Gemeindeasyl in Alberschwende: Frist zur Abschiebung der Flüchtlinge verstrichen

Alberschwende  - Am Montag verstrich die Frist für die Überstellung der Alberschwender Asylwerber nach Ungarn. Nun haben sie Anrecht auf ein Asylverfahren in Österreich. Wir sprachen mit Erich Schwarzmann von “Wir sind Asyl” über die weiteren Schritte.

Sechs Monate hat Österreich nach dem Dublin-Abkommen Zeit, Asylwerber in das EU-Land zu überstellen, in das sie als erstes eingereist sind. Für die fünf Syrien-Flüchtlinge in Alberschwende ist diese Frist am Montag, dem 22. Juni, abgelaufen. Sie haben nun das Recht auf ein Asylverfahren in Österreich.

Schwarzmann bleibt vorsichtig

Erich Schwarzmann von der Bürgerinitiative “Wir sind Asyl” ist aber noch vorsichtig. Von einem Sieg der Alberschwender will er nicht sprechen, man habe einfach Glück gehabt. Es könne noch Wochen dauern, bis die Alberschwender Asylwerber eine “weiße Karte” bekommen. Diese bestätigt, dass ihr Asylantrag in Österreich behandelt wird. Bis diese ausgestellt ist, ist eine Abschiebung nach Ungarn und Italien nicht auszuschließen.

Ungarn nimmt keine Flüchtlinge zurück

So könnte Österreich bei Ungarn immer noch anfragen, ob es das Asylverfahren übernehmen wolle. Ungarn selbst will derzeit nichts von der Zurückführung von Flüchtlingen wissen. Am Dienstag gab Ungarn bekannt, das Dublin III-Abkommen aus “technischen Gründen” auszusetzen. Damit wäre derzeit eine Abschiebung nach Ungarn selbst in den Fällen nicht möglich, in denen Ungarn zuständig wäre.

Suche nach neuer Unterkunft

Mit dem Beginn des Verfahrens sei die Arbeit von “Wir sind Asyl” noch nicht abgeschlossen, warnt Schwarzmann. Vielmehr müsse man sich weiter um die Integration der fünf Syrienflüchtlinge kümmern. So sei man derzeit auch auf der Suche nach einer neuen Unterbringung für die Asylwerber. Diese leben derzeit in einem Gebäude der Pfarre, nachdem Pfarrer Peter Mathei diese im Mai unter seinen Schutz stellte.

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