Große Erwartungen an Wintersaison - trotz grüner Pisten in Vorarlberg

Dornbirn/Damüls/Lech/Schruns -  Eine Woche vor dem Saisonauftakt mangelt es Vorarlbergs Skigebieten durchwegs an Schnee. Der Kälteeinbruch diese Woche soll es den Saisonstart retten.

Mit diesem Wochenende startet Vorarlbergs Tourismus in die Wintersaison. Die Erwartungen vonseiten des Vorarlberg Tourismus sind groß, wie sich bei der Pressekonferenz im neuen Alpenhotel Bödele in Dornbirn zeigte. Bis April sollen über eine Million Gäste in Vorarlberg nächtigen. Die meisten davon stammen aus dem deutschsprachigen Raum, aber auch aus den Benelux-Staaten, Frankreich, Großbritannien und Italien.

Investitionen von über 80 Millionen Euro

Landestourismusdirektor Christian Schützinger betont vor allem die Investitionen in den Wintertourismus. 80 bis 100 Millionen wurden investiert, knapp die Hälfte davon in Seilbahnprojekte wie die Panorama Bahn im Silvretta Montafon. Doch auch die Hotels nahmen Geld für Umbauten und Erweiterungen in die Hand. Gleichzeitig stehen diese Saison mit dem FIS Snowboard Weltcup und den EYOF 2015, aber auch mit dem “Weißen Ring”, den deutschen Telemark-Meisterschaften und dem Freeride-Festival mehrere Großereignisse an.

Rüdisser hofft auf familienfreundliche Angebote

Auch die Ländle Card war ein Thema bei der gemeinsamen Präsentation von Vorarlberg Tourismus und Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser zum Winterauftakt. Schützinger hofft, dass künftig der Arlberg zumindest eingeschränkt für eine vorarlbergweite Skikarte öffnen wird. Dies würde die Karte für Touristen attraktiver machen. “Eine Vorarlberg Card macht nur Sinn, wenn sie auch einen Markt findet”, betont Rüdisser. Dies erlaube nur einen gewissen Preis. Eine Karte, die ganz Vorarlberg beinhalte, schätzt er jedoch bei Kosten von an die 800 Euro ein - was zu hoch wäre. Er wünscht sich jedoch gute Familienangebote, um den Nachwuchs im Land zu fördern.

Skipisten präsentieren sich in grün

Dabei mangelt es derzeit vor allem am Schnee, die Skipisten präsentieren sich alles andere als schneebedeckt. Beschneiungen scheiterten bisher an den hohen Temperaturen. “Wir hoffen noch”, erklärt Pascal Keiser von Damüls-Faschina Tourismus. Ein für diese Woche angekündigtes Kältetief soll die für die mechanische Beschneiung notwendigen Temperaturen liefern. Wenn die Temperaturen tief genug bleiben, stehe dem Saisonauftakt am Wochenende nichts im Wege.

Von diesem Bild ist man derzeit noch weit entfernt. - Vorarlberg Tourismus Von diesem Bild ist man derzeit noch weit entfernt. - Vorarlberg Tourismus
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Liftbetreiber setzen auf Kälteeinbruch

Ins gleiche Horn blasen Pistenchef Markus Büchel von Silvretta Montafon und Pia Herbst vom Lech Zürs Tourismus. Dank der künstlichen Beschneiung und dem anstehenden Kältetief soll mindestens ein eingeschränkter Skibetrieb ab Freitag möglich sein. “Die Wetterschwankungen sind da, damit müssen wir uns beschäftigen”, bestätigt auch Schützinger. Er erwartet daher einen weiteren Ausbau der künstlichen Beschneiung, bereits jetzt würden 70 Prozent der Pisten mechanisch beschneit. Dennoch, laut langfristigen Prognosen würde man die Nachfrage nach Wintersport die nächsten 25 Jahre befriedigen können.

Alternativen abseits der Piste

Die Skigebiete verweisen aber auch auf alternative Veranstaltungen abseits der Piste. Herbst verweist auf die Snow & Safety Conference in Zürs und das Konzert der Wiener Band “5/8erl in Ehren”. Silvretta Montafon hält mit “Die Fantastischen Vier” und “Bastille” dagegen. Doch auch mit “A b’sundrige Zit” in der Region Bludenz und “Kulinarisch Winterwandern” im Bregenzerwald sucht man Alternativen zum Wintersport zu bieten.

Hotellerie will Gäste vorab informieren

Die Hotellerie sieht die Situation daher noch nicht kritisch. “Wir beginnen die Saison pünktlich”, erklärt Hotellerie-Fachgruppenobmann Günter Pfefferkorn von Pfefferkorn’s Hotel in Lech. Ihm täten es wohl an die drei Viertel der Hotels und die meisten Pensionen gleich. Man werde die Gäste über die Zustände der Pisten jedoch vorab informieren. So sollen Enttäuschungen bei Wintersportlern vermieden werden. “Wir wollen zufriedene Gäste. Wenn sie kommen, sind sie herzlich willkommen. Wenn Sie nicht kommen wollen, müssen sie nicht kommen”, betont Pfefferkorn. In den meisten Hotels bekommen Gäste, die aufgrund des Schneemangels stornieren, ihre Anzahlung erstattet - in der Hoffnung, dass sie im Verlauf der Saison doch noch kommen.

 

 

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  • Starkes Foto!!!