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Mellau - Mellau soll ab Herbst mit Heidi Kaufmann wieder eine eigene Arztpraxis haben. Diese wird sich am Ortsrand befinden, um der Ärztin eine Hausapotheke zu ermöglichen.

Bereits seit einem Jahr verhandelt die Gemeinde Mellau mit der Ärztin Heidi Kaufmann. Im Zentrum der Verhandlungen: Der Standort der Praxis. Sowohl eine zentrale Lage mit Apothekenfiliale als auch eine Praxis beim Gewerbegebiet am Ortsrand standen zur Diskussion.

Gebietsschutz drängt Praxis an Ortsrand

Entschieden hat man sich für die Praxis am Ortsrand. Am dem Frühjahr soll in der Parzelle Brand ein neuer Gewerbepark mit Arzthaus entstehen. Die Kosten für die Errichtung des Arzthauses übernimmt Kaufmann, unterstützt wird sie dabei von der Gemeinde. Schuld sei die gesetzliche Situation, erklärt Bürgermeister Tobias Bischofberger gegenüber VOL.AT. “Die politische Neuregelung hilft uns nichts, da sie nicht als Nachfolgepraxis gilt.” Man müsse daher den Gebietsschutz berücksichtigen.

Hausapotheke Voraussetzung für Ausstattung

Grund für die Entscheidung ist vor allem der Wunsch nach einer Hausapotheke. Bei einer Ansiedlung im Ortszentrum wäre dies durch den Gebietsschutz der örtlichen Apotheke nicht möglich gewesen. Ohne die Hausapotheke hätten sich aber gewisse Anschaffungen wie einen Röngtenapparat für Kaufmann nicht rentiert, erklärt Bischofberger. Sie sei daher Voraussetzung für ein Vollangebot innerhalb der Gemeinde gewesen.

Gemeinde froh über Praxis

Nachdem man zwei Jahre lang ohne Erfolg europaweit nach einem Arzt gesucht hat, habe man nun die Wahl gehabt. “Entweder eine Ärztin am Ortsrand oder gar keine”, bringt es Bischofberger auf den Punkt. Man werde sich nun bemühen, eine Bushaltestelle vor der Praxis zu schaffen. Auch sei die Distanz zum Ortskern mit denen anderer Praxen in anderen Bregenzerwälder Gemeinden durchaus vergleichbar.

Kassenvertrag sei reine Formsache

Das geplante Arzthaus befindet sich jedoch mit sechs Kilometer Abstand weit genug entfernt, um eine Hausapotheke zu ermöglichen. Die Vorarlberger Apothekerkammer kann gegen die Genehmigung noch Einspruch erheben. Solange man die gesetzlich vorgeschriebene Distanz einhalte, sei diese jedoch aussichtlos, erklärt man vonseiten der Kammer. Der Vertrag mit der Vorarlberger Gebietskrankenkasse sei wiederum reine Formsache.