Radler erkunden bereits den Achtalweg

file6eo6rdrt0ldxtqyzbf3.jpgDer Geh- und Radweg zwischen Egg und Doren geht seiner Fertigstellung entgegen.

Egg. (stp) Noch ist das vier Millionen Euro teure Projekt des Achtalwegs, der knapp zehn Kilometer lange Geh- und Radweg zwischen Egg und Doren nicht freigegeben, aber der weit gediehene Bau fordert neugierige Wanderer und Radler geradezu heraus, dieses Bauwerk zu erkunden und dabei festzustellen, dass die Fertigstellung und offizielle Eröffnung (vorgesehen für Herbst dieses Jahres) nicht mehr fern ist und dank eines milden Winters, der die Bauarbeiten sehr begünstigt hat, möglicherweise vorverlegt werden kann.

Langwieriger Prozess

Die Geschichte dieses Achtalwegs hat viele Fortsetzungen. Schon nach der Streckenunterbrechung im Frühjahr 1980 gab es Vorschläge, einen Radweg zu installieren. Als gut vier Jahre später nach „verbalen Scheingefechten“ der endgültige Beschluss zur Einstellung der Wälderbahn kam, wurden diese Radwegpläne erneuert. Doch es sollte noch weitere fast 25 Jahre dauern, bis die Regio Bregenzerwald im Jahre 2009 offiziell den Beschluss fasste, dieses Projekt umzusetzen. Dazwischen lagen die Achhochwässer der Jahre 1999 und 2005, die an der Trasse schwere Schäden verursacht hatten und das Projekt mitverzögerten. In den Jahren 1998 und 1999 hatte es umfangreiche Untersuchungen gegeben, die vom Land Vorarlberg veranlasst wurden und die ab 2009 wichtige Grundlage für die endgültigen Planungen waren. Es floss noch einmal viel Wasser die Ach hinunter und zogen noch einmal einige Jahre ins Land, bis man sich über die Ausführung des Projekts, das ob seiner beachtlichen Kosten von vier Millionen Euro nicht unumstritten war, geeinigt hatte.

Sicherheit – Naturschutz

In der Planungsphase prallten Interessen der Sicherheit und des Naturschutzes heftig aufeinander. Während die Naturschützer einem möglichst naturbelassenen Weg das Wort redeten, ging es anderen um die Sicherheit auf dem künftigen Radweg zwischen Egg und Doren.

Der Kompromiss, auf den sich Naturschützer und Baubehörde schließlich verständigten, sah folgende Eckpunkte vor:

» Die Wegoberfläche wird als Naturbelag belassen und wird bekiest.
» Bestehende Stützmauern werden saniert und ehemalige, nach Erfordernis, wieder errichtet.
» Zur Steinschlagsicherung ist vorgesehen, die vorhandenen Schutzeinrichtungen aus Holzbohlen durch Fangnetze zu ersetzen. Neu hinzu kommen Steinschlagnetze im Bereich Egg-Melisau.
» Absturzsicherungen (Geländer) sind flussseitig, gemäß einer Auflage des Sachverständigen für Radwege, auf eine Länge von ca. 4000 m anzubringen. Diese werden als Stahlsteher mit Seilnetzbespannung errichtet. Die Höhe mit 120 cm ist gesetzliche Vorgabe.
» Der Radweg soll auch weiterhin von der Forstwirtschaft als Zugang und zur Bewirtschaftung der angrenzenden Waldliegenschaften genutzt werden können.

Baustart 2012

Im Spätherbst 2012 konnte endlich mit den Bauarbeiten begonnen werden – und im Gegensatz zu den vergangenen Monaten war der Winter 2012/13 ein arger Spielverderber, der schon nach wenigen Wochen die Einstellung der Arbeiten erzwang. Erst im Jänner 2013 konnte weitergebaut werden. Heuer lief es weit besser, bei einem Lokalaugenschein wurde deutlich, dass die Arbeiten in der Zielgeraden sind – auch die Steinschlagnetze in Egg stehen vor der Fertigstellung, sodass eine vorgezogene Freigabe des Achtalwegs durchaus möglich erscheint.

Bewerte diesen Artikel

  •  
  • (1)
  •  
  • (0)

Kommentar verfassen

* markierte Felder sind Pflichtfelder.