferienhaus hat sich bei der Rutschung ohne nennenswerte Schäden insgesamt 18 Meter bewegt. Humorvoll erzählt Konrad Stadelmann im Film auch über die Mentalitätsunterschiede zwischen Vorderwäldern und Allgäuern. ME

 

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  • Sport????