Mellau hat die Rossstelle aufgerüstet

In einer weiteren Modernisierungsetappe ersetzt moderne 8er-Sesselbahn den alten Doppelschlepplift.

Mellau.  In Zeiten wie diesen, wo das Jahrhundertprojekt der Skigebietsverbindung Lech-Zürs mit Warth-Schröcken eröffnet wird und in allen Schlagzeilen ist, hat es Mellau verständlicherweise schwer, sein wichtiges Projekt in der Öffentlichkeit entsprechend zu platzieren. „Das sehen wir ein, das geht in Ordnung – wir haben deshalb unsere Eröffnungsfeier auf den Jänner verschoben“, meint Tone Fink von den Bergbahnen Mellau zu der Tatsache, dass die neue Bahn auf der Rossstelle jetzt eben etwas im Schatten eines größeren Projektes steht.

Ein wichtiger Schritt

Dessen ungeachtet verweist Fink im Gespräch mit den VN auf die Wichtigkeit der Investition auf der Mellauer Rossstelle, wo ein rund vier Jahrzehnte alter Doppelschlepplift durch eine moderne 8er-Sesselbahn ersetzt wurde. „Es ist ein wesentlicher Teil im Modernisierungsprogramm der seit einigen Jahren zusammengeschlossenen Skigebiete von Mellau und Damüls. Wir schaffen damit nicht nur mehr Komfort für die Wintersportler, sondern schaffen auch die Voraussetzungen für den nächsten, wesentlich größeren Schritt – den Neubau der Zubringerbahn aus dem Tal auf die Rossstelle. Ohne eine leistungsfähige Bahn auf der Rossstelle wäre die Modernisierung der Zubringerbahn problematisch, weil es auf der Rossstelle zu Engpässen käme“, so Fink. Jetzt sei diese Gefahr gebannt, die neue Bahn, die am 17. Jänner offiziell eröffnet wird, ersetzt den 40 Jahre alten Doppelschlepplift, der übrigens genau vor vier Jahrzehnten im Jänner 1974 gemeinsam mit den anderen Anlagen im Mellauer Skigebiet eröffnet worden war.

Komplett modernisiert

Seither hat sich viel getan im Mellauer Skigebiet: die Bahnen wurden modernisiert, die Anlage auf der Rossstelle war die letzte Modernisierungsetappe. Vor allem aber wurde mit dem Zusammenschluss der Skigebiete von Mellau und Damüls das Angebot wesentlich verbessert. Verbessert wurde zugleich das gastronomische Angebot auf der Rossstelle. Die neue 8er-Bahn bringt nicht nur wesentlich mehr Komfort für die Wintersportler, die schafft auch mehr Piste, denn die Schleppspur, die bisher den Hang geteilt hat, fällt jetzt weg. Zudem wurde die Talstation der neuen Bahn näher an die Zubringerbahn gerückt, damit werden Wege verkürzt. Bei der Bergstation ging man etwas höher hinauf. „Insgesamt ist die neue Bahn rund 40 Meter länger als der Doppelschlepplift“, erläutert Josef Fink als Projektverantwortlicher. Erhöht wird auch die Kapazität – in der ersten Ausbaustufe von bisher 2400 Personen am Doppelschlepplift auf 2800 Personen, die mit 30 Achtersesseln in die Höhe befördert werden. Technisch ist ein Ausbau auf 3400 Personen vorgesehen – wenn dann erst einmal die Zubringerbahn aus dem Tal mehr leistet.

Die „letzten drei“

Mit dem Bau der Sesselbahn auf der Rossstelle hat Mellau die „letzten drei“ eingeläutet – jetzt fehlt nur noch die neue Zubringerbahn aus dem Tal und das bei der Talstation geplante Hotel.

Ein Top-Hotel mit etwa 150 Betten ist im Gespräch. Der frühere Plan, Talstation und Hotel in einem Gebäude zu realisieren, wurde verworfen, jetzt sind diese beiden Projekte eigenständig geplant und können demzufolge auch einzeln realisiert werden.

Auf einen Zeitplan will sich Bergbahnen-Chef Herbert Frick, der vor einigen Jahren durch die Mehrheitsübernahme bei der Bahn die Modernisierung samt Zusammenschluss der Skigebiete von Mellau und Damüls eingeleitet hat, nicht festlegen. Das hänge vom Verlauf und Ergebnis der begonnenen Saison ab, ebenso vom Planungsfortschritt und von den erforderlichen Bewilligungsverfahren.

Bewerte diesen Artikel

  •  
  • (3)
  •  
  • (1)

Kommentar verfassen

* markierte Felder sind Pflichtfelder.