Präsentation der Verkehrslösung Alberschwende

Nach einem intensiven Bürgerbeteiligungsprozess liegen nun die Pläne zu einer Verkehrslösung in Alberschwende vor. Im Rahmen einer öffentlichen Informationsveranstaltung am Dienstag in der Neuen Mittelschule Alberschwende wurden die wichtigsten Ergebnisse präsentiert. “Von Anfang an wurde die Bevölkerung aktiv eingebunden, um eine dauerhafte und für alle verträgliche Verkehrslösung auszuarbeiten”, betonte Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser.

Die Verkehrsbelastung in der Gemeinde Alberschwende hat mit dem Achraintunnel und dem Bevölkerungszuwachs im Bregenzerwald in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Seit Herbst 2015 wird deshalb an einer gemeinsamen Verkehrslösung für den Ort gearbeitet, erklärten Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser und Bürgermeisterin Angelika Schwarzmann. “Einbezogen in die Planungen waren neben der Gemeinde Alberschwende und dem Land Vorarlberg auch die Alberschwenderinnen und Alberschwender. Sie hatten in mehreren breit angelegten Bürgerbeteiligungsterminen die Möglichkeit, ihre Vorstellungen, Ideen und Anregungen, aber auch ihre Sorgen einzubringen”, verdeutlichte Schwarzmann.

Zu den wichtigsten Ergebnissen dieses Planungsprozesses zählen vier mögliche Umfahrungskorridore, Gestaltungs- und Verkehrsberuhigungsmaßnahmen für den Ortskern sowie eine Lösung für die Kreuzung in Müselbach.

Vier Umfahrungskorridore

“Ziel des Planungsprozesses war es, eine Lösung zu finden, von der möglichst viele Bürgerinnen und Bürger profitieren. Mit den untersuchten Umfahrungsvarianten ist eine starke Entlastung von rund 80 Prozent der Anwohnerinnen und Anwohner Alberschwendes entlang der L 200 möglich”, so Verkehrsreferent Landesstatthalter Rüdisser. Innerhalb der untersuchten Korridore soll schlussendlich eine
Umfahrungslösung realisierbar sein.

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Aufwertung des Ortskerns

Die Verkehrsreduktion infolge der Umfahrung soll das Zentrum von Alberschwende attraktiver machen. Der Ortskern soll sich künftig durch eine Nutzungsvielfalt mit Gastronomie, Aufenthaltsmöglichkeiten für Jung und Alt, für Touristen und Bewohner sowie durch hochwertige öffentliche Räume auszeichnen. Damit könnten auch historisch wertvolle Gebäude besser erhalten und genutzt werden, wie das Land via Aussendung betont. Die Verlegung der L 14 Bucherstraße vom Dorfplatz weg in Richtung Osten sei eine der zusätzlich wichtigen Maßnahmen, die zu einer verkehrlichen Verbesserung und höheren Aufenthaltsqualität in der Gemeinde beitragen würde.

Kreuzung in Müselbach

Doch auch außerhalb des Ortszentrums sollen verschiedene Maßnahmen zur besseren Verkehrsabwicklung und Entlastung der Bürgerinnen und Bürger beitragen. Neben der bereits verordneten Tempo-50-Regelung an der Kreuzung in Müselbach konnte innerhalb des Planungsprozesses auch eine Lösung für deren Umbau gefunden werden. Aus zahlreichen Varianten wurde eine Verschiebung der Kreuzung zusammen mit der Errichtung einer Ampel vorgeschlagen. Diese Lösung findet im Bauprogramm des Landes Eingang.

Als weitere Maßnahmen wurden zusätzlich Verbesserungen für die Kreuzung L 200 / L 15 ausgearbeitet, ein Gestaltungskonzept für den Bereich beim früheren Gasthaus zur Brauerei im Ortskern entwickelt, eine Fußgängerverbindung Dreßlen – Näpfle, eine Querungshilfe der L 200 an der Einmündung der Weitlochstraße sowie die Umsetzung der Geschwindigkeitsgrenzen aus dem Verkehrskonzept Bregenzerwald vorgeschlagen.

