Hittisau soll lebenswert bleiben

Hittisau. (me) Für frischen Wind im Hittisauer Rathaus sorgt seit wenigen Wochen Bürgermeister Gerhard Beer. Der 46-Jährige macht seinen Bürgermeisterjob mit Begeisterung und sieht sich als Bindeglied zwischen Bürger und Verwaltung.

Im Interview erzählt der Neobürgermeister über seinen beruflichen Werdegang, seine Rolle als Bürgermeister sowie seine Visionen.

 VN-Heimat: Können Sie sich kurz vorstellen?

Beer: Ich bin in Dornbirn aufgewachsen, habe dort das Gymnasium besucht und anschließend eine kaufmännische Ausbildung im Betrieb meines Vaters gemacht. Nach den Gemeindewahlen 1995 durfte ich in Hittisau die Nachfolge von Konrad Schwarz als Gemeindesekretär und – kassier antreten. Davor war ich 7 Jahre im Rathaus der Stadt Dornbirn in verschiedenen Abteilungen. Es war mir wichtig, Gemeindeverwaltung im Gesamten kennen zu lernen. Bis 2006 hatte ich im Gemeindedienst verschiedene Funktionen. Mein 6-jähriges Intermezzo als Leiter einer kleinen Bankfiliale hat meinen kaufmännischen Horizont nochmals erweitert. Seit ein paar Jahren bin ich selbständiger Kaufmann und beliefere Kunden und mein eigenes Geschäft in Berlin mit ausgesuchten Lebensmittelspezialitäten aus unserer Region.

 VN-Heimat: Waren Sie bisher politisch oder in Vereinen aktiv?

Beer: Von 2001 bis 2010 war ich bereits Mitglied der Gemeindevertretung in Hittisau. Bis dahin hat mich Politik wohl interessiert, habe mich aber nicht aktiv eingebracht. 28 Jahre aktiver Musikant, in jungen Jahren Fußballer und Funktionär, Aktivitäten im Kulturbereich – Vereinswesen ist mir nicht ganz fremd.

 VN-Heimat: Was fasziniert Sie an Hittisau?

Beer: Hittisau ist eine lebendige Gemeinde, mit einer Infrastruktur, die es im ländlichen Raum nur selten gibt. Es hat hohe Qualität, hier wohnen zu dürfen.

VN-Heimat: Was waren die Gründe für Sie, in die Politik zu gehen?

Beer: Es gibt kommunalpolitische Themenbereiche, bei denen ich mich einbringen wollte. Dies war auch die Motivation, mich wieder als Gemeindevertreter zur Verfügung zu stellen.

 VN-Heimat: Ist Ihnen die Entscheidung, das Bürgermeisteramt anzunehmen, schwer gefallen?

Beer: Ja!

 VN-Heimat: Wie sehen Sie Ihre Rolle als Bürgermeister?

Beer: Ich möchte für alle Hittisauerinnen und Hittisauer gleichermaßen da sein. Als verbindendes Glied zwischen Bürger und Verwaltung. Es ist mir wichtig, die vorhandenen Strukturen zu erhalten, zu stärken und zu fördern. Die Einladung zum Miteinander ist mir ein großes Anliegen, ich möchte die hier Lebenden einbinden in Diskussionen, in Arbeitsgruppen, in Ausschüsse. Und die dabei entstehenden Ideen dann – sofern es die Rahmenbedingungen erlauben – auch mittragen und bei der Umsetzung unterstützen.

 VN-Heimat: Wie sehen Sie die wirtschaftliche Lage in Hittisau? Gibt es frei verfügbare Mittel in der Gemeindekasse?

Beer: Die wirtschaftliche Lage in Hittisau ist hervorragend. Dafür gebührt meinen Vorgängern auch Dank und Anerkennung. Frei verfügbare Mittel halten finanzielle Spielräume offen.

 VN-Heimat: Welche Projekte sind in Hittisau in der kommenden Periode angedacht?

Beer: Gründerzentrum in Basen, Sanierung und Umbau der Schulen, Zentrumsentwicklung, Lecknersee. Es wurde in der Vorperiode schon viel erarbeitet, das uns jetzt als Grundlage für unser Tun dient. Die Zukunft wird weisen, welche weiteren Projekte notwendig werden. Es wird sicherlich welche geben.

 VN-Heimat: Was sind Ihre Visionen als neugewählter Bürgermeister für die nächsten fünf Jahre?

Beer: Hittisau soll für alle hier lebenden Menschen lebenswert bleiben, egal welchen Alters, egal welchen Geschlechts und welcher Abstammung. Es wäre schön, wenn in fünf Jahren gesagt wird, es hat sich gelohnt, dem Beer eine Chance zu geben.

Zur Person

Geburtsjahr: 1969

Familienstand: verheiratet, 2 Kinder

Beruf: Kaufmann

Wohnort: Hittisau

Hobby: Wandern, Wintersport

Lebensmotto: „Tu, was du nicht lassen kannst!“

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  • Ist in Hittisau Bürgermeister sein,eine Sportart?