Gelebte dörfliche Verantwortung in Egg

VN: Frau Bürgermeister Handler, was beschäftigt die Gemeindevertretung Egg aktuell?

Bgm. Theresia Handler: Die geplante Zentrumsverbauung mit der Tiefgarage vor dem Gemeindehaus. Wie bereits berichtet ist die Projektierung bereits im Gang, die Gemeinde wird gemeinsam mit der Sparkasse Egg und der PRISMA in der Loco 597 Investment GmbH eine Tiefgarage mit 75 Stellplätzen errichten. Das lindert die Parkplatznot im Zentrum und wird mit der künftigen Verkehrsführung im Kreuzungsbereich abgestimmt. Auch die weitere Verwendung des Postamtsgebäudes ist Teil der Zentrumsverbauung. Ein weiteres Projekt ist im Endspurt: Die Wassergenossenschaft Kaltenbrunnen ist gegründet und bereits in den Vergaben weiterer Planungen beschäftigt. Die Gemeinde ist mit der ARA daran beteiligt. Notverbund und Löschwasserverbund werden dadurch gelöst. Kaltenbrunnen ist ein großes Ferienhausgebiet in dem sowohl ein Gastronom wie Dauerwohnsitze ansässig sind.

VN: Der Verkehr ist bereits seit geraumer Zeit ein Thema?

Bgm. Theresia Handler: Das wird auch noch ein Weilchen Thema bleiben. Wichtig sind uns die Entwicklung einer guten nachhaltigen Verkehrslösung sowie eine mittel- wie langfristige Planung. Dies auch im Hinblick auf die Gesetzgebung und die Bereitstellung der finanziellen Mittel von Land und Bund. Wir gehen auf Erkundung wie verschiedene Verkehrslösungen funktionieren können und haben Besichtigungen von Schweizer Begegnungszonen durchgeführt. Wir haben gut frequentierte Kreuzungen, im Vergleich zu anderen Gemeinden ist es noch erträglich. Auch unser Lebensraum wird urbaner, was in den Städten akzeptiert ist, wird natürlich in der eigenen Wohngemeinde stärker wahrgenommen. Im Laufe der Projektierung ist auch eine entsprechende Bürgerbeteiligung vorgesehen.

VN: Ein größerer „Brocken” dürfte auch die Sanierung der HS Egg werden?

Bgm. Theresia Handler: Die Hauptschule Egg ist eine Sprengelschule für Egg, Andelsbuch und Schwarzenberg und das Projekt wird in enger Zusammenarbeit mit den Sprengelgemeinden durchgeführt. Eine Sanierung des Gebäudes steht an, und Arbeitsgruppen mit Lehrerschaft und Elternschaft haben sich inhaltlich wie das Raumprogramm betreffend intensiv mit der baulichen Erneuerung der Schule auseinandergesetzt. Ende November wird in der Gemeindevertretungssitzung die Machbarkeitsstudie präsentiert. Das Resultat der Erhebungen – ob Sanierung oder Neubau oder Teilsanierung – wird dann präsentiert. Im kommenden Jahr soll ein Architektenwettbewerb durchgeführt werden, für diesen bilden wir noch eine Projekt- resp. Lenkungsgruppe. Ein gutes Ziel wäre es, wenn im Jahr 2014 ein abgeschlossener Architektenwettbewerb für eine klare Projektierung aufliegt.

VN: Wie sieht es mit der künftigen Heimat des Bregenzerwaldarchives aus?

Bgm. Theresia Handler: Das Archiv ist interimistisch im Gemeindeamt untergebracht und hätte im Herbst bereits in das Feldkircherhaus umziehen sollen. Leider ist es zu Verzögerungen gekommen, nun wird die Eröffnung im Frühjahr 2014 über die Bühne gehen. Die Bauverhandlungen sind abgeschlossen, dem Umzug steht nichts mehr im Wege. Damit werden bald neue, konservatorischen Standards entsprechende Archivräumlichkeiten zur Verfügung stehen.

VN: Sie sind seit eineinhalb Jahren auf dem Bürgermeistersessel, welches Ressort haben sie zudem inne?

Bgm. Theresia Handler: Ich kümmere mich weiterhin auch um das Ressort Schule , werde jedoch von einem ganzen Team für die einzelnen Bereiche unterstützt: Vizebürgermeister Dietmar Fetz betreut die Agenden Wirtschaft und Tourismus, den Gemeinderäten Karlheinz Zündel der die Referate Jugend und Familie innehat, Dr. Eugen Burtscher der für Sport verantwortlich zeichnet, Klaus Flatz der die Referate Wasserwirtschaft und Landwirtschaft leitet sowie Verkehrsreferent Ignaz Schneider wird intensiv zusammengearbeitet. Weitere wichtige Bereiche die von Gemeindevertretern bestens betreut werden sind das Finanzreferat mit Dr. Paul Sutterlüty oder die Kultur, für die Ruth Schneider Ansprechpartnerin ist oder Peter Nenning, der das Ressort Umwelt betreut. Auch das Team der Verwaltung zeichnet tatkräftig dafür verantwortlich, dass Egg seinen Weg in die Zukunft begeht.

VN: Egg hat auch weitere positive Ausblicke?

Bgm. Theresia Handler: Ja dank unseres interessanten Branchenmix haben wir erfreulich steigende Kommunalsteuereinnahmen. Den guten Handelsbetrieben und guten Betrieben, von der einzelnen Dienstleisterin über den Handwerker bis zum Softwareunternehmen gebührt großer Dank und Respekt für die Arbeit die sie leisten. Auch unsere Grundversorgung bei sozialen Dienstleistungen wie AKS-, IfS und Co kann sich sehen lassen. Das moderne Sozialzentrum samt Café Kontakt, ein hervorragend funktionierender Mohi und der starke Krankenpflegeverein gemeinsam mit Andelsbuch funktionieren bestens. Am schönsten ist jedoch, dass wir über viele starke Familien verfügen die ihre eigenen Senioren noch gewissenhaft und gut pflegen. Auch Nachbarschaftshilfe wird gelebt, wenn jemand z.B. eine demente Person wieder heimführt. Das sind die Vorteile der dörflichen Verantwortung!

Vielen Dank für das Gespräch!

Fakten: Gemeinde Egg
Einwohner: 3.500
Budget: 8 Mio. Euro
Seit April 2012:
Bürgermeisterin Theresia Handler
Verheiratet, 4 Söhne
Seit April 2012 im Amt
Ausgebildete Pädagogin und zuletzt Jugendarbeitsassistentin
Freizeit: Garten, Lesen

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Kommentare zu diesem Artikel

  • Verträgliche Kreuzung(en)? Ja genau!