Gemeinsamer Planungsprozess

An dem Konzept haben neben Fachleuten in der Verkehrsplanung auch sechs Bürgerinnen und Bürger aus Alberschwende mitgearbeitet. Patrik Johler aus dem Ortsteil Gschwend war im gesamten Prozess mit dabei und hat selbst viel Energie und Freizeit in das Projekt gesteckt: “Es ist unverkennbar, wie stark die Anregungen, Wünsche und Befürchtungen der Bevölkerung in das Ergebnis miteingeflossen und von den Planerinnen und Planern berücksichtigt worden sind. Die Diskussionen um ein gutes Ergebnis waren hart, aber stets fair und äußerst produktiv.”

Nächster Schritt: Umweltprüfung

Die Verkehrslösung Alberschwende stelle eine wichtige Grundlage für die nächsten Schritte dar. Eine Umfahrung Alberschwende muss zunächst als neuer Landesstraßen-Korridor durch die Landesregierung beschlossen werden und den Planungszielen entsprechen. Dafür ist im nächsten Schritt eine gesetzlich vorgeschriebene Strategische Umweltprüfung notwendig, die – auch unter Einbeziehung der Gemeinde – in Angriff genommen werden soll. Die Vorschläge werden in dieser Umweltprüfung vertieft untersucht. Es gelte, den besten Korridor mit den günstigsten Wirkungen für die Menschen, den Raum und die Umwelt auszuwählen.

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Kommentare zu diesem Artikel

  • hier müsste es eine ausfahrt “vorderwald” geben!

  • naja, aber ob es sinnvoll ist soviel zu investieren und trotzdem nur den halben verkehr weg zu bringen sei dahin gestellt..

  • Der Verkehr aus dem Vorderwald kann getrost weiter durch Alberschwende fahren. Der Verkehr durch Alberschwende würde sich durch den Tunnel bis nach Bersbuch schlagartig um ca. 60% reduzieren. Vor allem zu den Stoßzeiten am Morgen und Abend bzw. an den Winterwochenenden würde das eine markante Entlastung für die Gemeinden Andelsbuch, Egg und Alberschwende bringen.

  • und was machst mit dem verkehr aus dem vorderwald, wenn dein tunnel bis nach bersbuch geht??

  • Ein Wahnsinn! Jetzt baut Alberschwende für viel Geld eine Umfahrung. Somit wird der Verkehr weiter nach Egg verlagert. Egg muss auch reagieren und ebenso eine Umfahrung bauen. ( Diese wollten vor vielen Jahren genauso wenig eine Umfahrung). In Andelsbuch wurden schon Millionen verbaut! Nehmen wir das ganze Geld das da verbaut wird oder schon wurde, dann hätte man einen Tunnel von Dornbirn nach Bersbuch locker bauen können. Was meiner meinung nach das einzig richtige wäre bzw. ist. Dann wären die besagten Gemeinden entlastet. Alles nur Dickköpfe!

  • Damals als der Achraintunnel gebaut wurde wollte die Gemeinde Alberschwende nicht das der Ortskern umfahren wird.
    Jetzt sollen sie ruhig damit leben.

  • Gute Idee!! Und auch das mit dem Busparkplatz einbeziehen! Immer mehr steigen bestmöglich auf Bus um, ich habe schon eine Jahreskarte für einen Euro am Tag, für Bus und Bahn in ganz Vorarlberg und bis nach Lindau!

  • In Müselbach sollte in diesem Zuge auch dringend ein “Park and Ride” Parkplatz errichtet werden, damit man dort vom Auto auf den Bus umsteigen kann. Heute ist das de facto nicht möglich, würde aber viele Vorteile bringen.

    Ob es dort eine Ampel braucht würde ich eher bezweifeln.

    Bis das alles umgesetzt ist dauert es aber noch zig Jahre. Bis dahin könnte ja im Ortskern in Alberschwende für die Schüler/Fussgänger eine Unterführung errichtet werden, damit diese Gefahrlos die Straße überqueren können. Vom ehemaligen Gasthaus Lässer auf die andere Straßenseite Richtung Kirche. Gleichzeitig würde der morgenliche Stau in Alberschwende abgestellt.

    Der Bau so einer Unterführung wäre in einem halben Jahr erledigt.