Über sieben Berge für den guten Zweck

Sechste Auflage der „Seven Summits Tour“ verlangte den Ausdauersportlern alles ab.

Schröcken. (stp) Sie zählen zu den schönsten Bergen des Bregenzerwaldes – jene sieben Gipfel, die Schröcken einrahmen. Jeder für sich ist eine erlebnisreiche Tagestour wert – bei der „Seven Summits Tour“ werden Künzelspitze, Rothorn, Hochberg, Braunarl, Mohnenfluh, Juppenspitze und Höferspitze von den Ausdauersportlern an einem einzigen Tag gemeistert. Sieben Gipfel, 45 Kilometer Streckenlänge, 5000 Höhenmeter.

Sieg über sich selbst

Es ist kein Rennen – und es gibt keine Preise, im Gegenteil: Mit dem Nenngeld, das ebenso wie Sponsorenbeiträge in einen Spendentopf fließt, unterstützt jeder Teilnehmer das „Projekt Rokpa“, das rund 10.000 Kinder und Jugendliche in Nepal betreut. Sieger gibt es trotzdem – jeder erringt einen Sieg über sich selbst, betonen die Initiatoren Jürgen Strolz und Eric Leitner.

Schwierige Verhältnisse

Wie recht sie mit dieser Feststellung haben, konnten die „Finisher“ voll und ganz unterstreichen: Es gibt auf der bis zu 20 Stunden langen Tour immer wieder Phasen, die Überwindung kosten. Auf besondere Weise hat dies Anselm Herold unter Beweis gestellt: ab dem Butzensee hat er die zweite Hälfte der Tour barfuß (!) bewältigt. Auch Markus Erhart und Felix Pfaffinger gingen an ihre Grenzen, um nach mehr als 20 Stunden um 22.01 Uhr das Ziel zu erreichen.

Insgesamt haben 25 der gestarteten 149 Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Tour abgebrochen oder wurden von den Helfern „aus dem Rennen genommen“, weil sie die Marschtabelle überschritten hatten. „Es macht keinen Sinn, wenn ein Sportler angesichts der Zwischenzeit keine Chance mehr hat, das Ziel ordnungsgemäß zu erreichen. Dann schreiten die Streckenposten ein und raten den Sportlern, die Tour abzubrechen. Das war heuer öfters notwendig als im Vorjahr, denn die Verhältnisse waren sehr schwierig. Nasses Gelände – von den Regenfällen der vergangenen Tage – machte vor allem das Abwärtsgehen zu einer zusätzlichen Herausforderung“, so Strolz, der damit auch die im Schnitt deutlich schwächeren Zeiten als im Vorjahr erklärte. „Mit 8:49 Stunden waren heuer Daniel Moosbrugger und Norbert Kempf am schnellsten unterwegs – im Vergleich zum Vorjahr hatte der Schnellste damals nur 7:57 Stunden benötigt. Bei den Damen war so wie im Vorjahr Michaela Feuerle in 10:29 Stunden erfolgreich. Insgesamt haben neun Damen die Strecke gemeistert.

Jüngster Teilnehmer im Ziel war Paul Schwarzmann, der mit dem „Schwarzmann-Team“ Reini, Roland und Bürgermeister Herbert die Herausforderung souverän meisterte. Ältestes Finisher war Walter Sutterlüty, Jahrgang 1951. Die Startzeit konnte jeder Teilnehmer nach eigenem Gutdünken wählen – die Hobbysportler starteten bereits um 2 Uhr, um 3.30 Uhr ging die nächste Gruppe auf den Weg. 5 Uhr war Startzeit für die gut Trainierten und die „Profis“ starteten um 7 Uhr. Erster Läufer im Ziel war Patrik Marinelli, der um 3.30 Uhr gestartet war und nach exakt 10:01 Stunden das Ziel erreichte. Interessant, dass er bei seiner dritten Teilnahme seine bisherigen Marken jeweils deutlich unterbot. 2012 benötigte er rund 16 Stunden, 2013 waren es dann nur noch rund 13 – und diesmal hätte er die 10-Stunden-Marke sogar geknackt, wenn er nicht in der Endphase eine „Plauderpause“ eingelegt hätte . . .

Dank an Bergretter

Die „Schröckener Gams“, eine Auszeichnung für besondere Leistungen, ging stellvertretend für die wertvolle Mitarbeit der Bergretter an Christian Jochum. „Ohne die Helfer der Bergrettung wäre die Veranstaltung nicht durchführbar“, zollte Eric Leitner den Ehrenamtlichen Lob und Anerkennung für ihre verantwortungsvolle Tätigkeit. Als kleines Dankeschön gab es kulinarische Leckerbissen – Hennele vom Grill und ausgesuchte edle Tröpfchen an der Weintheke, die Matthias Breiler vorbereitet hatte.

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