Die schönen Bregenzerwälder Gaststuben des traditionellen „Adler” in Großdorf werden ab 24. November mit einem interessanten Konzept neu belebt.
Gerade noch fand der „Dorfklang” als kleine Feuertaufe im Großdorfer „Adler” statt, nun bereitet sich Gastgeberin Irma Renner mit viel Freude und Energie auf die Eröffnung ihres „Sonntagsgasthauses” vor. Das feine Kartoffelgulasch ist restlos verputzt, die Gäste blieben bis in die Morgenstunden. Nun geht es weiter. Unter dem Motto: „Nach der Kirche in den Adler” lädt die begeisterte Köchin in das ausschießlich sonntags zwischen 10 und 22 Uhr geöffnete Gasthaus ein. Das dreigängige Menü wird den ganzen Sonntag über aufgetischt. Selbst gebackenes Brot und Kuchen nach bestgehüteten Familienrezepten sind selbstverständlich. Ebenso finden sich in der Küche des Adlers ausgewählte Lebensmittel aus Italien, der Zweitheimat der Gastgeberin. Der Samstag im Adler ist Vorbereitungstag, damit am Sonntag keine Hektik in der Küche entsteht und die Wirtin bei den Gästen sein kann.
Neues altes Interieur
Das Projekt mit dem “Adler” habe sich eher spontan ergeben erzählt die Großdorferin. Der „Adler” steht sehr dominant mitten im Dorf und hat seit über drei Jahren seine Pforten geschlossen. Die schöne Bregenzerwälder Wirtschaft mit ihren alten Stuben war leergeräumt und es galt, ihn nicht nur mit Leben, sondern auch mit Interieur zu füllen. „Als mir 60 schöne Thonet-Stühle angeboten wurden, habe ich sofort zugegriffen” erläutert Irma Renner einen der schönen Zufälle für die Wiedereröffnung des Hauses am 24. November.
Verschwundenes wiederbeleben
Ausgefallene Kreationen sind von der Ehefrau von Paul Renner nicht zu befürchten. Das Konzept sieht vor, dass es zu einem Hausmannskostmenü einen guten Weiß- oder Rotwein und für die Kinder eine Limonade gibt. Die dreigängigen Menüs bestehen aus Suppe oder Vorspeise, Hauptspeise und Nachtisch. „Für Vegetarier wird auch immer etwas gefunden” sagt Irma Renner. Es gibt viele Rezepte die von den Speisekarten verschwunden sind und sich im „Adler” wiederfinden werden. Milzrollade oder Grießschnitten als Suppeneinlage nennt sie und bedauert: „viele Kinder kennen den Unterschied zwischen einer echten Fleischsuppe und einer Suppenwürfelsuppe nicht mehr. Vielleicht können wir sie in Form von Kochkursen wieder an pure Lebensmittel heranführen.”
Prominente Großdorfer
Generell ist der Köchin frisch Zubereitetes sehr wichtig. Ihre eigene Lieblingsspeise ändert sich immer wieder, doch, „ein Hackbarten mit Kartoffelpüree ist immer was Feines!” Die Schwarzenbergerin Irma Renner war in jungen Jahren in der Hotellerie als Rezeptionistin in Vorarlberger Fünf-Sterne-Hotels und europaweit in verschiedenen Häusern tätig. Später folgten Jobs im Product-Management, dann kamen die Kinder die heute 9 und 12 Jahre alt sind, zur Welt. Die Idee des Sonntagsgasthauses bei dem man nicht die ganze Woche an das Gasthaus gebunden ist, ist für die Kosmopolitin ideal umsetzbar. Denn gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem Künstler Paul zählt Irma Renner zu den prominenten Großdorfern. „Die Lebensqualität im Bregenzerwald ist großartig. Gerade für die Kinder, wir reisen nach wie vor sehr viel, schätzen aber unsere Heimat” erklären die beiden. Die Gastgeberfunktion ist für Irma Renner ohnedies nicht neu: in der legendären Schoppernauer Villa Maund bekochten das Paar oft Freunde und Prominente, darunter auch Vertreter der internationalen Kochelite wie Adrian Ferra.
Küchen-Philosophie
Was die Gäste künftig erwartet wird spannend: „Ich koche sehr gerne Hausmannskost, wobei ich mich nicht ausschließlich darauf beschränken möchte. Wichtig sind mir gute Produkte als Ausgangsbasis. Zuerst kommt der Bregenzerwald, dann der Umkreis. Ich habe in meiner Küche sicher einen mediterranen Einfluss und es wird viel Italienisches geboten” ist Irma Renner überzeugt. Gastköche sollen eingeladen werden und den „Adler”-Herd ebenfalls beleben: ob die Mama aus dem Piemont, die ihre Antipasti und Agnolotti kreiert oder andere aus dem großen Netzwerk an Freunden und Bekannten die gerne kochen oder berühmte Köche sind. So soll im Januar ein Freund aus Ungarn der nicht nur Poet und Thomas-Bernhard-Experte ist eingeladen werden, um im Rahmen eines Vortrages auch zu kochen. Einmal wöchentlich soll es ein spezielles Thema geben, in dem man die Kulinarik leben möchte. Steht das Gasthaus Das Gasthaus soll den Einheimischen ebenso wie Freunden oder Künstlern aus dem großen Netzwerk der Renners offenstehen. „Ein Hauch Internationalität in Form der unterschiedlichen Gäste ist in jedem guten Lokal zu finden.” Demnächst wohl auch wieder im „Adler”, wenn sich sonntags Kirchgänger und italienische Freunde gleichermaßen über das kulinarische Angebot freuen.
Eröffnung am Sonntag, 24. November 2013
Die schönen, großen, alten Wirtshaustische stehen auch für Gesellschaften bereit. Ab 20 Personen kann der Adler für Geburtstags-, Weihnachts-, Familien- und Betriebsfeste gebucht werden.
Reservierungen unter:
Irma Renner
+43 650 4563437
office@adler-grossdorf.at
Grossdorf 14/ 6863 Egg
geöffnet: sonntags 10 – 22 Uhr