Über die Auswirkungen des Wintertourismus

Am Freitag referiert der Vorarlberger Humanökologe Dr. Robert Gross im Kulturraum im Löwen in Au.

Am Freitag referiert der Vorarlberger Humanökologe Dr. Robert Gross im Kulturraum im Löwen in Au.

Au. Jahr für Jahr das große Zittern. Kommt er oder kommt er nicht, der Schnee, den der Wintertourismus so dringend braucht? Aktuell leben ganze Talschaften vom gewinnbringenden Weiß, vor allem dort, wo keine alternativen Beschäftigungsmöglichkeiten bestehen. Dabei ist der Wintertourismus historisch betrachtet ein eher junges Phänomen. Am Beginn stand die Skitour im frühen 20. Jahrhundert. Nach stundenlangem Aufstieg konnte eine einzige Abfahrt absolviert werden. Ein Vergnügen für wenige. Die Bereitstellung von mechanischen Aufstiegshilfen veränderte den Sport völlig. Auch Ungeübte zog es in die winterlichen Alpen. Um sie zu unterstützen, wurden Pistenraupen unumgänglich. Eine Spirale von Modernisierung, Ausweitung und Intensivierung begann sich zu drehen, an deren vorläufigem Ende gänzlich verwandelte Peripheren stehen. Diese Entwicklung wirft Fragen auf, über die Robert Gross im Kulturraum in Au referiert.

Der Referent 

Der Vorarlberger Humanökologe Dr. Robert Gross hat „Interdisziplinäre Umweltwissenschaften“ an der Universität Wien und an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt studiert. Seit 2013 ist er Koordinator des Zentrums für Umweltgeschichte in Klagenfurt. In einem Projekt des Wissenschaftsfonds FWF untersuchte er anhand von drei Skigebieten in Vorarlberg (1920-2010) die Auswirkungen des Skisports auf den Naturraum. Seine Diplomarbeit „Wie das 1950er Syndrom in die Täler kam“ (2012) gibt am Beispiel Damüls bereits einen umwelthistorischen Blick in die Geschichte des Wintersports in unserer Region. Der Vortrag von Robert Gross beruht auf seiner Dissertation aus dem Jahr 2017, die demnächst auch in Buchform erscheinen wird.

 

„Beschleunigte Berge. Ein umwelthistorischer Blick in die Geschichte des Wintertourismus in Vorarlberg“

Vortrag von Dr. Robert Gross (Umwelthistoriker)

Freitag, den 12. Jänner 2018

Beginn: 19.30 Uhr

Ort: „Kulturraum“, Gasthaus Löwen, Au-Rehmen

Musikalische Umrahmung: „Wäldar Gitarröfreunde“

Moderation: Burkhard Wüstner (Historiker)

Eintritt: Freiwillige Spende

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