Das „Heilige Grab“ in Au ist eines der Größten im Land

 Das „Heilige Grab“ war in Vergessenheit geraten

In der Pfarrkirche St. Leonhard in Au wird seit 1985 das „Heilige Grab“ am Gründonnerstag von den Mitgliedern des Zunftvereins aufgebaut. Mit ca. 9 Meter Höhe und 5 Meter Breite ist es wohl eines der Größten im Land Voralberg. Viele Jahre, war dieser Brauch in Au in Vergessenheit geraten und das „Heilige Grab“ lagerte in einem alten Stadel, es war dem Verfall preisgegeben. Im Zuge der Kirchenrenovierung in den achtziger Jahren kam die Überlegung das Grab wieder aufzustellen und das Leid Christi, die Auferstehung bildhaft darzustellen.

Zunftverein kümmert sich um Erhalt

Wie lange das „Heilige Grab“ im Stadel verschollen lag kann heute niemand mehr ganz genau nachvollziehen, aber die schlechte Lagerung hatte ihre Spuren hinterlassen. Ebenfalls in Vergessenheit geraten war, wie die vielen Einzelteile zusammengefügt werden konnten. Doch Schreinermeister Anton Madlener wusste des Rätsels Lösung. Er hatte schon als junger Bub gemeinsam mit seinem Vater, der als Mesner tätig war, beim Aufbau mitgeholfen und konnte sich an viele Einzelheiten erinnern. Als Obmann des Zunftvereins entschied er damals die Restaurierung und Erhaltung des „Heiligen Grabes“ soll in die Hände der Auer Handwerker gelegt werden. Die zerstörten Holzteile wurden repariert, die Schäden an der Felsmalerei ausgebessert und die Vergoldungen restauriert. Wer das „Heilige Grab“ einst hergestellt hat ist nicht bekannt, einzig eine Innschrift an der Rückwand führt den Maler Franz Rösner aus Dornbirn an und deutet auf das Entstehungsjahr 1935 hin.

Wissen wird weitergegeben

Das Wissen um das „Heilige Grab“ wurde sozusagen vererbt. Anton Madlener hat inzwischen die Verantwortung dieses Brauchtum zu erhalten an seinen Sohn Peter Madlener weitergeben. Dieser, als derzeitiger Zunftmeister, baut alljährlich am Gründonnerstag gemeinsam mit Mitgliedern des Zunftvereins das Grab auf. Die vielen bunte schimmernden Glaskugeln mussten jahrelang mit Kerzen beleuchtet werden, um die Handhabung zu erleichtern wurden diese elektrifiziert und mit Glühbirnen ausgestattet.

Am Karfreitag nachmittags um drei Uhr wird das „Heilige Grab“ geöffnet damit die Grabstätte Jesu mit der lebensgroßen Figur sichtbar wird. Auf der obersten Ebene des Grabes glänzen zwei große, vergoldete Ringe umringt mit vielen farbigen Lichtern die ab dem Ostersonntag mit einer Heiligenfigur des auferstandenen Christi das himmlische Reich darstellen. Früher wurde das „Heilige Grab“ am Ostersamstag wieder abgebrochen und entfernt, inzwischen bleibt es immer ein paar Tage länger stehen um möglichst vielen Einheimischen und Gästen der Pfarrkirche St. Leonhard die Möglichkeit zu geben sich das sakrale Kunstwerk zu bewundern.

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