Reges Besucherinteresse beim gemeinsamen Vortragsabend des OGV- und BZV-Alberschwende im Hermann-Gmeiner-Saal

  Der OGV Alberschwende sowie BZV Alberschwende luden am 02.03.2015 gemeinsam zu einem Vortragsabend in den Hermann-Gmeiner-Saal ein. Auf dem Programm standen zwei Vorträge zu Themen aus dem Bereich der Bio-/Permakultur sowie der Bienen und der Imkerei.

Referent Mag. Rudi Pfeiffer, Inhaber der Stadtapotheke Dornbirn und zugleich begeisterter Hobby-Imker, ging im ersten Vortrag der Frage nach, welchen Nutzen die Bienen für den Menschen haben? Zunächst erläuterte er beindruckende Zahlen und Fakten zum Thema Bienen und der Imkerei: Weltweit gibt es ca. 10.000 Bienenarten, davon sind in unseren Regionen rund 560 heimisch. Die Honigbiene ist ein staatenbildendes Insekt mit einer Königin, Arbeiterinnen und Drohnen. Ein Bienenvolk besteht aus bis zu 80.000 Bienen. Viele Pflanzenarten haben sich für ihre sexuelle Fortpflanzung auf die Bestäubung durch Insekten spezialisiert. Als Gegenleistung bieten die Pflanzen den Tieren Nektar und Pollen. Rund 80 % der Blütenpflanzen werden durch Bienen bestäubt – die Honigbiene ist blütenstet. Bienen zählen weltweit zu den wichtigsten Nutztieren. Der volkswirtschaftliche Nutzen der Bienen beträgt alleine in Europa - so Mag. Pfeiffer, rund 12 Milliarden Euro. Dazu zählen nicht nur Produkte wie Honig, Pollen, Wachs, Propolis sondern vor allem die Bestäubungsleistung der Bienen für unserer Kulturpflanzen, wie Obst- und Gemüsepflanzen. Die heimischen Imker leisten somit unbezahlbare Arbeit für die Allgemeinheit. Allerdings nimmt die Anzahl der Bienenvölker auch in unseren Regionen stetig ab. Der Grund ist, dass der natürliche Lebensraum von Bienen vielfach zerstört wird und dadurch eine Verknappung des Nahrungsangebotes einhergeht. Auch vermehrter Einsatz von Pestiziden schwächt das Immunsystem der Bienen. In China müssen Obstplantagen bereits durch Menschenhand bestäubt werden, weil es eben keine Bienen mehr gibt! Mag. Pfeiffer richtete deshalb einen eindringlichen Appell an die Bevölkerung, Landwirtschaft und an die Politik:

  • „Helft mit, unseren Bienen und deren Lebensraum zu erhalten durch vielleicht ganz einfache Änderung des Betriebsablaufes in der Landwirtschaft und durch möglichst umfangreiche Schonung und auch Wiederaufbau der Trachtpflanzenvielfalt!“
  • „Die paar Blümchen im Hausgarten - meist unfruchtbare Hybriden, genügen nicht für den Erhalt der bestäubenden Insekten! Bienenpflanzen bevorzugen – deshalb vermehrt Blumenwiesen schaffen!“
  • „Die handelnden Politiker mögen den Wert der Bienen erkennen und dieses Wissen bei bestimmten Entscheidungen zum Wohle Aller mitberücksichtigen!“

Im zweiten Vortrag stellte Referent Armin Rauch aus Dünserberg die „Vielfalt im Garten für Mensch und Natur“ in den Mittelpunkt. Auf seinem Bio-Bauernhof auf 900 m Seehöhe betreibt er mit seiner Gattin Obst- und Gemüseanbau nach Vorgabe der Permakultur. An die 35 verschiedene Arten an Obst, Beeren, Gemüse und Nüsse  werden aus eigener Anzucht gepflanzt. Auf dem Hof tummeln sich natürlich auch Aufzuchtrinder und Legehennen. Anhand vieler Fotos zeigte Armin Rauch auf, dass die Vielfalt an Kulturpflanzen in unserer Region sehr stark abgenommen hat. Ein Großteil alter und widerstandsfähiger Obst-, Getreide- und Gemüsesorten ist ausgestorben. Früher war beispielsweise Getreideanbau bis auf 1200 m Höhe möglich. Auch die Anzahl der Hochstämme in den Streuobstwiesen Vorarlbergs ist seit 1938 von  560.000 auf ca. 120.000 zurückgegangen. Armin Rauch appellierte daher, mit der Natur und nicht dagegen zu handeln. Im eigenen Garten sollten  „Pflanzenfreundschaften“ statt Monokulturen geschaffen und Nützlinge gefördert statt Schädlinge bekämpft werden. Nur eine Vielfalt bringt Gleichgewicht in die Natur, so Armin Rauch in seinen abschließenden Worten.

Sehr interessiert zeigten sich die rund 140 Besucher an der anschließenden Diskussionsrunde mit den beiden Fachreferenten, welche von Gerhard Berlinger und Ing. Peter Klaus Gmeiner moderiert wurden.

Der OGV Alberschwende und BZV Alberschweden möchte sich bei allen Besucher für das rege Interesse bedanken.

Mehr Infos und Fotos www.ogv.at/verein/alberschwende oder Facebook Alberschwende.

Obst- und Gartenbau-Verein Alberschwende

… Natur erleben, beobachten und begleiten.

Berno Dür

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