Volksabstimmung: Reuthe stimmt für geplantes Betriebsgebiet

Reuthe. Die Frage, ob sich die Firma Bischofberger Transporte in einem geplanten Betriebsgebiet in Reuthe ansiedeln darf, dürfte geklärt sein: Die Volksabstimmung am Sonntag ging mit 241 gegen 104 Stimmen zugunsten des Betriebsgebietes aus.

Die Wahlbeteiligung lag bei 74 Prozent der stimmberechtigten Gemeindeeinwohner.

Um die Betriebsansiedelung hatte es im Vorfeld heftige Diskussion in der Bregenzerwälder Gemeinde gegeben. Die Gegner des Projekts fürchten zusätzlichen Verkehr, Staub und Abgase, die Befürworter hoffen dagegen auf neue Arbeitsplätze.

Betriebsgelände sind seltenes Gut im Wald

Die Firma Bischofberger Transporte hatte im Vorfeld angekündigt, bei einem negativen Ergebnis den Bregenzerwald ganz verlassen zu müssen. Der bisherige Stammsitz in Bizau platze aus allen Nähten, der Umzug nach Reuthe sei die einzige Option im Wald. Dafür spricht die bereits zehn Jahre dauernde Suche des Unternehmens nach einer neuen Heimstadt – Betriebsgebiete sind im Bregenzerwald dünn gesät.

Die Volksabstimmung in Reuthe war die insgesamt 35., die seit 1966 auf Vorarlberger Gemeindeebene durchgeführt wird. Das Ergebnis ist rechtlich bindend. (red)

Vorgeschichte: “Betriebsgebiet in Reuthe: Verlässt Bischofberger bei “Nein” den Wald?”

Rosemarie Lerchenmüller von Bischofberger Transporte:Wir möchten uns herzlich bei allen Bürgern und Bürgerinnen der Gemeinde Reuthe bedanken, die bei der heutigen Volksabstimmung Weitsicht bewiesen haben und mit „Nein“ und damit für ein Betriebsgebiet im Weiler „Hof“ gestimmt haben. Sie alle haben den Fortbestand unseres alteingesessenen Bregenzerwälder Familienbetriebs und damit auch 40 Arbeitsplätze gesichert.

Für uns ist damit eine aufreibende, zehnjährige Suche nach einem neuen Betriebsstandort im Bregenzerwald zu Ende gegangen. Nun können wir voller Zuversicht in die Zukunft blicken und mit der Planung unseres neuen Firmensitzes in Reuthe beginnen.

Eines sei allen, auch denen die unseren neuen Standort kritisch gegenübergestanden sind, versichert: Unser Betrieb wird bestimmt kein Störfaktor im Weiler „Hof“ sein. Ganz im Gegenteil. Selbstverständlich werden wir alle Auflagen, die im Zuge der Baubewilligung auferlegt werden, einhalten und den Firmensitz architektonisch angenehm zurückhaltend gestalten. Wir freuen uns auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit der Gemeinde und ein freundschaftliches Miteinander mit allen Nachbarn. Der überwältigende positive Zuspruch von Bürgern aus dem ganzen Bregenzerwald hat uns jedoch die Zuversicht gegeben, nicht aufzugeben.”

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Kommentare zu diesem Artikel

  • Guter Beitrag Egger!

  • Man kann von der Vorgangsweise und dem Verhalten von beiden Seiten - Befürworter und Gegner - in Reuthe sehr viel lernen. Ungeachtet des Ergebnisses ist die hohe Wahlbeteiligung beeindruckend und auch das klare Votum von über 2/3 für den Wunsch des Unternehmens. Es ist aber jetzt unumgänglich und wichtig, dass insbesondere die Gegenseite Fairness und Akzeptanz walten lässt und dieses demokratische Votum annimmt. Die Sache muss für ein so kleines Dörfchen mit diesem Entscheid abgehakt sein, damit der Dorffrieden nicht gefährdet ist. Jetzt sind Reife und Charakter gefragt - erst dann kehrt man zu alten Wälder Gerichtsbarkeitstugenden zurück. Viel Erfolg!

  • Gratulation zu diesem Volksentscheid!
    Hätte es als tragisch empfunden, wenn man dem Wälder Vorzeigebetrieb eine Ansiedlung an diesem idealen Standort verweigert hätte.
    Ein klares Votum bei hoher Beteiligung!

  • jetzt wird gebaut, egal was der “Kroamar Clan” unternommen hat!!!

  • mehrheit siegt demokratie

  • 30% waren also dagegen, doch erheblich. Wie gehts jetzt weiter?