Feldpost und Philatelie im ersten Weltkrieg

Der Ahnenforschungsverein IGAL gewann wertvolle Erkenntnisse über die Feldpost durch den Vortrag von Eva Zehenter. Egg (blu) „Ahnenforschung ohne Feldpost ist fast nicht möglich!“ ist sich die Vortragende Eva Zehenter vom Philatelie-Club Monfort sicher. In Ihrem Vortrag vom 20.11.

2014 im Bregenzerwaldarchiv Egg schlug sie eine Brücke von der Philatelie (Sammlung von Postwertzeichen) zur Ahnenforschung. Die Feldpost war im ersten Weltkrieg für die Soldaten eine wichtige Verbindung mit der Heimat. Mit der Feldpost verschickten Soldaten an der Front und ihre Angehörigen zu Hause ihre Post. Da die Soldaten nur selten Heimurlaub bekamen, war die Post von zu Hause wichtig und motivierend. Für die Daheimgebliebenen waren die Briefe der Soldaten eine Bestätigung dafür, dass die Männer an der Front noch leben.

 

Verbindung zur Heimat

Mit der Feldpost wurden Briefe, Ansichtskarten, Kleidung, Essen, Geld und Liebesgaben verschickt, private Post sowie militärische und amtliche Poststücke. Portofrei durften Soldaten und Angehörige Briefe und Karten verschicken. Die Feldpost entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einem gut ausgebauten Netz mit eigenen Feldpostämtern in den Kriegsgebieten. In der Zeit des ersten Weltkriegs wurden alle Schriftstücke, angefangen von Büchern und Zeitungen zensuriert. Auch die Post und die Feldpost wurden vor dem Verschicken kontrolliert und gelesen. Nichts durfte verschickt werden, bevor eine amtliche Person das Schriftstück für gut empfunden hat und den Zensurstempel drauf gestempelt hat. Negative Berichte über den Krieg wurden zensuriert, erklärte die Vortragende Zehenter. Eva Zehenter erforscht und katalogisiert die Feldpost der im Osmanischen Reich stationierten österreichischen Soldaten. Der Postweg ging teilweise mit der Bahn, über Gebirge wurde sie mit Autos, oder LKWs transportiert. Wenn dort der Weg zu Ende war, brachten Ochsenkarren, oder Kamele die Feldpost im Osmanischen Reich bis an die Front, erklärte die Vortragende.

 

Wichtige Daten für die Ahnenforschung

Die Feldpoststempel geben, interessant für die Ahnenforscher und Dorfchronisten, Aufschluss über den Einsatzort, die Einsatzdauer und die Lebensumstände der Soldaten an der Front des ersten Weltkriegs. Zehenter hat mir ihrer Sammlung und Aufarbeitung aller Truppenstempel die Hierarchie der Truppen ermitteln können. Die Feldpost ist heute oft die einzige Informationsquelle über Soldaten, die von der Front nicht mehr zurück kamen. Zehenter präsentierte den Ahnenforschern am Ende des Vortrags ihr Programm und ihr System für die Katalogisierung der Daten. Der Abend zeigte den Besuchern die wichtigen Berührungspunkte der Philatelie mit der Ahnenforschung. Eine kleine Ausstellung mit Feldpostexponaten lud die Besucher ein, sich nach dem Vortrag mit den Mitgliedern des Philatelieclubs Montfort auszutauschen.

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