Drittes „Zündschnur“-Comeback steht

Ulli Troy und seine Band gehen im Sommer ins Studio und starten die Tournee im November in Hohenweiler.

Egg. (stp) Bei der denkwürdigen „Ma-hilft-Gala“ in Schwarzenberg haben sich „Stemmeisen & Zündschnur“ vor knapp einem halben Jahr endgültig verabschiedet und ihren Fans gleichzeitig versprochen, dass am dritten Comeback gearbeitet werde. Dieses steht nun – am 28. November wird Ulli Troy mit seiner Band auf der Bühne im Kronensaal zu Feßlers in Hohenweiler stehen. Es ist nicht die erste Tournee, die sie dort starten und unvergessen ist auch ihr seinerzeitiges Abschiedskonzert, als sich Ulli Troy & Co. vor 18 Jahren für zehn Jahre zurückzogen und sich selbst mit hölzernen Schallplatten beschenkten.

Auszeit verlängert

2006 kamen die Mundartbarden wieder zurück und nahmen drei Jahre später eine neuerliche Auszeit. Ein Jahr sollte es dauern, doch es wurden fünf daraus, weil „wir nichts überstürzen wollten und auch abwarteten, wie sich die gesundheitlichen Probleme von Hermann entwickeln“, hat Ulli Troy seine Fans immer wieder vertröstet.

Zündschnur & Bänd

Bei der Gala im Dezember des Vorjahrs wurde dann Hermann Stadelmann in großem Rahmen verabschiedet und die Weichen für die Zukunft der Kultband gestellt. „Zündschnur & Bänd“ werden sie heißen, wenn sie in gut einem halben Jahr wieder zurückkehren, denn „es wäre unehrlich, ohne Hermann Stadelmann an ,Stemmeisen & Zündschnur‘ festzuhalten“, meint Ulli Troy erklärend. „Stemmeisen & Zündschnur“ war über Jahrzehnte eine Marke, nachdem das ursprüngliche Duo sich während eines England-Aufenthalts von Ulli Troy dazu entschlossen hatte, bei der Hitparade des Egger Musikvereins Mitte der 70er-Jahre anzutreten. Daraus wurden dann die Klassiker „Vorderwälder-Rock“, „FKK ador Suorsa“ oder „Neam do Viere-Zug ge Bezo“, ehe der Hauptberuf den musikalischen Ambitionen der BORG-Lehrer einen Riegel vorschob.

Gut ein Jahrzehnt Pause

Gut zehn Jahre später sah man das auch im Bregenzerwald nicht mehr so eng und Hermann Stadelmann und Ulli Troy konnten 1990 gemeinsam mit Rolf Aberer und später Evelyn Fink neu durchstarten. Für fast 200 Auftritte war dieses Quartett Garant für Mundartpflege, heitere, besinnliche und kritische Lieder. Manche wurden zu Klassikern und viele werden nach wie vor gesungen und gespielt. Vom Reiseachtel oder den Beissarle angefangen bis zum Abschiedslied „Dor Obod goht übor i d’Naht“. Tourneestart war mit dem Tonträger „Alad no a Fise“. Es folgte schon ein Jahr später „D&D“ (drübor und drundor, 1991) – und mit dieser CD kam auch Evelyn Fink dazu. Mit „Göbol- und Gomarleodor“ (1993) und „Wälder wollt ihr ewig singen?“ (1995) feierten sie als Quartett Erfolg auf Erfolg, ehe Hermann Stadelmann aus gesundheitlichen Gründen immer kürzertreten musste.

Wälder wollten ewig singen

Auf ihre CD „Wälder wollt ihr ewig singen“, gaben sie nach zehnjähriger Pause mit ihrem neuen Tonträger „Jo“ eine klare Antwort, Michael Moosbrugger, besser bekannt als Sattlars Mike, war zur Band gestoßen, ebenso Isabella Fink. Gemeinsam mit den Fans gab es eine „Befragung“ für eine „Bescht-of-CD“ & Tournee, ehe 2008 zur Abschiedstournee „Dia sibt“ eingespielt wurde. Mit dem „Käsleod“ und „A Lilie“ aus der Feder des erst kürzlich verstorbenen Kaspar Troy oder den „Spura ufom Meer“, das Ulli Troy auf dem Jakobsweg textete und Isabella Fink ein Jahr später ebenfalls auf dem Camino ein Jahr später vertonte.

Musikalisch weiterkommen

„Es wird“, so Ulli Troy, „nach solchen Liedern nicht einfach, den Erwartungen der Fans gerecht zu werden. Deshalb haben wir versucht, uns musikalisch weiter zu entwickeln und haben meine Tochter Irma-Maria in die Band geholt.“ Die 24-Jährige ist Musikstudentin (Schulmusik & Violine) und studiert derzeit in Barcelona (Erasmus Austauschprogramm), ab Herbst wieder in Wien. „Sie spielt Violine, Mandoline, Gitarre und andere Instrumente und ist auch mit Gesang eine Bereicherung für die Band. Damit gibt sie Rolf Aberer zusätzliche Möglichkeiten für spezielle Arrangements und auch gesanglich ergeben sich neue Optionen“, unterstreicht Zündschnur Ulli die klare Zielsetzung, neue musikalische Akzente setzen zu wollen.

Qual der Wahl

Für die neue CD sind bereits mehr als zwei Dutzend Texte fertig, zum Teil auch schon vertont. „Wir haben jetzt die Qual der Wahl, für die CD 14 Nummern auszusuchen“, sieht sich Ulli Troy schon bestens vorbereitet. „Es wird, wie gewohnt, wieder die drei Kategorien von Liedern geben: lustige, humorvolle (auch Kabarettnummern für Mike), halblustige bzw. kritische und besinnliche, ernste.“

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