“Leimtag” in Riefensberg

“Es war ein harter Tag für unser fünfköpfiges Team”, sagt Martina Mätzler, die Leiterin der Juppenwerkstatt Riefensberg, “aber ein erfolgreicher!” Am 27. Juni wurde nach uralten Färbermethoden „geleimt“. Dabei wird der gefärbte Stoff in eine Leimmischung getaucht, abgestreift, gewunden und rasengetrocknet. Der Vorgang wird so lange wiederholt, bis die gewünschte Festigkeit für die Weiterverarbeitung des traditionellen Juppenstoffs erreicht wird.

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„Um ein gutes Ergebnis zu erzielen, ist viel Fingerspitzengefühl, Erfahrung, aber auch Geduld erforderlich“, so Mätzler, „aber wir geben unser Bestes für den Erhalt unserer historischen Leinenjuppe!“ In den nächsten Wochen wird der Stoff nun auf über 100 Jahre alten Maschinen weiterverarbeitet. Interessierte können das sogenannte „Glästen“, das heißt glänzend machen, und Fälteln wieder live mitverfolgen und lernen im Rahmen der aktuellen Sommerausstellung “In meinem Wälderkleide – Die Juppe in der Felderzeit” die Festtagsvarianten der Bregenzerwälder Frauentracht in ihrer elegantesten Erscheinung kennen.

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Die Besucher werden überrascht sein, anlässlich der Franz Michael Felder Jubiläumsausstellung eine längst vergessene Juppenvariante kennenzulernen: die Braunmiedertracht. Die Kuratoren Alfons Bereuter, Martina Mätzler und Maria Rose Steurer-Lang halten ihre Ästhetik für so überzeugend, dass sie davon ausgehen, diese Spielart der Juppe bald in der Bregenzerwälder Trachtenlandschaft zu finden.

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